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·16. Mai 2022

Bundesliga-Debüt und Regionalliga-Torschützenkönig: „Das macht mich stolz“

Artikelbild:Bundesliga-Debüt und Regionalliga-Torschützenkönig: „Das macht mich stolz“

Für Nick Proschwitz, Torjäger in der U23 der TSG in der Regionalliga Südwest, war der letzte Spieltag der Saison 2021/22 am vergangenen Samstag ein besonderer: Statt für „Hoffe zwo“ gegen den TSV Steinbach Haiger aufzulaufen und seinen ersten Platz in der Regionalliga-Torjägerliste aktiv abzusichern, stand der 35-Jährige erstmals im Kader der Profis, die vor der Partie bei Borussia Mönchengladbach mit Personalsorgen zu kämpfen hatten – und debütierte im Spätherbst der Karriere im deutschen Fußball-Oberhaus.

Den ersten Platz in der Regionalliga-Torjägerliste schnappte sich der Routinier am Ende dennoch in Abwesenheit mit seinen bis dahin erzielten 20 Treffern, da ihn sein Konkurrent, Markus Mendler vom FC Homburg, nicht mehr einholte.


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Ein durch und durch bemerkenswerter Spieltag also für Proschwitz, den er im Interview noch einmal Revue passieren lässt.

Nick, wir dürfen dir doppelt gratulieren – zum ersten Platz in der Torjägerliste der Regionalliga Südwest und zum Bundesliga-Debüt! Lass uns zunächst über den Torjäger-Titel sprechen. Darauf hast du dich schließlich in der vergangenen Woche zunächst intensiv vorbereitet, oder?

Das ist richtig. Nachdem unser Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest feststand, wollte ich am letzten Spieltag unbedingt auflaufen, das habe ich meinen Mitspielern und Trainer Kai Herdling auch so gesagt. Ich wollte noch etwas fürs Torekonto machen, um auf Nummer sicher zu gehen. Das hatte ich mir für den letzten Spieltag gegen Steinbach vorgenommen.

Zumal du – nach sehr starkem Start in die Saison – zuletzt längere Zeit nicht getroffen hattest, was für zusätzliche Motivation gesorgt haben dürfte.

Leider war mir in den letzten Spielen kein Treffer mehr gelungen. Alles in allem war die Saison für mich persönlich mit 20 Treffern dennoch erfolgreich. Es wäre bitter gewesen, wenn ich bei 19 Treffern stehen geblieben wäre. 20 klingt dann doch ganz gut (lacht). In erster Linie bin ich aber froh, dass wir am Ende in der Liga geblieben sind.

Aus guten Gründen ist es am Samstag nichts geworden mit weiteren Treffern in der Regionalliga. Wann hast du erfahren, dass du im Kader der Profis für das Spiel bei Borussia Mönchengladbach stehen wirst?

Abgezeichnet hat es sich nach dem Training mit der U23 am Donnerstag, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich habe in vier anderen Ländern in der Ersten Liga gespielt (Schweiz, England, Belgien, Niederlande, Anm. d. Red.), in Deutschland hatte ich es bisher noch nicht geschafft, auch, weil ich mich im Jahr 2012 für einen Wechsel nach England entschieden hatte. Ich bin der TSG Hoffenheim daher nun sehr dankbar. Es zeigt mir die Wertschätzung vom Verein für meine Leistungen in dieser Saison.

Ganz platt gefragt: Wie hat es sich angefühlt, das Bundesliga-Debüt mit 35?

Erst mal muss man sagen, dass das Spiel für uns nicht so schön war. Wir sind früh in Führung gegangen und hätten das 2:0 nachlegen können. Danach haben wir leider vermeidbare Gegentreffer kassiert. Für mich selbst war die Einwechslung natürlich dennoch ein schöner Moment. Als kleiner Junge träumt man davon, irgendwann mal in der Bundesliga zu spielen. Ich dachte eigentlich, dass die Party für mich beendet ist. Es nun doch noch geschafft zu haben, ist ein gutes Gefühl und macht mich stolz. Ich hatte auch noch eine gute Chance, die leider knapp neben das Tor ging. Ein Treffer wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen.

Als du nach dem Spiel zum ersten Mal auf dein Handy geschaut hast, dürften darauf bereits viele Nachrichten eingegangen gewesen sein. Wozu haben dir die Leute mehr gratuliert – zum Debüt in der Bundesliga, oder zum ersten Platz in der Regionalliga-Torjägerliste, den du dir zwischenzeitlich in Abwesenheit gesichert hattest?

Die meisten haben ihre Glückwünsche miteinander verbunden (lacht). Letztlich waren es aber mehr Glückwünsche zum Bundesliga-Debüt. Und um ehrlich zu sein, habe ich mich darüber auch mehr gefreut. Über den Torjägertitel in der Regionalliga aber natürlich auch. Ich hatte schon mitbekommen, dass wir mit der U23 leider mit 0:2 gegen Steinbach verloren hatten, als ich nach dem Spiel gegen Mönchengladbach zurück in die Kabine gekommen bin. Nachdem ich dann einige Nachrichten auf meinem Handy gelesen hatte, habe ich mich über die weiteren Ergebnisse informiert und gesehen, dass der FC Homburg in Elversberg 0:2 verloren hatte und für meinen Konkurrenten Markus Mendler somit nichts mehr gegangen war.

Nun stehen für dich wie für alle anderen Spieler auch erst mal etwas Ruhe und Regeneration im Vordergrund. Wie blickst du den danach folgenden Wochen und deinen Aufgaben bei der TSG entgegen?

Mir macht es sehr viel Spaß, bei der TSG in der U23 zu spielen. Ich kann hier sehr viel mitnehmen, auch für die Zeit nach der aktiven Karriere. Ich bin in der U16 bei Carsten Kuhn als Individualtrainer mit dabei und kann dort viel lernen. Es macht mir zudem viel Spaß, auch mit den jungen Spielern in der U23 zusammenzuarbeiten. Natürlich ist uns allen bewusst, dass es in der kommenden Saison besser werden muss und wir erfolgreicher spielen wollen. Das nehme ich mir auch selbst für die kommende Saison in der U23 vor.

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