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Nina Probst·18. Juni 2021
Brand, Nüsken und Co.: Die "jungen Wilden" der DFB-Frauen (Teil 1)

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Nina Probst·18. Juni 2021
Gegen Frankreich (0:1) und gegen Chile (0:0) musste das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zuletzt ordentlich ersatzgeschwächt antreten. Erfahrene Spielerinnen wie Sara Däbritz, Melanie Leupolz und Alex Popp fehlten bei den Testspielen. Das war die Chance für viele junge Nationalspielerinnen, sich zu beweisen.
Während das gegen Frankreich noch ganz gut geklappt hat, war beim Saisonabschluss gegen Chile von Dominanz und Spielstärke wenig zu sehen. Bis die Fußball-EM 2022 in gut einem Jahr losgeht, hat Voss-Tecklenburg also noch einiges an Arbeit vor sich. Doch sie hat eine große Auswahl an jungen Talenten, die sie nun formen kann. Zwar auch jung aber keineswegs mehr neu im Team sind beispielsweise auch Lena Oberdorf, Lena Lattwein und Klara Bühl. Alle drei haben sich schon einen Namen gemacht und können nun für ihre neuen Teamkolleginnen als Vorbilder vorausgehen.
Wer diese neuen Kolleginnen sind? Wir stellen Dir acht Spielerinnen vor, von denen wir sicher nach der Sommerpause noch einiges sehen und hören werden. In Teil 1: Jule Brand, Sophia Kleinherne, Sjoeke Nüsken und Sydney Lohmann.
Noch etwas schüchtern wirkt sie bei ihrer ersten Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Chile, ihre Antworten aber sind die eines Profis: Jule Brand ist die jüngste Spielerin im Nationalteam und hat zum Einstand auch direkt ein Tor erzielt. Beim Spiel gegen Australien im April wurde sie eingewechselt und traf wenige Minuten später. „Vor den Spielen nehmen mich die erfahrenen Spielerinnen zur Seite, nehmen mir die Nervosität und machen mir Mut“, erzählt die 18-Jährige, die vergangene Saison noch in der 2. Bundesliga spielte. Von Nervosität ist aber auf dem Platz bei ihr nichts zu merken. Macht Brand einen Fehler, gibt sie alles, um ihn wieder gutzumachen.
Ihr Markenzeichen ist der lang geflochtene Zopf, an dem man die Abwehrspielerin immer direkt erkennt. Schon sieben Mal ist Kleinherne für die A-Nationalmannschaft an den Start gegangen. Und wurde dabei schon gegen England 2019 und gegen Montenegro 2020 zur Spielerin des Spiels gewählt. Ihre Zweikampfstärke und ihr stabiles Defensivverhalten haben bislang überzeugt. In der Liga erfüllte sich die 21-Jährige einen Traum, indem sie mit Frankfurt das DFB-Pokalfinale erreichte. Darüber sagte sie: „Das sind genau die Momente, für die wir Fußball spielen.“
Kleinhernes Mannschaftskameradin Sjoeke Nüsken hat sich ebenfalls schon in der Nationalmannschaft etabliert. Über die junge Spielerin sagte Martina Voss-Tecklenburg gegenüber der ‚FAZ‘: „Sie ist spielintelligent, körperlich robust und trifft viele richtige Entscheidungen.“ Kein schlechtes Fazit für die ersten fünf Länderspiele. Die körperliche Durchsetzungskraft hat sich die gebürtige Westfälin beim Spiel mit den Jungs geholt, mit denen sie bis in die A-Jugend zusammenspielte.
Die frisch gekürte Deutsche Meisterin Sydney Lohmann hat ihren Beitrag geleistet zur Meisterschale: Mit zehn Treffern liegt sie auf Rang zwei der vereinsinternen Torjägerinnen-Liste. Auch für die A-Nationalmannschaft hat die 20-Jährige, die vielseitig einsetzbar ist, mal im Mittelfeld, mal in der Abwehr, schon getroffen. Zwar fühlt sie sich im Zentrum am wohlsten, trotzdem sagt die Bayerin: „Es ist super, aus seiner Komfortzone herauszukommen und auf neue Dinge zu achten.“ Sowohl in der Liga als auch bei den DFB-Frauen überzeugt Lohmann durch ihr dynamisches Spiel.