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Selina Eckstein·12. März 2024
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Selina Eckstein·12. März 2024
Stelle dir vor, du gehst ins Stadion, freust dich auf das bevorstehende Spiel und siehst dann, wie alle vierzig Sekunden ein Eigentor fällt. Am Ende sind es insgesamt 149 Stück. Bitte was?
Was nach einer verrückten Geschichte klingt, die sich jeglicher Vorstellungskraft entzieht, geschah wirklich so. Und zwar 2002 in einem Erstliga-Spiel in Madagaskar. Dort wurde die Meisterschaft in einer Finalrunde unter vier Teams ausgespielt. Mit dabei waren auch der amtierende Meister SOE Antananarivo und AS Adema, die sich mit diesem Ergebnis in die Geschichtsbücher eintrugen.
Doch wie konnte es dazu kommen? Antananarivo soll schon vor diesem Spiel eine Menge Wut im Bauch gehabt haben. Der Grund: Eine vermeintliche Fehlentscheidung im Spiel zuvor soll das Team um die Meisterschaft gebracht haben, heißt es in einem Bericht von ’sport.de‘.
Gegen Domoina Soavina Atsimondrano hätte es nämlich einen Sieg für Antananarivo gebraucht, um die Chancen auf die Meisterschaft zu wahren. Beim Stand von 2:1 pfiff der Schiri allerdings einen Elfmeter gegen Antananarivo und das Spiel endete mit 2:2. Die Meisterschaft war futsch, AS Adema hingegen jubelte. Und dann trafen beide Teams aufeinander.
Es kam zur „Selbstzerstörung erster Klasse“, wie der ‚Spiegel‘ nur einen Tag nach diesem Spiel titelte. Antananarivos Trainer war noch vor dem Anpfiff mit dem Schiri aneinander geraten. Was dann folgte, werden die Zuschauer*innen bestimmt noch immer allen erzählen, die die Geschichte noch nicht kennen.
Nach jedem Anstoß schossen Antananarivos Spieler den Ball ins eigene Netz, berichtete der ‚Spiegel‘ damals und berief sich auf ‚Radio Madagaskar‘. „Doch wie viele Eigentore sind wohl in 90 Minuten möglich?“, fragst du dich. 149 waren es am Ende, also rund alle 40 Sekunden war der Ball im Tor.
Die Spieler von AS Adema griffen nicht ein, sondern saßen auf dem Rasen und schauten einfach zu. So kann man auch gewinnen. Im Anschluss an das Rekordspiel wurde Antananarivos Trainer vom madagassischen Verband für drei Jahre gesperrt. Fünf Spieler sollen bis Saisonende suspendiert worden sein. Die anderen Profis wiederum wurden verwarnt.
Zwar gibt es kein Bild-Material von dieser Partie, aber der Weltrekord für das höchste Ergebnis in einem Erstliga-Spiel dürfte noch sehr viele Jahre weiter bestehen bleiben.