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·7. Februar 2023

Breitenreiter: Aus mit Ansage

Artikelbild:Breitenreiter: Aus mit Ansage

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TSG Hoffenheim stellt Trainer André Breitenreiter frei. Überraschend kam sein Aus nicht.


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André Breitenreiter in Hoffenheim: Es ist vorbei. Foto: Imago / Sven Simon

Montagmittag folgte die Bestätigung: André Breitenreiter ist nicht mehr Trainer der TSG Hoffenheim. Der Verein schickte ihm branchenüblich und geschäftsmäßig die besten Wünsche hinterher. "Die TSG Hoffenheim stellt André Breitenreiter frei", hieß es bei Twitter. "Danke, André - wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft." So herzlos will kein Arbeitnehmer verabschiedet werden.

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Man fragt sich in solchen Momenten schon: Wie viel Aufwand betreibt ein Verein eigentlich, Kandidaten auf ihre Tauglichkeit und Symbiose für den wahrscheinlich wichtigsten Job zu checken? Im Nachhinein muss man sagen: Breitenreiter war ein Fehlgriff. Und es gibt nicht wenige, die das vorausgesagt haben. In der Trainerfrage häufen sich bei der TSG Hoffenheim die falschen Antworten.

Das muss im Umkehrschluss ja nicht heißen, dass André Breitenreiter ein schlechter Trainer ist. Es hat halt nicht gepasst. Vielleicht ist die Fehleinschätzung auch verständlich. Man kann nur diejenigen auswählen, die auf dem Markt und bezahlbar sind. Oder Nachwuchsleuten eine Chance geben. Wie damals Julian Nagelsmann, als Huub Stevens hinwarf. Es war Hoffenheims beste Zeit damals.

TSG Hoffenheim: Der Nächste, bitte!

Von Alexander Sarter

Spätestens als sich Andre Breitenreiter vor rund einer Woche mit den eigenen Fans anlegte, war sein vorzeitiges Aus bei der TSG Hoffenheim nur noch eine Frage der Zeit. Zahlreiche Beobachter hatten dem Trainer schon vor der WM-Pause keine große Zukunft beim Dorfklub prophezeit.

Breitenreiter kam nie richtig an im Kraichgau. Wer seine erfolglose Arbeit und seine lustlosen Auftritte seit seinem Dienstantritt im vergangenen Sommer verfolgte, konnte ohnehin kaum nachvollziehen, wie er es zuvor zum Schweizer Meister gebracht hatte. In der Bundesliga ist der Trainer jedenfalls erneut gescheitert.

Dieses Schicksal blüht in Hoffenheim allerdings auch dem nächsten Coach - wer immer es sein wird. Schon drei Trainer haben es vergeblich versucht, aus dem Schatten von Julian Nagelsmann herauszutreten.

Die Spitzen-Idee mit Nagelsmann als Coach, die Alexander Rosen damals hatte, wird für den Sportchef immer mehr zum Fluch. Ihm gelingt es einfach nicht, einen Trainer zu installieren, der den Erwartungen standhält.

Das bringt mittlerweile auch Rosen selbst in die Bredouille. Schließlich will Mehrheitseigner Dietmar Hopp dauerhaft internationalen Fußball statt Abstiegskampf in seiner Arena sehen.

Eine Arena übrigens, die das Team mittlerweile ziemlich leer gespielt hat. Nur rund 22.000 Zuschauer im Schnitt - da stellt sich mehr denn je die Frage nach der Relevanz der TSG, die nur dank der Hopp-Millionen zum Bundesligisten aufgestiegen ist.

Auch wenn sie es in Hoffenheim nicht gerne hören: Bei einem Abstieg wird der Klub von kaum jemandem vermisst.

