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Justus Pludra·1. Februar 2024

Bier-Verletzung & fauler Apfel: Die krassesten Deadline-Day-Deals

Artikelbild:Bier-Verletzung & fauler Apfel: Die krassesten Deadline-Day-Deals

Auch wenn er heute bisher noch etwas ruhig verlief, ist letzte Tag der Transferphase eigentlich auch im Winter ein Wahnsinn für sich. Am sogenannten „Deadline Day“ wird besonders hektisch verhandelt, gefeilscht und unterschrieben. Es folgt eine Auswahl der krassesten Deals kurz vor Ende der Wintertransferphase – und eine ärgerliche Panne.

Liverpool in der Gefühlsachterbahn

Beim FC Liverpool stieg Fernando Torres Ende der 2000er zu einem der besten Stürmer der Welt auf. Doch nach erfolgreichen Jahren kriselte es im Winter 2011 auf und neben dem Platz gewaltig bei den Reds.


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Ein Neuaufbau sollte her – ohne Torres. Nach zähen Verhandlungen mit dem FC Chelsea wurde „El Niño“ am Deadline Day 2011 für die damalige Rekordsumme des englischen Fußballs von 58,5 Millionen Euro an den FC Chelsea verkauft.

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Während Torres damit zur Hass-Figur der LFC-Fanszene wurde, stellt sich ein neuer Hoffnungsträger am gleichen Tag vor. Ein gewisser Luis Suárez wurde für 26,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam unter Vertrag genommen.

Weniger gut verlief die Zeit von Panikkauf Andy Carroll, der am Deadline Day ebenfalls als Ersatz für Torres geholt wurde. Liverpool überwies 41 Millionen Euro an Newcastle, weil der Stürmer in der Hinrunde elf Tore und acht Assists gesammelt hatte. Carroll verbrachte den Winter jedoch verletzt, unter anderem, weil er nach dem Genuss von vier Jägerbombs, zwei Pints und sechs Flaschen Peroni betrunken von einem Barhocker gefallen sein soll, wie der ‚Mirror‘ damals berichtete. Er konnte bei den Reds nie wieder an seine guten Zahlen aus Newcastle anknüpfen und wurde nur eineinhalb Jahre später an West Ham abgegeben.

Für Torres ging der Tag als Anfang vom Ende seiner illustren Stürmer-Karriere in die Geschichte ein. „El Pistolero“ ballerte dafür so richtig los und sammelte ab diesem schicksalhaften Tag im Januar 2011 128 Scorerpunkte in 133 Liverpool-Einsätzen. Der Durchbruch auf seinem Weg zum Weltklasse-Angreifer.

Zwei Transfers, die Maßstäbe setzten

Ein Stürmer von internationalem Format war auch Pierre-Emerick Aubameyang zu Jahresbeginn 2018. Auf der Suche nach dem nächsten sportlichen Schritt schloss sich der Gabuner am 31. Januar 2018 für 63,75 Millionen Euro dem Arsenal FC an – Rekord für einen Wechsel aus der Bundesliga am Deadline Day im Winter.

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Neue Transfer-Maßstäbe setzte vor ziemlich genau einem Jahr auch Enzo Fernandez. Nach einer starken WM wurde der argentinische Weltmeister von eigentlich allen Top-Klubs umworben und entschied sich für den Chelsea FC. Die wiederum überwiesen 121 Millionen Euro an Benfica. Nie zahlte ein englischer Verein mehr für einen Spieler.

Vom faulen Apfel zum Heilsbringer für Milan

Mister „Why always me“ Mario Balotelli darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Als „faulen Apfel“ hatte Milan-Boss Silvio Berlusconi seinen Landsmann noch wenige Wochen vor dem Deal kurz vor Transferschluss noch bezeichnet. Mit seiner Art würde das Enfant Terrible „jede Truppe damit infizieren“. Der Klub aus Mailand könne sich solche Transfers nicht mehr erlauben. Spätestens nach diesen Aussagen konnte man eigentlich schon fast von einem Wechsel. Berlusconi war schließlich auch Politiker.

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Keine drei Wochen später ist der Wechsel des italienischen Skandal-Angreifers perfekt. Balotelli kam für 20 Millionen Euro und Berlusconi begründete den angeblichen Sinneswandel mit Worten, die wohl bei jedem Italiener Musik in den Ohren war: „Ich habe Balotelli gekauft, weil ich dachte: Er hat zwei Tore gegen Deutschland geschossen und die Deutschen zum Weinen gebracht.“

Wolfsburg holt einen Weltmeister aus England

Während Aubameyang der teuerste Verkauf eines Bundesliga-Klubs in einem Winter-Transferfenster war, hält der VfL Wolfsburg bis heute den Rekord für den teuersten Einkauf an einem winterlichen Deadline Day. Im Februar 2015 konnten die Wölfe Weltmeister André Schürrle für 32 Millionen Euro vom Chelsea FC in ihr Rudel integrieren.

Aus heutiger Sicht gibt es da wohl nur ein müdes lächeln, aber der Deal trat damals erneut eine Debatte über die Unsummen los, die mittlerweile gezahlt werden müssen um Spieler dieses Kalibers zu bekommen. Klaus Allofs verteidigte das Vorgehen seines Klubs. Er finde die Diskussion „seltsam“, sagte der Wolfsburg-Manager wenige Tage nach dem Transfer gegenüber der ‚Bild‘: „Wir müssen heute Verträge machen, mit denen wir die Spieler drei, vier Jahre binden. Das hat auch solche Summen zur Folge.“