
LIGABlatt
·18. Juli 2025
Beşiktaş trifft auf Turans Shakhtar und steht früh unter Druck

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·18. Juli 2025
Beşiktaş bekommt es am 24. Juli in der heimischen Tüpraş-Arena mit keinem Geringeren als Shakhtar Donetsk zu tun – dem Klub, den kürzlich Arda Turan übernahm und der bei den Fans für Euphorie sorgt. Dieses Duell in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League 2025/26 ist ein echter Prüfstein und bleibt trotz der frühen Saisonphase eine richtungsweisende Bewährungsprobe für die Schwarz-Weißen.
Shakhtar Donetsk: Arda Turans Feuerprobe in Europa
Die Ukrainer mussten sich letzte Saison in ihrer nationalen Liga mit Platz drei begnügen, was sie früh in die Europa-League-Qualifikation zwang. In der ersten Runde traf das Team auf Ilves Tampere aus Finnland und setzte sich souverän mit einem Gesamtergebnis von 6:0 durch – ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Wettbewerbsfähigkeit. In der vorherigen Champions-League-Saison belegte Shakhtar in der Ligaphase Platz 27 von 36. Das ist keine überragende Platzierung, aber mit sieben gesammelten Punkten konnte man etablierte Klubs wie RB Leipzig, Bologna oder Salzburg hinter sich lassen und ein Zeichen dafür setzen, dass man auf europäischem Parkett immer gefährlich bleibt.
Spannend wird es insbesondere wegen der Personalie an der Seitenlinie: Arda Turan, einst Superstar in der Süper Lig und bei Atlético Madrid, übernahm kürzlich den Trainerposten in Donetsk. Der 37-Jährige, der mit Eyüpspor als Aufsteiger glänzte, bringt eine klare Idee von körperbetontem, strukturiertem Fußball mit. Sein Stil orientiert sich an den Prinzipien von Diego Simeone und Luis Enrique. Intensität, Disziplin und taktische Organisation stehen im Vordergrund. Die Partie gegen Beşiktaş wird für ihn die erste echte internationale Bewährungsprobe als Coach.
Beşiktaş: Teurer Neustart unter Druck
Auf der Gegenseite steht ein Beşiktaş, das eine durchwachsene Saison hinter sich hat. In der Süper Lig reichte es lediglich für Platz vier – zu wenig für die Qualifikation in die Europa-League-Playoffs. Besonders bitter: In der Schlussminute des letzten Spieltags verlor man den dritten Platz an Samsunspor, weil diese noch ein spätes Tor erzielten. Auch auf europäischer Bühne enttäuschte der Klub: In der Europa League schied man nach der Ligaphase aus, beendete das internationale Jahr auf Platz 28 – eine Saison ohne Glanz und ohne Rhythmus.
Umso größer war die Erwartungshaltung vor der neuen Spielzeit. Mit prominenten Verpflichtungen wie Tammy Abraham, Orkun Kökçü und David Jurásek investierte der Klub kräftig und ging finanzielle Risiken ein. Doch gerade diese Neuzugänge benötigen Zeit zur Eingewöhnung. In der Vorbereitung absolvierte man mehrere mittelmäßige Testspiele, deren Ergebnisse jedoch wenig Aussagekraft haben. Die Integration und Abstimmung im Team sind noch nicht abgeschlossen und nun steht mit Shakhtar direkt ein echtes Kaliber auf dem Programm.
Chancen, Taktik & Schlüsselduelle
Was erwartet uns am 24. Juli?
Ein Spiel mit Tragweite
Die Brisanz dieses Duells liegt auf der Hand: Für Beşiktaş ist ein Weiterkommen nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich essenziell. Einnahmen aus dem europäischen Wettbewerb sind fest in die Saisonplanung einkalkuliert. Ein frühes Scheitern könnte gravierende Folgen haben. Auf der anderen Seite ist Shakhtar Donetsk bereits besser im Rhythmus nach zwei Pflichtspielen, physisch fitter, international erfahrener und forciert nach Aussagen von Arda Turan in der kommenden Trainingswoche nun ein klareres taktisches Korsett.
Es dürfte ein enges, physisches und taktisch geprägtes Spiel werden, in dem Details entscheiden. Für Beşiktaş wird es vor allem darauf ankommen, ob die Neuzugänge zünden und das Kollektiv bereits in der Lage ist, auf hohem Niveau zu funktionieren. Für Arda Turan ist es der erste echte Härtetest auf internationalem – und gleichzeitig heimischem – Boden und die Gelegenheit, auf sich als Trainer mit großem Potenzial in Europa aufmerksam zu machen.
Foto: Ahmad Mora / Getty Images
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