Bremen vs Frankfurt: Standstreifen gegen Überholspur | OneFootball

Bremen vs Frankfurt: Standstreifen gegen Überholspur | OneFootball

Icon: 90PLUS

90PLUS

·26. Februar 2021

Bremen vs Frankfurt: Standstreifen gegen Überholspur

Artikelbild:Bremen vs Frankfurt: Standstreifen gegen Überholspur

Vorschau | Am Freitagabend treffen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt aufeinander. Gastgeber Bremen schien sich zwischenzeitlich aus dem Abstiegskampf verabschiedet zu haben, muss nach den letzten Wochen aber aufpassen, nicht wieder hineingezogen zu werden. Die Gäste aus Frankfurt hingegen schweben auf Fußballwolke sieben, der Sieg über den FC Bayern lässt den Erfolgsrausch weiter anhalten.

Anpfiff der Partie ist am Freitag, 20.30 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).


OneFootball Videos


  1. Werder hat aus den letzten drei Partien nur zwei Punkte geholt
  2. Bremen muss sich nach dem 0:4 gegen Hoffenheim wieder fangen
  3. Frankfurt hat aus zuletzt 30 möglichen Punkten 28 geholt

Werder Bremen: Wieder in die Spur finden

„Just When I Thought I Was Out, They Pull Me Back In“ – Was im dritten Teil der „Der Pate“-Trilogie gilt, spiegelt aktuell auch die Gemütslage von Werder Bremen wieder. Die Grün-Weißen schienen nach dem 1:0-Sieg gegen Mainz 05 am 13. Spieltag zu einer Stabilität gefunden zu haben, die den Abstiegskampf beruhigend fernhalten würde. Es wurden zehn Punkte in sechs Spielen geholt, vor allem die so sichere Defensive stimmte positiv. Da auch die Teams unter einem noch nicht zum Punkten ansetzen, schien alles gut. In den vergangenen Wochen ist die Bremer Tabellensituation aber deutlich heikler geworden.

Artikelbild:Bremen vs Frankfurt: Standstreifen gegen Überholspur

Dazu hat Bremen in erster Linie selbst beigetragen. Die drei letzten Gegner schienen machbar: Schalke, Freiburg und Hoffenheim. Geholt wurden jedoch nur zwei Zähler, zuletzt setzte es gegen die TSG eine deutliche wie verdiente 0:4-Niederlage. Da die Mainzer seit Wochen kontinuierlich punkten, ist Platz 17 mit sechs Punkten gar nicht mehr allzu weit entfernt. „Wir waren realistisch diese Woche, haben die Fehler klar angesprochen. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir nach einem sehr schlechten Spiel eine Reaktion zeigen“, stellte Trainer Florian Kohfeldt (38) nach Hoffenheim und vor Frankfurt klar. „Wir wollen stabil in der Liga bleiben. Dafür sind wir immer noch gut dabei, es kann aber auch schnell in eine andere Richtung gehen. Deswegen ist der Freitag sehr wichtig, wir wollen zeigen, dass wir sofort wieder da sind.“

Es stehen entscheidende Wochen für Werder an. Nach Frankfurt geht es im Pokal gegen Jahn Regensburg, dann folgen in der Liga Köln und Bielefeld. Gegen die SGE geht Kohfeldt von einem „intensiven Spiel“ aus. „Sie haben sich gefunden, das ist ein sehr stimmiges Gebilde. 28 von 30 Punkten, mehr muss man nicht sagen, mehr Topmannschaft geht im Moment nicht.“ Dennoch will der SVW-Coach einen mutigen Auftritt seiner Mannschaft sehen, die sich in allen Facetten besser präsentieren muss als beim 0:4 gegen Hoffenheim. „Trotzdem müssen wir natürlich wachsam in der Defensive sein. Es geht nicht darum, nur gut in die Woche zu kommen, ich will am Freitagabend punkten, bei allem Bewusstsein, wie schwer das wird“ Während Ludwig Augustinsson (26) Bremen fehlen wird, sind Davie Selke (26) und Niclas Füllkrug (28) Kandidaten für die Startelf.