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Christian Streich mit Patrick Ittrich. Foto: Imago / ANP

Den Schiris mehr als einen Streich gespielt

Von Tobias Holtkamp

Christian Streich ist nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch beliebtesten Trainer der letzten Bundesliga-Jahre. In der 11. Saison steht er beim SC Freiburg mittlerweile an der Seitenlinie und führte seinen Verein bis in die Europa League. Freiburg ist ein deutscher Spitzenverein, die Arbeit der Verantwortlichen verdient jede Anerkennung.

Christian Streich ist ein Phänomen. Fans aus ganz Deutschland lieben ihn für seine unkomplizierte, direkte und immer wieder sehr amüsante Art, zum Beispiel in Interviews. Seine Pressekonferenzen haben Kultstatus, Streich äußert sich darin nicht selten auch zu Themen abseits des Platzes, aus dem Alltag, aus dem Leben.

Sogar politisch kann es werden.

So sehr er den Fußball liebt, das Spiel und die Arbeit mit der Mannschaft, so sehr nerven ihn oft die Begleiterscheinungen. Das Geschäft, das Geplänkel drumherum. Anstoßzeiten zum Beispiel, die vor allem für das (und vom) Fernsehen gemacht werden.

Wenn Streich etwas stört, das sieht man ganz wunderbar, dann kann er sich schnell und ausgiebig in Rage reden. Das macht ihn aus, den sehr besonderen Typen - aber genau das sorgt, und jetzt sind wir zurück auf dem Fußballplatz, auch immer häufiger für Probleme!

Unter den Bundesliga-Schiedsrichtern ist der Freiburger Trainer längst ein größeres Thema. Christian Streich, das ist der Tenor, muss langsam aufpassen, dass er es nicht übertreibt.

Am Samstag in Dortmund (1:5) sah Streich zunächst die gelbe, dann direkt auch die rote Karte, weil er sich über Entscheidungen von Schiedsrichter Robert Schröder beschwert hatte.

Hört man sich unter den Unparteiischen um, die Streich Woche für Woche am Spielfeldrand erleben, sind die Entgleisungen des Fußballlehrers mittlerweile schon eher Regel als Ausnahme.

Zwar, auch das berichten die Schiedsrichter, würde sich Streich nach Abpfiff immer sofort entschuldigen und die vorherigen Themen versuchen so klein wie eben wie möglich zu halten, doch während der Partien sei es mitunter ganz schön wild. Da schimpfe Streich so ziemlich auf alles, was nicht seiner Meinung ist.

Die vierten Offiziellen, die es ganz unmittelbar mit ihm zu tun bekommen, wissen meist schon vorher, dass heute einiges auf sie zukommt. Direkt, versteckt und vielschichtig.

"Ihm wird noch sehr, sehr viel verziehen", sagt ein erfahrener Mann an der Bundesliga-Pfeife. Das hänge mit der großen Beliebtheit und seiner grundsätzlich sympathischen Art zusammen: "Streich ist ja kein Stinkstiefel, aber er kann schon extrem aus der Haut fahren und dann haut er raus und wirft mit Beschimpfungen um sich.“

Streichs Ziel ist gern auch die gegnerische Trainerbank oder Spieler der anderen Mannschaft. Das wissen die Schiedsrichter. Vieles geht durch, der Ton auf dem Platz ist rau, auch Schimpfwörter gehören immer wieder dazu.

Doch wenn es beleidigend wird und die Tiraden auch gestenreich begleitet werden, wenn ganz offensichtlich der Respekt verloren geht, dann greifen die Schiris ein.

In Zukunft, das scheint klar, noch mehr als bisher.

Christian Streich gehört zu den Verantwortlichen am Spielfeldrand, auf die sie ein besonderes Auge haben. Weil die wütenden Aktionen schnell auch unnötig provozieren und das Spiel zusätzlich anheizen. "Man kann alles geben für seine Mannschaft, ohne übers Ziel hinauszuschießen", beschreibt es der Bundesliga-Referee, der auch Freiburg regelmäßig pfeift.

Die Aufgabe für das Bundesliga-Rumpelstilzchen Christian Streich scheint relativ klar.

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