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Moritz Oppermann·24. Mai 2024

🤔 Bitte was?! Nationalkeeper provoziert Spielabbruch mit Rasierklinge

Artikelbild:🤔 Bitte was?! Nationalkeeper provoziert Spielabbruch mit Rasierklinge

Druck im Fußball verspüren manche Kicker schon beim Aufstiegsspiel in die Kreisliga B. Doch, wie muss es erst sein, wenn du vor 140.000 Zuschauern im legendären Maracanã, um die WM-Qualifikation spielst? Eine Antwort auf diese Frage könnte uns sicherlich Roberto Rojas geben.

Was wir euch allerdings schon vor einer potenziellen Befragung verraten können. Dem ehemaligen Nationaltorhüter Chiles stieg der Druck scheinbar zu Kopf. Anstatt das Spiel gegen Brasilien auf faire Weise zu gewinnen, schnitt sich der Keeper mit einer Rasierklinge ins Gesicht und provozierte einen Spielabbruch. Bitte was?!


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Der 03. September 1989 war von vornherein kein gewöhnlicher Tag in der Fußball-Welt. Brasilien und Chile trafen im entscheidenden Quali-Gruppenspiel um ein WM-Ticket für die Endrunde in Italien aufeinander.

Ein klassisches Do-or-die, das durch eine jahrzehntelange Rivalität und ein brutales Hinspiel, im Prinzip nur eskalieren konnte. Das 1:1 in Chile, bei dem Brasilien-Star Romário bereits nach zwei Minuten mit Rot vom Platz geflogen war, war jedoch nichts gegen die Partie im Land des fünfmaligen Weltmeisters.

Immerhin: Bis zur Mitte der zweiten Hälfte verlief das Spiel halbwegs ruhig. Careca hatte den Gastgeber in der 59. Minute in Führung gebracht. Stand jetzt wäre die Seleçao bei der Weltmeisterschaft dabei. Allen voran Chiles Rojas wollte diese Tatsache jedoch nicht akzeptieren und griff in Minute 67 zu unfassbaren Mitteln.

Als ein Feuerwerkskörper in die Nähe des Keepers fliegt, geht der "Condor" sofort zu Boden. Dann der Schock: Rojas Gesicht ist binnen Sekunden Blut verschmiert. Der Chilene muss mit einem tiefen Schnitt im Gesicht vom Platz getragen werden. Chile lässt in der Folge ausrichten, dass man nicht bereit sei weiterzuspielen. Das Spiel wird anschließend abgebrochen, die Gäste sahen sich über den grünen Tisch schon zur Weltmeisterschaft fliegen. Dann sollte allerdings die Wahrheit ans Licht kommen.

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Auch wenn es im Jahr 1989 noch keinen Videobeweis gab, kamen nach Betrachtung der TV-Bilder schnell Zweifel ob des Vorfalles auf. Wie verursacht ein Feuerwerkskörper, der eindeutig mehrere Meter neben Rojas aufkam, einen riesigen Cut in seinem Gesicht? Auch die FIFA konnte sich diesen "Unfall" nicht erklären und leitete ein Verfahren gegen den Torhüter und Chile ein. Am 8. Dezember verkündete der Fußballverband dann das vernichtende Urteil.

Das Spiel wurde mit 2:0 für Brasilien gewertet, zudem schloss man La Roja für die WM-Endrunde 1990 und 1994 vom Wettbewerb aus und verhängte eine Strafzahlung von 100.000 Schweizer Franken. Goalie Rojas, Trainer Orlando Aravena und Teamarzt Daniel Rodriguez wurden zudem lebenslänglich gesperrt. Erst Monate nach dem Urteilsspruch sollte Rojas - der zunächst weiterhin auf seine Unschuld plädierte - alles zugeben.

"Ich habe mich geschnitten. Die Idee kam zwei Tage vor dem Spiel auf. Ich habe den Captain (Astengo) eingeweiht und er war einverstanden. Die beiden informierten auch den Physiotherapeuten, der ebenfalls mithelfen sollte. Zwei Stunden vor dem Spiel kam dieser zu mir und berichtete, dass alles bereit sei", erklärte der Torhüter in einem Interview.

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Den Handschuh mit der integrierten Rasierklinge hatte Mitspieler Astengo übrigens kurz nach der Selbstverletzung unbemerkt an den Physio weitergereicht. Bis heute hat das Vergehen von den Angeklagten übrigens nur Rojas zugegeben, der nach einem Gnadengesuch bei der FIFA seit 2001 als Torwarttrainer arbeitet. Bleibt zu hoffen, dass er seine Schützlinge niemals auf so eine Idee bringt.