🚨 Buli: Bayern lässt Punkte liegen, TSG nach Torfestival auf Patz 1 | OneFootball

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Annika Becker·17. September 2023

🚨 Buli: Bayern lässt Punkte liegen, TSG nach Torfestival auf Patz 1

Artikelbild:🚨 Buli: Bayern lässt Punkte liegen, TSG nach Torfestival auf Patz 1

Endlich wieder Bundesliga! Am ersten Spieltag ging es gleich dramatisch zu, die Titelverteidigerinnen patzten in Freiburg, in Köln gab es gleich zwei Platzverweise und Hoffenheim überrollte Duisburg. Alles Weitere zum ersten Spieltag der Bundesliga der Frauen liest du hier.


Elmazi-Blitz-Tor für Essen

In Essen gab es in der ersten Hälfte Chancen auf beiden Seiten, für die SGS waren Lilli Purtscheller und Ramona Maier im Zusammenspiel immer wieder auffällig. Allerdings kam der Ball bei den verschiedenen Versuchen selten auch auf Stina Johannes‘ Tor. Die dickste Möglichkeit der ersten Halbzeit hatte aber Géraldine Reuteler auf der anderen Seite: Lara Prašnikar schickte die Schweizerin rechts in den Strafraum, Reuteler setzte ihren Schuss allerdings am Tor vorbei (34.). So blieb es dabei, dass Essen den Spielaufbau Frankfurts erfolgreich störte und die SGE am ehesten über Umschaltmomente mal nach vorn kam – aber kein Tor fiel.


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Das änderte sich kurz nach der Pause: Nach einer Ecke von der rechten Seite kam der Ball zu Maier auf dem linken Flügel. Laura Freigang konnte ihre Flanke nicht verhindern und in der Mitte stieg Annalena Rieke am höchsten und traf so per Kopf zum 1:0 für die SGS Essen. Auch die Chancen danach lagen eher bei den Gastgeberinnen, in der 60. Minute hatte Natasha Kowalski eine große Chance, ihren Schuss hielt Johannes aber fest. Laura Freigang hätte in der 63. Minute recht freistehend ausgleichen können, konnte den Ball aber nicht aufs Tor bringen.

Nach mehreren Wechseln wurde die Eintracht aktiver, aber die SGS war weiterhin das wachere Team. Deshalb fiel das Tor wieder auf der anderen Seite: Maike Berentzen schickte die gerade erst auf den Platz gekommene Laureta Elmazi, die an mehreren Gegenspielerinnen vorbei dribbelte und dann den Ball zum 2:0 einschoss (78.). Das ist ein überraschend starker Start für die SGS in die 20. Bundesliga-Saison des Vereins.


Wolfsburg souverän, Leverkusen harmlos

Leverkusen machte das Mittelfeldzentrum dicht. Das allein reichte aber nicht, Felicitas Rauch spielte in der 15. Minute einen Hammer-Pass in die Tiefe in den Lauf von Alexandra Popp. Die Nationalstürmerin legte im Sechzehner quer auf die mitgelaufene Lena Oberdorf, sie ließ Friederike Repohl im Tor Leverkusens keine Chance.

Wenig später holte sich Rauch dann auch den direkten Assist, ihr Freistoß kam genau auf Lena Lattwein, die zum 2:0 einköpfte (21.). Leverkusen fiel offensiv nicht viel ein und in der zweiten Hälfte setzte sich die Überlegenheit Wolfsburgs fort. Sveindis Jóndsdóttir traf in der 48. Minute zum 3:0, sie hatte zuerst Jule Brand einsetzen wollen, deren Schuss konnte Repohl noch parieren, aber Jóndsdóttir staubte danach ab.

Vivien Endemann und Chantal Hagel kamen per Einwechslung zu ihren Ligadebüts für Wolfsburg, Robert de Pauw brachte auf der anderen Seite u.a. die polnische Nationalstürmerin Nikola Karczewska und die Norwegerin Synne Skinnes Hansen, um die Offensive zu beleben. In der Schlussphase wurde es noch artistisch, weil Svenja Huth einen Fallrückzieher zum Besten gab, der Schuss prallte aber vom Pfosten ab. Der VfL setzt sich damit punkte-technisch zunächst vom FC Bayern München ab.


Zwei Platzverweise in Köln

Beim FC waren vor allem zwei sehr auffällig: Sharon Beck flankte in der 5. Minute auf den langen Pfosten, wo Marleen Schimmer den Ball direkt nahm und zum 1:0 traf. Diese Führung hielt aber nicht lange an, denn in der 12. Minute erzielte Sandra Starke nach einer Ecke den 1:1-Ausgleich für Leipzig. Danach schwankte die Partie hin und her, beide Teams spielten ein intensives Pressing. Die beste Chance hatte Celina Degen, sie wuchtete in der 35. Minute einen Ball von Schimmer aufs Tor Leipzigs, aber Herzog parierte.

