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Selina Eckstein·30. Januar 2024
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Selina Eckstein·30. Januar 2024
Ein Pokal-Wettbewerb, in dem nur Vereine mitspielen dürfen, die ein Flutlicht haben? Und ein Finale, das nach zwei Unentschieden per Ecken entschieden wurde? Was erst mal komisch klingt, war so 1957 der Fall, als erstmals der Fluchtlichtpokal ausgetragen wurde. Bitte was?
Dass der Wettbewerb ein eher unbekannter ist, liegt wohl daran, dass er nur zwei Jahre in Folge ausgespielt wurde. In den 50er Jahren war das Fluchtlicht nämlich noch eine komplette Neuheit. Endlich konnten Spiele auch abends ausgetragen werden, weshalb es ab 1955 den Europapokal der Landesmeister gab.
Und was macht man als Klub mit Flutlicht, der aber sportlich nicht gut genug für diesen Wettbewerb ist? Eben, man stellt ein eigenes Turnier auf die Beine. Das waren damals die Offenbacher Kickers in Person von Präsident Ludwig Mohler, der den Pokal stiftete, wie ‚Spox‘ rückblickend über den Flutlichtpokal berichtete.
Im ersten Jahr nahmen neben den Offenbachern auch Eintracht Frankfurt, der FSV Frankfurt, Schalke 04, 1860 München, Preußen Münster, Fortuna Düsseldorf und Viktoria 89 Berlin teil. Im Finale standen sich letztlich Frankfurt und Schalke gegenüber. Da aber weder im Hin- noch im Rückspiel ein Sieger ermittelt werden konnte, entschied am Ende das Eckenverhältnis über den Sieger.
Im zweiten Jahr nahmen neben Kickers Offenbach, Eintracht Frankfurt, Preußen Münster und Viktoria 89 Berlin auch der Wuppertaler SV, SC Concordia Hamburg, Holstein Kiel, Eintracht Braunschweig und Phönix Lübeck teil. Ob die Schalker nach ihrer Pleite im Jahr zuvor keine Lust mehr auf den Wettbewerb hatten, ist nicht überliefert.
Für die Offenbacher Kickers lief der eigens gegründete Wettbewerb im zweiten Jahr besser. Im Finale am 8. August 1958 gewannen sie mit 5:3 gegen die Braunschweiger. Doch auch dieses Finale blieb nicht ohne Zwischenfall. Das Spiel wurde mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen, weil die Braunschweiger Ausrüstung beim Zugumstieg nicht umgeladen worden war.
Aus diesem Grund spielten sie zunächst mit Trikots und Schuhen der Kickers, ehe die Löwen zur Pause ihre Ausrüstung erhielten. Am Sieg der Offenbacher änderte dies nichts. Als Trophäe erhielten sie eine Silberschale.
Doch warum endete der Pokal-Wettbewerb nach nur zwei Jahren schon wieder? Er zog nicht die Zuschauer-Massen an, die sich die Ausrichter erhofft hatten, heißt es in einem Bericht der ‚FAZ‘. Was zurück bleibt, sind zwei verrückte Final-Spiele und die Tatsache, dass die Fans irgendwann auch mal genug vom Fußball haben und nicht jeden Wettbewerb schauen.