SV Werder Bremen
·3. Oktober 2024
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Seit der Saison 2024/25 läuft Eren Dinkci für den SC Freiburg auf (Foto: SC Freiburg).
Wenn der Mannschaftsbus des SC Freiburg am Samstagnachmittag über den Osterdeich rollt, wird es für Eren Dinkci ein spezieller Moment sein. Zum zweiten Mal ist der 22-Jährige als Gegner in der Stadt zu Gast, in der er geboren und aufgewachsen ist sowie später sein Bundesliga-Debüt gefeiert hat. Im WERDER.DE-Interview spricht Dinkci über seine Gründe, sich für den SC Freiburg zu entscheiden, seine neue Position und den Traum von der Nationalmannschaft.
WERDER.DE: Moin Eren, ein besonderes Spiel steht für dich vor der Tür. Hast du viele Tickets besorgen müssen?
Eren Dinkci: Tatsächlich durfte ich wieder einige bestellen. Leider können aber nicht alle dabei sein, weil einer meiner engsten Freunde heiratet und mein Cousin Verlobung feiert. Die haben sich einen super Tag dafür ausgesucht (schmunzelt). Wenn der Trainer vor der Länderspielpause ein Auge zudrückt, bleibe ich nach dem Spiel dafür direkt hier.
WERDER.DE: Da trifft sich ein Gastspiel in deiner Heimat sicherlich ganz gut. Wird es sich für dich jemals normalisieren, als Gegner in Bremen anzutreten?
Eren Dinkci: Das ist eine gute Frage. In Bremen zu spielen, ist wie nach Hause zu kommen – das wird auch immer so bleiben. Denn ich bin hier geboren und aufgewachsen, die Stadt wird immer meine Heimat sein. Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß.
WERDER.DE: Trotzdem hast du recht früh für klare Verhältnisse gesorgt und deine Heimat erstmals fest verlassen. Was hat dich vom SC Freiburg so überzeugt?
Eren Dinkci: Die Konstanz, die sie seit Jahren mitbringen und ihre Förderung von jungen Spielern, zu denen ich ja auch noch zähle. Das waren schon die Punkte, aus denen ich für mich dachte, dass Freiburg der nächste Schritt sein kann. Der SC hat sich aber auch sehr früh um mich bemüht, was mir auch sehr gefallen hat. Sie wussten schon im Winter, wie sie mit mir in der nächsten Saison planen.
WERDER.DE: Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass Christian Streich seine Trainer-Ära beendet und sein Co-Trainer Julian Schuster zur neuen Saison übernimmt.
Eren Dinkci: Er war aber in den Gesprächen schon involviert. Christian Streich hat vorher wohl auch schon immer nur Einjahresverträge unterschrieben und mir wurde offen und ehrlich kommuniziert, dass er zum Ende der Saison aufhören könnte. Julian Schuster war nicht nur bei den Gesprächen dabei, wir haben dann auch öfter telefoniert und das hat die Entscheidung leichter gemacht.
WERDER.DE: Nach der Vorbereitung wurdest du ein wenig von Leistenproblemen gebremst. Hast du dich im Breisgau trotzdem gut eingelebt?
Eren Dinkci: Die Vorbereitung lief eigentlich sehr gut, bis die Verletzung kam. Das hat mich ein bisschen zurückgeworfen, ich konnte aber schnell wieder Fuß fassen. Die Mannschaft ist sehr offen, was es mir sehr vereinfacht hat, dort reinzufinden. In den letzten zwei Spielen habe ich mehr Spielzeit bekommen, trotzdem bin ich noch nicht da, wo ich sein möchte.
WERDER.DE: Bei den angesprochenen Einsätzen hast du eine zentrale Position als hängende Spitze eingenommen. In Heidenheim bist du noch vermehrt über die Außenbahn gekommen.
Eren Dinkci: Eine Umstellung wäre es für mich aber auch, wenn ich auf der gleichen Position auflaufen würde. Jede Mannschaft, ob in Heidenheim, Freiburg oder Bremen ist anders. Du musst dich reinfinden und lernen, deine Mitspieler zu verstehen. Wir haben in der Offensive eine brutale Qualität und es macht mir unfassbar viel Spaß – egal auf welcher Position.
Die Schnelligkeit kann als Eigenschaft immer goldwert sein.
WERDER.DE: In Heidenheim war das Spiel schon auch darauf ausgelegt, dass du deine volle Geschwindigkeit auf den Platz bekommst – am Ende warst du der schnellste Bundesliga-Spieler der Saison 2024/25. Inwiefern sind nun andere Qualitäten von dir gefordert?
Eren Dinkci: Die Schnelligkeit kann als Eigenschaft immer goldwert sein. Wenn ich zentraler spiele, habe ich zwar weniger Sprints, trotzdem hilft es mir beim Anlaufen oder aus der Position heraus die Tiefe zu attackieren. Dennoch sind auch andere Sachen von mir gefordert, was ich bislang gut hinbekomme – ich kann mich aber auf jeden Fall noch verbessern.
Beim Gastspiel mit Heidenheim spielte Dinkci den Partycrasher (Foto: W.DE).
WERDER.DE: Spätestens nach deinen letzten beiden Spielen gegen Werder wird in Bremen der Respekt vor dir besonders hoch sein. Auf welches Duell mit einem ehemaligen Mitspieler freust du dich denn am meisten?
Eren Dinkci: Ich freue mich auf alle Jungs und allgemein darauf, wieder ein bisschen zu Hause zu sein. Mit den Werder- und den Freiburg-Fans wird die Stimmung auf einem Bundesliga-Top-Niveau sein. Ich freue mich auf alles, was an diesem Wochenende passiert und hoffe, dass wir die drei Punkte holen und glücklich zurück nach Freiburg fahren.
WERDER.DE: Wir würden dir lieber die Daumen drücken, dass du im Anschluss an die Partie zur Nationalmannschaft reist und dein Debüt für die Türkei feiern könntest.
Eren Dinkci: Das steht noch in den Sternen (Anm. d. Red.: Stand Montag, 15 Uhr). Beim letzten Mal wurde ich nominiert, als ich noch nicht so viel gespielt habe, jetzt bietet es sich eigentlich an. Ich würde mich freuen, wenn es passiert und ich mein Länderspieldebüt feiern kann.
WERDER.DE: Das würden wir dir sehr wünschen. Über die Punkteverteilung am Wochenende sprechen wir aber nochmal. Vielen Dank für das Gespräch, Eren!