"Blauäugig und total dumm": Beim MSV gehen die Lichter aus | OneFootball

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·7. April 2024

"Blauäugig und total dumm": Beim MSV gehen die Lichter aus

Artikelbild:"Blauäugig und total dumm": Beim MSV gehen die Lichter aus

Das war es wohl für den MSV Duisburg. Nach der 1:4-Niederlage im Derby bei Rot-Weiss Essen liegen die Zebras vor den letzten sechs Spieltagen nun acht Punkte hinter dem rettenden Ufer und weisen zudem die deutlich schlechtere Tordifferenz gegenüber Waldhof Mannheim auf. Trainer Boris Schommers ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.

"Tiefe Enttäuschung"

20 Minuten vor dem Ende hätte das Derby womöglich nochmal kippen können: Ginczek hatte aus zehn Metern freie Schussbahn, scheiterte aber an Golz. Es war die Chance auf das 2:2, mit dem Duisburg eine Schlussoffensive hätte einleiten können. Doch statt auszugleichen, verursachten die Zebras im direkten Gegenzug durch Keeper Müller einen Elfmeter, der schließlich zum 3:1 für Essen führte. Eine Schlüsselszene, allerdings längst nicht die einzige. Kurz vor der Pause gab Duisburg den Ball leichtfertig her, was RWE zum 1:1 nutzte, nach 57 Minuten klärte Duisburg einen Eckball genau vor die Füße von Brumme, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 2:1 traf.


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"Wir können das noch tausend Mal ansprechen, aber wenn wir nicht die Überzeugung haben, in die Bälle zu gehen, können wir nicht gewinnen", war Trainer Boris Schommers im Interview mit "MagentaSport" sichtlich angefressen – und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Wir haben uns total dumm in den verschiedenen Momenten verhalten. Das war einfach blauäugig." Und das, obwohl die Zebras durch Esswein nach 37 Minuten sogar in Führung gegangen waren. Schommers sprach von einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der seine Spieler gegen eine starke Essener Mannschaft gut dagegengehalten hätten. Umso größer war der Frust über den weiteren Spielverlauf. Von einer "tiefen Enttäuschung" und einer "völlig verdienten" Niederlage war die Rede. "Der Schmerz sitzt sehr tief."

MSV kaum noch zu retten

Bei Ginczek war die Enttäuschung ebenfalls "unfassbar groß", wie der Stürmer betonte. "Wir wussten alle, dass wir mit einem Derbysieg viel wieder hätten gutmachen können." Doch das misslang völlig. "Dumm beschreibt es ganz gut", pflichtete der 32-Jährige seinem Trainer bei. Von den mitgereisten Fans mussten sich die Spieler nach Schlusspfiff einiges anhören. "Ich kann die Reaktionen völlig nachvollziehen. Das wird noch einige Tage dauern, bis wir das weggesteckt haben."

Zu reparieren ist diese Niederlage aber wohl nicht mehr. Vor den letzten sechs Spieltagen liegt der MSV nun acht Punkte hinter dem rettenden Ufer und weist darüber hinaus die um elf Treffer schlechtere Tordifferenz gegenüber Waldhof Mannheim auf. Entsprechend müssten die Zebras im Endspurt einen zusätzlichen Punkt aufholen. Um den Klassenerhalt noch schaffen zu können, braucht es aus den verbleibenden Partien wohl schon mindestens fünf Siege. Ein eher unwahrscheinliches Szenario, das einem Wunder gleichkäme. Schommers hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. "Ich glaube noch an die Chance, auch wenn es sehr schwierig wird." Realistisch gesehen ist Duisburg aber kaum noch zu retten, aller Vorrausicht nach wird es für den MSV erstmals überhaupt in die Regionalliga gehen. Die Abschiedstour beginnt wohl am kommenden Freitag gegen Waldhof Mannheim. Dann ohne Keeper Müller, der für den verursachten Elfmeter seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.

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