Blick über den Tellerrand | Sporting schiebt Benfica-Meisterschaft auf, Feyenoord macht alles klar | OneFootball

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·24. Mai 2023

Blick über den Tellerrand | Sporting schiebt Benfica-Meisterschaft auf, Feyenoord macht alles klar

Artikelbild:Blick über den Tellerrand | Sporting schiebt Benfica-Meisterschaft auf, Feyenoord macht alles klar

Die Berichterstattung über den internationalen Fußball dreht sich hauptsächlich um die führenden fünf europäischen Ligen und ihre Topklubs. Doch auch dahinter wird attraktiver Fußball geboten, auf den wir regelmäßig im „Blick über den Tellerrand“ ein genaueres Auge werfen. Unser Blick richtet sich dabei auf die deutschen Nachbarländer Niederlande, Belgien, Österreich und die Schweiz sowie Portugal und Schottland, die in der UEFA-Fünfjahreswertung starke Positionen einnehmen. Benfica ist weiter einen Schritt vom Meistertitel entfernt, während Feyenoord eine dominante Saison vollendete und RB Salzburg sich einem Herausforderer entledigte.


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Primeira Liga: Sporting verhindert vorzeitige Benfica-Meisterschaft

Am Sonntagabend besaß Benfica die Möglichkeit, die Meisterschaft einzutüten. Dazu musste allerdings ein Sieg beim Stadtrivalen Sporting her. Dieser sieht Benfica eher ungern feiern – und schon gar nicht im eigenen Stadion. Dementsprechend motiviert traten die Leoes auf. Der erste Abschnitt gehörte eindeutig ihnen, was sich letztlich auch im Resultat widerspiegelte. Trincao, der im zweiten Versuch Odysseas Vlachodimos überwand, und ein Kopfball von Ousmane Diomande brachten die vollkommen verdiente 2:0-Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel wendete sich jedoch das Blatt. Benfica präsentierte sich wesentlich agiler, verkürzte in Minute 71 auf 2:1. Fredrik Aursnes köpfte infolge einer präzisen Hereingabe des nach Leverkusen wechselnden Alejandro Grimaldo ein. Danach rannten die Gäste weiter an. Der Aufwand wurde letztlich in der vierten Minute der Nachspielzeit belohnt. Aus dem Gewühl staubte Eigengewächs Joao Neves zum 2:2 ab. Somit gewann Benfica zwar nicht den 38. Meistertitel, ergatterte aber zumindest einen wichtigen Zähler bei Sporting. Der Vorsprung auf den in den letzten acht Ligaspielen siegreichen FC Porto beträgt vor dem letzten Spieltag zwei Punkte und elf Tore. Da mit dem schon feststehenden Absteiger Santa Clara eine recht leichte Aufgabe wartet, scheint wirkliche Spannung am kommenden Wochenende unrealistisch.

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(Photo by CARLOS COSTA/AFP via Getty Images)

Insgesamt trat Benfica, das über weite Strecken eine begeisternde Saison spielte, in Duellen mit Gegnern aus der unteren Tabellenhälfte höchst souverän auf – und ließ nicht einen Zähler liegen. Diese Konstanz wird wohl letztlich den Ausschlag im Wettrennen mit dem immer stärker werdenden FC Porto geben. In den sechs Vergleichen mit den Topteams, zu denen neben Porto auch noch Sporting Braga und Sporting gehören, ging der zudem ins Champions-League-Viertelfinale einziehende Tabellenführer das Spielfeld nur zweimal als Sieger vom Spielfeld.

Eredivisie: Feyenoord krönt sich zum Champion

2017 gewann Feyenoord letztmals die niederländische Meisterschaft. Seitdem hatte der Traditionsklub oftmals das Nachsehen gegenüber dem Erzrivalen Ajax, lag teilweise über 20 Punkte zurück. Dies änderte sich mit der Ankunft von Trainer Arne Slot im Sommer 2021. Schon in der Vorsaison führte er den Verein bis ins Endspiel der Conference League, wo er – wie auch in der aktuellen Europa-League-Spielzeit, der AS Roma knapp unterlag. Auch auf nationaler Ebene zeigte die Tendenz eindeutig in die positive Richtung. Auf starke 71 Punkte im ersten Jahr folgten nun bereits 82 Punkte, wobei der letzte Spieltag noch nicht ausgetragen wurde.