Eintracht Frankfurt: Weiter mit 200 km/h durch die Saison

Die Superlative für die laufende Saison von Eintracht Frankfurt gehen langsam zur Neige. Die „Adler“ befinden sich weiterhin im Rausch, den nicht einmal der FC Bayern München aufhalten konnte. Am vergangenen Samstag hat Frankfurt den Rekordmeister dank einer herausragenden ersten Halbzeit mit 2:1 geschlagen und die Ungeschlagen-Serie damit auf elf Spiele ausgebaut. Zuletzt gab es fünf Siege infolge, die Tordifferenz betrug 15:4. „Ich werde die Euphorie weiterhin nicht bremsen“, sagte Trainer Adi Hütter (51). „Meine Aufgabe ist es darauf zu achten, dass die Mannschaft konzentriert trainiert und ihre Leistung zeigt. Die Aufgabe bleibt immer die gleiche: Sich auf den nächsten Gegner zu fokussieren und die nächsten drei Punkte einzufahren.“

Artikelbild:Bremen vs Frankfurt: Standstreifen gegen Überholspur

Dazu hat die SGE am Freitagabend die nächste Chance. „Wenn wir so spielen wie bisher, bin ich überzeugt, dass wir am Freitag gewinnen“, so Hütter. „Wenn wir aber nur zehn Prozent nachlassen, wird es schwer. Wir werden auch gegen Werder Bremen nichts geschenkt bekommen.“ Frankfurts Trainer stellt treffend fest, dass Werder eine Reaktion auf die letzte Niederlage zeigen will: „Bremen definiert sich als eine Ballbesitzmannschaft, die zuletzt auch die Abwehr stabilisiert hat. Die Niederlage in Hoffenheim war ein Ausrutscher, den sie wieder vergessen machen wollen.“

Hütter: „Müssen die Favoritenrolle annehmen“

Vor ein paar Jahren hätte Frankfurt in dieser Begegnung noch der Underdog gewesen, mittlerweile hat jedoch ein Rollentausch stattgefunden. „Als aktuell punktbeste Mannschaft im Jahr 2021 müssen wir die Favoritenrolle ein Stück weit annehmen“, sagte Hütter. „Insgesamt interessiert es mich aber mehr, wie wir dieser Rolle gerecht werden. Das haben wir zuletzt immer gemeistert. Natürlich haben wir auch den Gegner analysiert, aber am Freitag interessiert mich vor allem unsere eigene Spielweise.“

Für das eigene Spiel ist auch die Personalsituation entscheidend. Toptorschütze Andre Silva (25) und Erik Durm (28) stehen wieder zur Verfügung. Auch Djibril Sow (24) ist von seiner Sperre zurück. Fehlen wird hingegen Evan N’Dicka (21), der Innenverteidiger hat sich gegen Bayern die fünfte gelbe Karte abgeholt. „Es wäre naheliegend, etwa Makoto Hasebe vom defensiven Mittelfeld in die Verteidigung und Martin Hinteregger aus dem Zentrum nach links zu ziehen. Aber genau weiß ich das noch nicht“, sagte Hütter zu den Alternativen im Abwehrzentrum.

Prognose

Aktuell ist nur schwer vorstellbar, wie Eintracht Frankfurt aufgehalten werden sollen. Aus einem Büffelsturm ist eine ganze Büffelmannschaft geworden, die über die Bundesliga walzt. Die Rückkehr von Andre Silva ist ebenfalls keine gute Nachricht für Gegner Bremen. Werder wird nach dem 0:4 besonders die defensive Stabilität im Fokus haben, Frankfurt wird das Spiel aber dennoch gewinnen.

Mögliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Pavlenka – Friedl, Veljkovic, Toprak – Agu, Möhwald, Eggestein, Gebre Selassie – Bittencourt – Füllkrug (Selke), Rashica

Eintracht Frankfurt: Trapp – Hinteregger, Hasebe (Ilsanker), Tuta – Kostic, Rode, Sow, Toure (Durm) – Younes, Kamada – Silva

Foto: IMAGO

Impressum des Publishers ansehen