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Annika Becker·22. Oktober 2023

Buli: Wolfsburg verteidigt Tabellenspitze, aber Bayern München holt auf

Artikelbild:Buli: Wolfsburg verteidigt Tabellenspitze, aber Bayern München holt auf

Am 5. Bundesliga-Spieltag erkämpfte Wolfsburg gegen Hoffenheim noch ein Unentschieden und verteidigte so die Tabellenspitze, Bayern München und Eintracht Frankfurt konnten durch eigene Siege etwas an Boden gut machen. Etwas unter dem Radar fliegt Bayer Leverkusen, das nach einem Derbysieg aktuell um die Champions-League-Plätze mitkämpft.


Derbysieg für Leverkusen

Das Derby wurde für Köln zu einer enttäuschenden Angelegenheit, denn so richtig ins Spiel fand der FC erst nach ungefähr einer Stunde. Da führte Leverkusen aber schon durch die auffällig spielfreudige Janou Levels. Die Niederländerin wurde von der 16-jährigen Merino Gonzalez auf der linken Seite eingesetzt, zog nach innen und mit rechts ab.


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Der Ball wurde von Kölns Verteidigerin Sofie Vendelbo noch abgefälscht. Für die Gastgeberinnen hätte Martyna Wiankowska treffen können, ihr Versuch in der 60. Minute ging an die Latte, Köln war jetzt deutlich offensiver als zuvor. Leverkusen nutzte das immer wieder zum Kontern, aber spielte diese nicht gut aus, stand hinten dafür sicher. Mit diesem kontrollierten Ansatz ist Leverkusen aktuell mitten im Kampf um die Champions-League-Plätze.


Erster Saisonsieg für Nürnberg

Nadja Burkard traf schon in der 6. Minute mit einem schönen Heber für Nürnberg, das hohe Gegenpressing des FCN war dafür ausschlaggebend. Nach einer Viertelstunde kam der SC Freiburg besser in die Partie und war das gesamte Spiel über dominant, nur sprang dabei nichts heraus. Janina Minge knallte vor der Pause einen Ball ans Lattenkreuz (45.+3). Nürnbergs Führung war zu dem Zeitpunkt glücklich, in der zweiten Hälfte machte immer noch Freiburg das Spiel, aber der FCN konnte ab und zu Nadelstiche setzen. Das 2:0 fiel nach einer Fehleinschätzung von Freiburgs Torfrau Julia Kassen, die unter einem langen Ball von Jessica May hindurchtauchte, sodass Vanessa Haim ungestört einschieben konnte (90.+4).


Später Ausgleich durch Essens Maier

Essen war optisch überlegen und kam mehrmals vor Bremens Tor, dann aber traf Werders Kapitänin Lina Hausicke in der 55. Minute zum 1:0 für Bremen. Chiara Hahn zirkelte eine Flanke genau auf ihren Kopf, Hausicke nickte frei stehend ein.  Es wirkte lange so, als würde Essen mit dem eigenen Ballbesitz nicht genug anfangen können, aber dann kam „Ramos“: Natasha Kowalski chippte einen Ball in den Lauf von Ramona Maier und Bremens Abwehr schätzte den Ball komplett falsch ein.

Maier konnte so alleine durchlaufen und traf gegen die bis dahin starke Livia Peng in Bremens Tor zum späten Ausgleich (90.). Für Werder Bremen sind sieben Punkte aus fünf Spielen der beste Saisonstart in der Bundesliga aller Zeiten.


Defensive, was ist das?

Das Top-Spiel war hektisch. Der VfL musste gegen die TSG eine Reaktion zeigen und ging auch entsprechend entschlossen ins Spiel. Zudem war die Aufstellung sehr offensiv, denn Lena Oberdorf saß zunächst auf der Bank, für sie begann Jule Brand zentral. Obwohl Wolfsburg besser in die Partie startete, traf die TSG: Michaela Specht schickte Erëleta Memeti mit einem herausragenden Diagonalpass und die Nationalspielerin des Kosovo verwandelte alleine vor Lisa Schmitz zum 1:0 für Hoffenheim (18.).