Feyenoord krönte sich bereits in der 32. Runde zum niederländischen Meister. Ein ungefährdeter 3:0-Erfolg über die Go Ahead Egales sorgte für endgültige Klarheit. Der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Eindhoven liegt derzeit bei zehn Punkten. Ajax wurde sogar um 13 Punkte distanziert. Als wegweisend erwies sich der spektakuläre 3:2-Sieg in der Johan Cruijff Arena, dem ersten seit 2005. Das Siegtor erzielte mit Lutsharel Geertruida ein hochbegabter Außenverteidiger, der sich unter Slot zum niederländischen Nationalspieler entwickelte. Er steht bezeichnend für die Feyenoord-Erfolgsgeschichte. Auch Spieler wie Kapitän Orkun Kökcü, Abwehrchef David Hanke, der aus Moskau geliehene Sebastian Szymanski oder der treffsichere Mittelstürmer Santiago Gimenez machten mit kontinuierlich starken Leistungen auf sich aufmerksam.

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(Photo by MAURICE VAN STEEN/ANP/AFP via Getty Images)

Besonders im Fokus anderer europäischer Vereine steht allerdings Coach Slot, was angesichts der Bilanz von 25 Siegen, sieben Unentschieden und nur einer, bereits im September kassierten Niederlage in 33 Ligapartien kaum verwunderlich scheint. Sein Weg könnte über Cambuur-Leeuwarden, wo er zwischen 2014 und 2017 als Co- und Interimstrainer fungierte, AZ Alkmaar und Feyenoord in die Premier League führen. Die Tottenham Hotspur haben wohl konkretes Interesse geäußert – und würden Slot Handlungsspielraum geben, um den Verein nach seinen Vorstellungen zu gestalten. In Rotterdam zahlte sich diese Vorgehensweise vollends aus.

Bundesliga: Salzburg stoppt Herausforderer Graz und wird Meister

Lediglich drei Punkte trennten RB Salzburg und Sturm Graz vor dem Aufeinandertreffen am drittletzten Spieltag. Dazu hatte der Dauerchampion aus dem Red-Bull-Imperium lediglich eines der vergangenen fünf Duelle für sich entschieden. Somit herrschte bei vielen österreichischen Fußballfans durchaus die Hoffnung auf einen Wechsel an der Tabellenspitze. Diese wuchs nochmals an, als Jon Goren Stankovic kurz vor Beendigung eines ereignisarmen ersten Abschnitts infolge eines Standards von Manprit Sarkaria zum 0:1 einköpfte. Zu diesem Zeitpunkt lagen beide Mannschaften punktetechnisch gleichauf.

Im zweiten Durchgang wiesen die Salzburger allerdings ihre Qualitäten nach. Keine vier Minuten nach Wiederanpfiff glich Amar Dedic zum 1:1 aus. Der Gleichstand hatte bis tief in die Schlussphase hinein Bestand. Sturm schnupperte bei einem Kopfball von Stefan Hierländer nochmals an der Führung. Genauer zielte allerdings Karim Konaté, der eine feine Einzelaktion mit einem Flachschuss ins rechte Eck zum umjubelten 2:1-Siegtor – gleichbedeutend mit der zehnten Meisterschaft in Serie – abschloss.

Somit wird RB Salzburg, das selbst beim Gipfeltreffen auf die Öffnung der Oberränge im heimischen Stadion verzichtete, auch in der kommenden Spielzeit in der Champions League antreten. Als Cheftrainer soll weiterhin der immer wieder mit der Bundesliga in Verbindung gebrachte Matthias Jaissle fungieren. „Es ist schön, dass über unseren Trainer gesprochen wird. Mathias ist ein junger Trainer, er hat bei uns noch Vertrag und Stan heute ist er nächste Saison noch unser Trainer“, so Sportdirektor Christoph Freund. Im Hintergrund dürfte er sich jedoch wohl mit potenziellen Nachfolgern auseinandersetzen.

Sturm Graz darf in der Spielzeit 2023/24 wieder in der Champions-League-Qualifikation antreten. Im Vorjahr setzte es dort in der vorletzten Runde gegen Dynamo Kiew das Aus. Anschließend folgten in der Europa League beachtliche Auftritte gegen Feyenoord Rotterdam, Lazio und den FC Midtjylland. Die noch zwei Spieltage laufende Saison wird allerdings nicht nur aufgrund des langen Mitwirken im Titelrennen im Erinnerung bleiben, sondern vor allem aufgrund des Pokalsiegs. In einem extrem stimmungsvollen Finale vor 30.000 Zuschauenden setzte sich Sturm gegen Rapid Wien mit 2:0 durch und beendete die vier Jahre anhaltende Salzburger Serie im ÖFB-Cup. Selbiges könnte bei fortschreitender positiver Entwicklung auch in der Liga geschehen.

(Photo by CARLOS COSTA/AFP via Getty Images)

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