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Konstantin Keller·20. November 2017
BuLi kompakt: Die Onefootball-Awards für den 12. Spieltag

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Konstantin Keller·20. November 2017
Auf und Abs, Jubiläen, brutalstes Versagen des Vidobeweises und ein wenig Slapstick – der 12. Bundesliga-Spieltag hatte einiges zu bieten. Hier kommen die Onefootball-Awards, wie immer mit einem zwinkernden Auge und ohne Gewähr.
Der Nimm-du-ihn-ich-hab-ihn-sicher-Award
Geht an Roman Bürki und Marc Bartra vom BVB. Kommunikation und Abstimmung, blindes Verständnis füreinander – all das bewiesen die beiden Schwarz-Gelben vor dem frühen 1:0 für den VfB Stuttgart nicht gerade.
Das Missverständnis zwischen den beiden sorgte nicht nur für den Rückstand, sondern wohl auch für Lacher in weiten Teilen der Republik. Also, außer bei denjenigen, die es mit dem amtierenden DFB-Pokalsieger halten. Man munkelt, dass angesichts dieser schwarz-gelben Slapstickeinlage insbesondere im Raum Dortmund und Umgebung so einige Biergläser und Chipsschüsseln an Wänden zerschellten.
Der Achterbahn-Award
Diese Auszeichnung verleihen wir Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach. Beide Teams bewiesen im Topspiel, dass in 90 Minuten verdammt viel passieren kann. Zunächst zerlegten die Borussen die Alte Dame nach allen Regeln der Kunst und führten nach 20 Minuten bereits mit 3:0, gefühlt saß jeder Schuss der Fohlenelf.
Dann allerdings schaltete das Hecking-Team nicht nur einen Gang zurück, sondern eher in den Leerlauf, woraufhin die Herthaner mit dem Mut der Verzweiflung und starker Moral zunächst auf 1:3 verkürzten, sich auch in der Folge viele Tormöglichkeiten erspielten und nach dem 2:3 durch Weiser in der 71. Minute am Ausgleich schnupperten.
Den Lohn für den Turbostart wollte sich die Elf vom Niederrhein dann aber doch nicht vom Brot nehmen lassen. Mönchengladbach konterte überlegt und machte durch den zweiten Treffer von Raffael sechs Minuten später den Deckel auf die abwechslungsreiche Partie, die für beide Seiten emotional tatsächlich einer Achterbahnfahrt glich.
Der Juppiläums-Award
500 Siege in der Bundesliga, 174 als Spieler, 326 als Trainer – Jupp Heynckes stellte durch den 3:0-Sieg seines FC Bayern am Wochenende eine neue historische Rekordmarke in der deutschen Eliteklasse auf und feierte sein ganz persönliches „Juppiläum“.
Der alte Hase zeigt der Bundesliga nach wie vor, wie es geht und hat den Rekordmeister in kürzester Zeit wieder voll auf Erfolgskurs gebracht. Wir ziehen unseren Hut und sind gespannt, wie viele Erfolge Heynckes noch einfahren kann, bevor er sich wieder auf ruhige Abende mit Frau und Cando fokussiert.
Der Andi-Brehme-Award
Das Zitat des Weltmeisters von 1990 dürfte ja wohlbekannt sein. Wenn nicht, googlet mal „Andreas Brehme“ und „Fuß“.
Den wahren Kern dieser philosophischen Ausführungen des ehemaligen Nationalspielers demonstrierte am Samstagnachmittag der 1. FC Köln mit Unterstützung von Schiedsrichter Dr. Felix Brych und einem Videoassistenten in Köln, den viele angesichts seiner Entscheidung eher in Düsseldorf vermuteten.
Denn trotz einer glasklaren Schwalbe des Mainzers Pablo de Blasis wurde die Fehlentscheidung von Dr. Brych, in dieser Szene Elfmeter zu pfeifen, nicht etwa korrigiert – sondern stattdessen bekräftigt.
Was der Videoassistent sich in dieser Szene gedacht hat, war keinem der anwesenden Redakteure in der Onefootball-Redaktion klar. War er gerade Bier holen? Hatte er an diesem Tag seine Brille verlegt? Fragen über Fragen.
Bittere Ironie bei der ganzen Geschichte: Die armen Kölner hatten mit ihren Protesten nach einer Fehlentscheidung gegen den FC, als Hannovers Leon Andreasen sich den Ball mit der Hand vorlegte und für 96 traf, womöglich einen nicht ganz kleinen Anteil an der Einführung des VAR. Dass dieser dann derart versagt und dabei die Kölner so brutal trifft, passt schlichtweg in die bisherige, sportlich zum verzweifelnde, Saison der Rheinländer. Tja, hast du Sch… am Fuß, hast du Sch.. am Fuß.
Der Steine-vom-Herzen-Award
Diese Auszeichnung verleihen wir Schalkes Franco di Santo. Der Argentinier traf beim 2:0 gegen den HSV erstmals seit März 2016 wieder in der Bundesliga – und das per Elfmeter beim Stand von 0:0 nach 1054 torlosen Minuten in der deutschen Eliteliga.
Jan Böhmermann hatte in seiner Sendung mal eine Rubrik, deren Titel von Stahl und Eiern handelte. Di Santo wäre angesichts seiner Nervenstärke wohl ganz gut in dieser aufgehoben gewesen, muss sich fürs Erste aber mit unserem virtuellen Award begnügen. ¡Felicidades, Franco!
Der Ketchupflaschen-Award
Geht an Bremens Max Kruse. Wie wir auf den Namen kommen? Jeder kennt doch die Situation, dass man eine Ketchupflasche umdreht um ein wenig davon auf den eigenen Teller zu befördern. Man wartet, schlägt leicht auf die Flasche, die man vorher natürlich nicht geschüttelt hat – doch es kommt einfach nichts raus.
Als das Ganze schon fast hoffnungslos erscheint, platschen dann plötzlich Unmengen des Tomatenerzeugnisses auf den Teller. Vergleichbar war bisher die Saison des Max Kruse. Der Goalgetter traf in der Liga einfach das Tor nicht mehr, wurde zudem von Verletzungen zurückgeworfen.
Gegen Hannover explodierte der Bremer dann aber und erlöste mit einem lupenreinen Hattrick beim ersten Saisonsieg der Grün-Weißen den gesamten SVW – und sich selbst. Mal schauen, ob Kruses Tor-Ketchup nun wieder konstant auf die Teller der Liga fließt.