Nach der Pause kam zuerst Leipzig besser in die Partie und hatte mehrere gefährliche Ecken, dann aber sammelten sich die Gastgeberinnen. Sharon Beck traf in der 62. Minute zur 2:1-Führung. Kurz darauf war der FC dann in Überzahl: Die von Bayern München ausgeliehene Julia Landenberger sah Gelbrot (66.) und Köln war in Folge klar überlegen. Allerdings bekam auch der FC einen Platzverweis: Martyna Wiankowska führte einen Freistoß aus, den Schiedsrichterin Davina Lutz noch nicht freigegeben hatte und sah in der Folge Gelbrot. Eine solche Aktion mit Gelb zu verwarnen ist in den Regeln festgeschrieben, Platzverweise gibt es dadurch aber nur sehr selten.


Bayern München lässt Punkte liegen

Wie schon in der letzten Saison startete der FC Bayern München mit einem Unentschieden in die Saison. Rund 11.000 Zuschauer*innen waren ins Dreisamstadion gekommen und wurden mit einem zeitweise dramatischen Spiel belohnt. Janina Minge brachte die Gastgeberinnen früh in Führung (6.): Glódis Viggósdóttir versuchte einen Konter Freiburgs über Cora Zicai zu verteidigen, legte dieser den Ball aber genau in den Lauf. Der Schuss der 18-jährigen ging an den Pfosten, Minge staubte ab.

Aber Bayern kam immer besser ins Spiel und schnürte Freiburg in der eigenen Hälfte fest. In der 21. Minute bekam der SC den Ball mehrmals nicht geklärt, weshalb die Kugel schließlich bei der freistehenden Lea Schüller landete, die Nationalspielerin traf trocken ins linke untere Eck zum 1:1. Diese Überlegenheit Bayerns setzte sich fort, allerdings blieben viele Chancen ungenutzt.

In der 90. Minute schien dann nach dem 2:1 von Katharina Naschenweng für Bayern alles klar – aber Freiburg eroberte in der Nachspielzeit nochmals den Ball. Vobian zögerte mit ihrem Schuss, der vom Rücken Naschenwengs an den angelegten Arm von Svenja Fölmli prallte. Die Schweizerin drehte sich um die eigene Achse und verwandelte zum 2:2 (90.+7). Mit VAR wäre dieser Treffer wohl zurückgenommen worden, aber dem Publikum im Dreisamstadion und der ausrastenden Bank des SC war‘s egal.


Hoffenheim fast zweistellig

Was für ein Torfestival in Sinsheim – und was für ein katastrophaler Start für den MSV Duisburg! Jana Feldkamp eröffnete in der 17. Minute mit ihrem 1:0 für die TSG, was sich fast zu einer zweistelligen Klatsche entwickeln sollte. Melissa Kössler gelang ein Dreierpack und am Ende traf dann auch noch die eingewechselte Nicole Billa doppelt: Eine wunderschöne Vorlage von Kössler aus dem Halbfeld in die Spitze pfefferte sie volley ins Netz zum 9:0 Endstand und dem schönsten Tor des Spieltages.

Auffällig war beim Team von Stephan Lerch das Passspiel in der Offensive, immer wieder gab es gefährliche Diagonalpässe in die Tiefe durch die starke Erëleta Memeti und Duisburg fand kein Mittel dagegen. Der MSV hat damit vom ersten Spieltag ein die schwere Bürde eines deutlich negativen Torverhältnisses, Hoffenheim hingegen führt zunächst die Tabelle an.


Nürnberg bekommt eine Packung

Eigentlich sah es erst gar nicht so schlecht aus für die Aufsteigerinnen, die in der 17. Minute durch Franziska Mai in Führung gingen. Emma Kusch brachte einen Freistoß von der rechten Seite vors Tor, den Bremens Livia Peng zu kurz faustete. Im Durcheinander fiel der Ball so Madeleine Steck vor die Füße, die zu Mai ablegte. Sie erzielte das erste Tor für den FC Nürnberg nach 23-jähriger Erstliga-Abstinenz.

Die Bremerinnen brauchten eine Weile, um sich wieder aufzurappeln, zeigten dann aber sehr deutlich, was Werder sich für diese Saison vorgenommen hat: Ein gefährliches Offensivspiel über die Flügel und endlich mal mehr Tore, seit Jahren ein Problem an der Weser. Die Tore waren fast alle baugleich: flacher Pass vom Flügel in den Sechzehner, Tor. Nina Lührßen und Chiara Hahn gelangen so jeweils zwei Vorlagen, Lina Hausicke traf doppelt. Am Ende stand es 5:1 für Werder.


Alle Spiele im Überblick:

SC Freiburg – FC Bayern München 2:2 (1:1)

TSG Hoffenheim – MSV Duisburg 9:0 (3:0)

FC Nürnberg – Werder Bremen 1:5 (1:1)

FC Köln – RB Leipzig 2:1 (1:1)

VfL Wolfsburg – Bayer Leverkusen 3:0 (2:0)

SGS Essen – Eintracht Frankfurt 2:0 (0:0)