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Justus Pludra·25. März 2025
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Justus Pludra·25. März 2025
Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt Julian Nagelsmann momentan nicht. Zwar ist die letzte Länderspielphase gerade erst beendet. Das Final Four der Nations League wartet aber schon ab dem 4. Juni auf das DFB-Team. Bis dahin muss der Bundestrainer noch vier wichtige Fragen klären.
Vor den Viertelfinal-Partien betonte Nagelsmann "für die beiden Spiele eine Nummer eins" zu haben. Er ließ sich damit die Option offen, vor dem Final Four erneut zu tauschen. Anlass dafür haben die Leistungen von Oliver Baumann nicht gegeben - eher im Gegenteil. Der Hoffenheimer konnte sich, gerade im Hinspiel, mehrfach auszeichnen. Gleichzeitig ist bekannt, wie wichtig die aktuelle Form für Nagelsmann ist. Es ist durchaus möglich, dass die "Millimeter-Entscheidung" zwischen den Pfosten beim nächsten Mal in Richtung Alexander Nübel ausschlägt.
Leon Goretzka hat im DFB-Trikot ein starkes Comeback hingelegt. Durch den Siegtreffer im Hinspiel und weitere offensive Akzente im Rückspiel, empfahl sich der Münchener wieder für mehr Spielzeit. Nach den Rücktritten von Toni Kroos und Ilkay Gündogan klafft eine Lücke im zentralen Mittelfeld. Goretzka bringt ein anderes Profil mit, als das Duo. Wie gut nominelle Konstanz der deutschen Schaltzentrale tut, hat die Rückholaktion von Kroos aber schon bewiesen. Öffentlichkeitswirksam auf einen Dirigenten im Mittelfeld zu setzen, könnte sich also erneut bezahlt machen. Zudem zeigt kein Konkurrent momentan ähnliche Konstanz oder stach in den Italien-Partien derart hervor.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Tim Kleindienst überzeugte mit effektiver Chancenverwertung und Toren gegen die Squadra Azzurra. Niclas Füllkrug, der genau diese Rolle zuvor ausgefüllt hatte, macht derweil immer noch die Achillessehne zu schaffen. Zwar kündigte der Hammers-Angreifer vor Kurzem an, demnächst wieder einsatzfähig zu sein. Es bleibt aber abzuwarten, wie schnell er wieder in Fahrt kommt. Kleindienst steht dagegen schon die ganze Saison voll im Saft und trifft regelmäßig. Als klassische Mittelstürmer wird wahrscheinlich nur Platz für einen der beiden in der Startelf ein. Füllkrug wird zügig viele Treffer brauchen, um seine Chancen zu wahren.
📸 Alex Grimm - 2025 Getty Images
Kai Havertz wird in dieser Saison nicht mehr eingreifen können. Eine schwere Oberschenkelverletzung hat ihn Mitte Februar zum längeren Zuschauen verdammt. An seiner Stelle konnte neben "Wusiala" weder Nadiem Amiri noch Leroy Sané auf Anhieb überzeugen. Deniz Undav, der die Position hinter der einzigen Sturmspitze aus Stuttgart gut kennt, kämpft mit einer Formdelle. Eine Außenseiter-Chance eröffnet sich dadurch für Kevin Schade. Der viermalige Nationalspieler legt in England momentan persönliche Scorer-Bestwerte auf (acht Tore, drei Vorlagen). Mit seiner außergewöhnlichen Athletik (Top-Speed: 36,37 km/h) ist der 23-Jährige aber eher eine Variante auf dem Flügel als im Zentrum. Hier bleibt weiter offen, wer sich mittelfristig durchsetzt.
📸 Alex Grimm - 2025 Getty Images