Bericht: Schalke-Kabine sorgt weiter für Probleme - auch bei Geraerts | OneFootball

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·6. Dezember 2023

Bericht: Schalke-Kabine sorgt weiter für Probleme - auch bei Geraerts

Artikelbild:Bericht: Schalke-Kabine sorgt weiter für Probleme - auch bei Geraerts

Beim FC Schalke hat die Mannschaft hinsichtlich des Umgangs mit den Trainern alles andere als einen guten Ruf. Offenbar muss auch Karel Geraerts schon mit der ein oder anderen Herausforderung kämpfen.

So richtig angefangen hatte es bereits unter Dimitrios Grammozis. Unter Frank Kramer ging es so weiter, später hatte auch Thomas Reis damit zu kämpfen: Die Kabine des FC Schalke scheint eine rundum komplizierte und gefährliche Angelegenheit für Trainer zu sein. Immer mal wieder ist zu hören, dass es Revolten gegen die Coaches und Kritik lediglich hinter vorgehaltener Hand gibt.


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Wie die in derartigen Angelegenheiten rund um S04 zumeist zuverlässige Sportbild nun berichtet, hat auch Karel Geraerts schon mit den ersten Problemen zu kämpfen, ausgehend von der Mannschaft als Kollektiv.

Mangelhafte Einstellung & Trainer-Kritik vor dem Team: Geraerts lernt die berüchtigte S04-Kabine kennen

Dabei werden zwei aktuelle Beispiele genannt. Geraerts hatte der Mannschaft vor dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf das Angebot gemacht, eigenständig zum Teamhotel nach Düsseldorf zu fahren. So mussten einige Spieler, die im Raum der Landeshauptstadt wohnen, nicht erst nach Gelsenkirchen fahren. Das Problem: Einer der Spieler kam trotzdem zu spät, was die Mannschaft mitbekam. Noch vor dem Spiel, das schlussendlich mit 3:5 verloren ging, war das der erste Stimmungskiller.

Auch dieser Vorfall dürfte ein Anlass für Geraerts gewesen sein, der Mannschaft in der Nachbesprechung des Spiels eine mangelhafte Einstellung vorgeworfen zu haben. Diesen Aspekt machte der Trainer offenbar auch als Grund für die Niederlage aus. Von einem Spieler habe es jedoch Contra gegeben: Vor der ganzen Mannschaft habe dieser Spieler dann wiederum dem Coach eine falsche Taktik für das Düsseldorf-Spiel vorgeworfen. Geraerts soll "harsch" und mit deutlichen Worten reagiert und zugleich in einer kurzen Diskussion erklärt haben, wieso die Taktik nicht schuld war.

Das untermauerte er dem Bericht zufolge auch am Tag darauf mit einer Video-Analyse. Dabei machte er deutlich, dass es eben nicht die Taktik, sondern viel eher die Einstellung war, die das Spiel in die falschen Bahnen lenkte. Der Spieler, der zuvor mit deutlicher Kritik geantwortet hatte, entschuldigte sich am wiederum nächsten Tag dafür.

Auf Nachfrage der Sportbild kommentierte Geraerts den Vorfall: "Bei der Analyse des Spiels wurden alle Spieler gebeten, ihren Input zu geben, damit wir das Spiel gemeinsam aufarbeiten können. Es ist wichtig, diese Diskussion zu führen, und ich mag Spieler, die ihre Meinung sagen. Am Ende des Tages ist es wichtig, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen."

Derartige Angebote, wie etwa das eigenständige Fahren zu Spielen, wurden als Folge gestrichen. Vor dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück ging es sogar wieder zusammen in ein Tageshotel. Geraerts versucht also gegen die Probleme anzusteuern, die er bereits in ersten Ausläufern zu spüren bekommt.

Reis scheiterte am Team: Heimliche Kritik trotz offener Gesprächsangebote

Insbesondere Thomas Reis kann bezüglich der problematischen Mannschaft ein Lied singen. Der Sportbild zufolge hatte er im Laufe des schlechten Saisonstarts besonders damit zu kämpfen.

Eigentlich sei es sein Ansatz gewesen, das Team so viel wie möglich mit ins Boot zu holen. Seine Hoffnung: So könne ihm kaum vorgeworfen werden, sich gegen Kritik und Verbesserungen zu verschließen.

Wenige Wochen nach dem Saisonstart habe er sich mit den wichtigsten Spielern zusammengesetzt. Seine Frage: Was soll oder was müsste verändert werden? Dabei soll er sich für Vorschläge offen gezeigt haben. Die einzige Antwort, die er von den Spielern bekam: Die Mannschaft würde gerne etwas defensiver stehen. In den Tagen darauf gab es die Kritik aus der Mannschaft, Reis habe gar keinen Plan und er lasse zu hart trainieren.

Ein zweites Beispiel in dieser Kategorie: Nach der Niederlage bei Eintracht Braunschweig merkte Reis an, dass es wohl offensichtlich sei, woran die Niederlage gelegen habe und dass es für ihn keine Videoanalyse brauche. Die Frage an das Team: Sind damit alle einverstanden? Es gab keine Gegenrede. Zugleich habe er betont, dass er und sein Team für Einzelanalysen ebenfalls zur Verfügung stehen würden. Nicht ein einziger Spieler meldete sich. Wenig später lautete die Kritik aus dem Team: Die Spiele würden nicht vernünftig aufgearbeitet werden.

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