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·24. April 2024

Bündnis Zukunft zeigt Gesprächsbereitschaft mit Geschäftsführung der Profifußball KGaA

Artikelbild:Bündnis Zukunft zeigt Gesprächsbereitschaft mit Geschäftsführung der Profifußball KGaA

Das Bündnis Zukunft setzte bei seiner Gründung auf Marc-Nicolai Pfeifer. Der ist bei den Löwen nicht mehr im Amt, bereits hundert Tage ist nun eine neue Geschäftsführung für die Profifußball KGaA verantwortlich. Doch die Geschäftsführer lies das Bündnis bei der Erstellung ihres Strategiepapiers außen vor. Wie übrigens auch andere wichtige Gremien.

Martin Gräfer, Vorstandsmitglied von Hauptsponsor “die Bayerische” will gemeinsam mit Klaus Lutz, Klaus Ruhdorfer und Thomas Hirschberger in den Verwaltungsrat gewählt werden. Sein Bündnis-Kollege Lutz soll laut Wochenanzeiger der künftige Wunschpräsident sein. Er soll zunächst in den Verwaltungsrat einziehen und dann zum “König der Löwen” gekürt werden. Dazu hat das Bündnis ein ausführliches Strategiepapier für die Profifußball KGaA erstellt, mit dem sie auch Wahlkampf betreiben. Wird Gräfer und sein Team in den Verwaltungsrat gewählt, wollen sie die Inhalte ihres Strategiepapiers umsetzen. Mit mehreren sehr fragwürdigen Ideen.


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Bislang keine Gespräche mit der Geschäftsführung

Laut der stets gut informierten Plattform db24 soll das Bündnis “im regelmäßigen Austausch” mit Marc-Nicolai Pfeifer gewesen sein. Mit der aktuellen Geschäftsführung gab es allerdings bislang keine Gespräche im Hinblick auf das Strategiepapier. Das erläutert der aktuelle Finanz-Geschäftsführer Oliver Mueller bei der gestrigen Präsentation von “Der neue Biss des Löwen”. Das verwundert, ist die Profifußball KGaA doch wesentlicher Bestandteil des Strategiepapiers. Zudem hatte das Bündnis erklärt, mit allen wesentlichen Gremien gesprochen zu haben. Mueller erklärt, er habe auch noch nicht ganz verstanden, was das Bündnis nun bezwecke.

Das Bündnis reagiert nun auf gewohnt populistischer Weise. Man freue sich, dass “Herr Mueller sein Interesse an Gesprächen bekundet hat”, heißt es. Ein durchaus frecher taktischer Schachzug. Er hat keine Interesse bekundet, sondern quasi gebeten so etwas im Direktgespräch zu klären. Das geschieht auch jetzt nicht. Das Bündnis kommuniziert im Rahmen seines Wahlkampfes in den sozialen Netzwerken. Verantwortlich ist dafür die PR-Agentur, die auch das Unternehmen Tönnies durch mehrere Skandale führte.

Nachträgliches Gesprächsangebot

Bei der Erstellung des Strategiepapiers ließ man die Geschäftsführung außen vor, nun will man im Rahmen des Wahlkampfes mit Mueller sprechen. Sicherlich nicht ohne es medienwirksam zu begleiten. Allerdings entspräche das gar nicht der Art von Geschäftsführer Oliver Mueller, der sich zum Beispiel mehrfach mit Vertretern der Stadt München getroffen hat, ohne dass es bekannt wurde. Nach seinen Aussagen fünf Mal, mit dem Ergebnis, dass auf einmal die verschiedenen Anmietvarianten zur Verfügung stehen. Es wäre zudem äußerst fragwürdig, wenn die Profifußball KGaA dem Bündnis Zukunft nun im Wahlkampf eine Plattform bietet. Gespräche hätten im Hinblick auf die Entwicklung des Strategiepapiers längst stattfinden müssen. Oder sollten eben dann stattfinden, wenn Gräfer und Co. gewählt werden. Werden sie nämlich nicht gewählt, sind viele Punkte des Strategiepapiers hinfällig.

Ein “strategischer Überbau”

Das Bündnis versucht die Ideen der KGaA Geschäftsführung und das eigene Strategiepapier in Einklang zu bringen. Man freue sich, dass “die Geschäftsführung der KGaA im Rahmen ihrer Möglichkeiten Ideen und Ansätze aufzeigt, die es zu unterstützen gilt.” Das Bündnis hätte dazu “den strategischen Überbau vorgeschlagen und die grundsätzlichen und großen Themen angesprochen”, heißt es. Man spricht vom Strategiepapier, das allerdings mehr einem populistischen Brainstorming gleicht. Es klingt fast schon anmaßend, von einem “strategischen Überbau” zu sprechen. So ist zum Beispiel die Idee eines Nachwuchsleistungszentrums als Profitcenter mehr als utopisch. Auf diese Thematik werden wir allerdings in den nächsten Wochen noch intensiver eingehen. “Gerne erklären wir, wie ein Profitcenter funktioniert und wie dies im NLZ umgesetzt werden kann”, meint das Bündnis nun. Ebenfalls ein taktischer Schachzug. Auf bisherige Fragen im Hinblick auf das Profitcenter war stets die Antwort, es sei eine erste Idee, die man erst prüfen muss. Gleiche Antworten gibt es im Hinblick auf die Idee eines virtuellen Stadionerlebnisses, oder auch 15 Millionen frischem Geld, das von Ismaik kommen soll. Von einem strategischen Überbau zu sprechen wirkt sogar mehr als despektierlich, setzt sie die Konzeption der Geschäftsführung unter die eigene Konzeption.

Sportetaterhöhung als Wahlkampf-Waffe

“Vielleicht gelingt es uns ja, den Sportetat für die neue Saison noch zu erhöhen und so den angekündigten Rückgang auf 4,5 Millionen Euro vielleicht doch noch zu erhöhen”, meint das Bündnis. Zum einen wurde nie ein Sportetat von 4,5 Millionen Euro angekündigt. Mueller hatte auf der Präsentation ganz klar erklärt, dass es ein Gesamtbudget gibt. Was davon am Ende für das Sportbudget zur Verfügung steht, ist die Entscheidung der Geschäftsführung. Dafür will man in verschiedenen Bereichen sparen und eine Restrukturierung durchführen. Hat Gräfer als Vorstandsmitglied von “die Bayerische” entsprechende Ideen, sollte er sie direkt einbringen, statt Wahlkampf damit zu betreiben.

Geschäftsführung soll in Ruhe arbeiten können

Die Profifußball KGaA hat mit dem “Biss des Löwen” die konzeptionelle Grundlage ausgearbeitet. Man sollte nun tunlichst vermeiden dieses Grundgerüst mit irgendwelchen populistischen Luftschlössern aufzublasen oder für die eigenen Interessen zu konterkarieren. Mueller hat betont, dass man für Ideen aller Art sehr offen ist. Das sollte aber nicht im Rahmen einer PR-unterstützten Wahlkampfkampagne geschehen. Ein Ziel des Bündnisses ist und bleibt, so viele eigene Kandidaten in den Verwaltungsrat zu bekommen, wie möglich. Mit der Meinung, dass man „die letzte Chance“ für Sechzig sei.

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