Beide Abwehrreihen sahen unsicher aus. Hoffenheim nutzte das zunächst besser aus, Felicitas Rauch ließ Mara Alber zu viel Platz zur Flanke, die so abgefälscht wurde, dass sie im Tor einschlug (45.+1).

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Nach der Pause wurde das Spiel immer zerfahrener. In der 54. Minute wurde Alexandra Popp gefoult und es gab Elfmeter, Janssen verwandelte zum 1:2 (55.). Popp war auch diejenige, die in der 61. Minute einen Kopfball an die Latte setzte, die Erlösung gab es aber erst in der 89. Minute. Hoffenheim bekam zum wiederholten Mal den Ball nicht richtig geklärt, Popp nutzte das zum 2:2 aus. Beide Seiten hatten am Ende noch ihre Chancen, Wolfsburg hatte mehr vom Spiel, es blieb aber beim Unentschieden. Der VfL hält die Tabellenspitze, büßt aber an Vorsprung ein.


Frankfurt im Rausch

Gegen euphorisierte Frankfurterinnen versuchte es der MSV mit einem offensiveren Ansatz, der auch gar nicht schlecht aussah, aber bei Ballverlust viel zu viel Platz für die Konter der Eintracht der ließ. Deshalb war ein Großteil der Tore sehr ähnlich: starker Pass in die Tiefe, Eins-gegen-Eins mit Mahmutovic, Tor. Den ersten Treffer aber erzielte Sara Doorsoun mit einem richtigen Hammerschuss im Anschluss an einen Freistoß (5.) und Laura Freigang traf in der 64. Minute per Elfmeter zum 5:0.

Besonders auffällig war. Nicole Anyomi, die das 3:0 und 4:0 auflegte und den Elfer herausholte. Shekiera Martinez verpasste vor dem leeren Tor die Chance auf das 6:0 (83.). Duisburg kam durch einen Hand-Elfmeter geschossen von Meret Günster noch zum Ehrentreffer (90.+2).


Sicherer Auswärtssieg von Bayern

Ein kurz ausgeführter Freistoß in der 8. Minute wurde von Jenny Hipp genau auf Giulia Gwinn geklärt, die per Volley den FC Bayern München mit 1:0 in Führung über Leipzig brachte. Die Leipzigerinnen hatten kaum mal eine Chance an den Ball zu kommen und verloren diesen im Zweifel schnell wieder. So auch in der 14. Minute, als Lea Schüller nach Pass von Sarah Zadrazil auf Jovana Damnjanović querlegte. Für die serbische Nationalspielerin war es ihr erster Saisontreffer in der Liga und in der 42. Minute traf sie, wieder nach Vorlage von Schüller, doppelt!

In der zweiten Hälfte konnte Bayern es ruhiger angehen lassen, dadurch kam Leipzig mehr ins Spiel, aber nicht zu großen Chancen. Die Beste hatte Lydia Andrade erst zu Beginn der Nachspielzeit, aber der Ball ging knapp am Tor vorbei. Die 16-jährige Alara Şehitler kam in den Schlussminuten noch zu ihrem ersten Bundesligaspiel. Mit ihrem Sieg sind die Münchenerinnen die größten Gewinnerinnen des Spieltags und rücken bis auf zwei Punkte ran an Wolfsburg.


Alle Spiele im Überblick

FC Köln – Bayer 04 Leverkusen 0:1 (0:1)

SC Freiburg – FC Nürnberg 0:2 (0:1)

SGS Essen – SV Werder Bremen 1:1 (0:0)

VfL Wolfsburg – TSG Hoffenheim 2:2 (0:2)

Eintracht Frankfurt – MSV Duisburg 5:1 (4:0)

RB Leipzig – Bayern München 0:3 (0:3)