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·3. Dezember 2024
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Für rund zehn Minuten musste die Partie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Rot-Weiss Essen am Sonntagnachmittag in der zweiten Halbzeit unterbrochen werden, nachdem RWE-Chaoten Leuchtraketen in Richtung Spielfeld und gegnerische Fans abgefeuert hatten. In einem offenen Brief verurteilt RWE die Vorfälle – und befürchtet finanzielle Auswirkungen auf die Winter-Transferperiode.
"Frustriert" und "sehr nachdenklich", so hätten die Vorfälle in Saarbrücken den Vorstand von RWE um Marc-Nicolai Pfeifer und Alexander Rang zurückgelassen, heißt es in dem offenen Brief. Bei allen RWE-Verantwortlichen würden die Gedanken über den Ereignissen kreisen, noch immer müssten die Eindrücke verarbeitet werden. "Das impulsive und egoistische Verhalten einiger weniger Personen in unserem Block im Ludwigsparkstadion, das beinahe zu einem Abbruch der Partie geführt hätte, hat uns erschrocken, enttäuscht und zu einer schlaflosen Nacht geführt", macht der Vorstand deutlich. Insbesondere das "mehrfache unverantwortliche" Abschießen von Leuchtraketen auf das Spielfeld und in Richtung der Zuschauertribünen habe eine Grenze überschritten, "die wir so nicht tolerieren können".
Für solche vorsätzlich gefährlichen Aktionen will Rot-Weiss Essen "jetzt und auch in Zukunft" nicht stehen. "Wir distanzieren uns ausdrücklich und deutlich davon. Allen muss klar sein: Niemand darf sich in dieser beschämenden Art und Weise über den Verein und die Werte des Vereins stellen." RWE kündigt an, die Vorkommnisse, durch die glücklicherweise niemand verletzt worden sei, intensiv aufarbeiten zu wollen. Weiter heißt es: "Auch wenn uns bewusst ist, dass steigende Gewaltbereitschaft ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und auch andere Fußballklubs diesbezüglich große Sorgen haben, müssen und werden wir uns damit umfänglich auseinandersetzen und wir werden nicht zur Normalität übergehen."
RWE stehe grundsätzlich, vor allem an der Hafenstraße, für eine "ganz besondere Emotionalität" und einen überaus "positiven Fan-Support, um dem uns ganz Fußball-Deutschland beneidet". Auf diesen "eminent wichtigen Rückhalt, der uns in der Vereinshistorie auch durch schlechte Zeiten getragen hat", zeigt sich der Vorstand "sehr stolz" und fühle deswegen stets eine große Dankbarkeit. "Insbesondere die Mannschaft benötigt dringend Eure – positive – Unterstützung, um unsere sportlichen Ziele erreichen zu können."
Die Geschehnisse in Saarbrücken werden – so befürchten es Pfeifer und Rang – neben einem Imageschaden allerdings auch negative finanzielle Folgen haben. Seitens des DFB-Sportgerichts wird eine Geldstrafe im hohen fünfstelligen Bereich erwartet, die uns "empfindlich treffen und sehr schmerzen wird". Sie werde zudem die wirtschaftlichen Erfolge, die daraus entstehenden Möglichkeiten und ebenso die Optionen für die Winter-Transferperiode "deutlich einschränken", macht der Vorstand klar.
In der laufenden Spielzeit sei zwar bereits gezielt etwas mehr in den Kader investiert worden, ungeachtet dessen zeigt sich der Vorstand vom Potenzial der Mannschaft aber überzeugt. Ein neuer Stürmer soll dennoch kommen. Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat werde abgewogen, "ob wir unsere ambitionierten Planauflagen, die alle Vereine besitzen, erfüllen oder bewusst anpassen, um im Winter zusätzliche Handlungsspielräume zu schaffen". Die aktuelle Saison sei aber "vollumfänglich durchfinanziert".
Der Fokus liege nun voll auf der Mannschaft und dem Trainerteam. "Bis Weihnachten gilt es, Einsatzbereitschaft, Mut und Fleiß noch stärker und konstanter auf den Platz zu bringen. Lasst uns die beiden anstehenden Heimspiele gegen den TSV 1860 München und den VfB Stuttgart II sowie das Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück wieder gemeinsam und als geschlossene Einheit angehen und wichtige Punkte einfahren, damit wir an Weihnachten und zum Jahreswechsel in der Tabelle über dem Strich stehen", appelliert der Vorstand. "Dann haben wir eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Rückrunde und ein gutes Jahr 2025." Die Vorfälle in Saarbrücken werden RWE jedoch noch für einige Zeit beschäftigen.