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·4. Juni 2023

Benzema-Abschied bei Real: Domino-Effekt auf den Transfermarkt?

Artikelbild:Benzema-Abschied bei Real: Domino-Effekt auf den Transfermarkt?

Nach tagelangem hin und her hat Real Madrid am Sonntagvormittag Nägel mit Köpfen gemacht: Karim Benzema verlässt den Klub im Sommer nach 14 Jahren. Der Franzose ist offenbar einer irrwitzigen Offerte aus Saudi-Arabien erlegen. Für die Königlichen endet damit eine Ära. Ein Domino-Effekt auf den internationalen Transfermarkt scheint wahrscheinlich.

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Um sich die Langlebigkeit von Benzema bei den Blancos zu vergegenwärtigen, reicht ein Blick auf den Kader bei seiner Ankunft im Jahr 2009. Es war eines der Jahre, in denen der Klub seine Galactico-Strategie verfolgte: Unter anderem wurde mit Cristiano Ronaldo ein damaliger Transferweltrekord aufgestellt, auch die Transfers von Kaka und Xabi Alonso gingen mit dem Investment von 35 Millionen Euro für den jungen französischen Stürmer einher. Bei Real spielten seinerzeit zudem beispielsweise auch noch Iker Casillas, Raul, Ruud van Nistelrooy oder Rafael van der Vaart. 648 Einsätze und mindestens 353 Tore später verabschiedet sich Benzema mit 25 Titeln im Gepäck als Klublegende. Die Lücke, die er hinterlässt, ist gewaltig.


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Real vorne extrem dünn besetzt

Nach aktuellem Stand stehen gerade einmal drei gelernte Angreifer im Aufgebot von Carlo Ancelotti für die kommende Saison: Vinicius Junior ist als Superstar gesetzt, bei Rodrygo wechseln sich lichte Momente gerade in großen Spielen mit diskreten Vorstellungen ab. Alvaro Rodriguez ist mit 18 Jahren sicher noch nicht bereit für eine tragende Rolle. Zwar wird die Ankunft von Jude Bellingham womöglich zulassen, dass Federico Valverde wieder öfter in die Dreierreihe ganz vorn rückt, den Ansprüchen von Real Madrid genügt die Besetzung der Offensive aber auch dann natürlich nicht. Es liegt auf der Hand, dass die Blancos Geld in die Hand nehmen werden, um eine Premium-Lösung zu präsentieren. Seit dem Abschied von Ronaldo im Jahr 2018 lag die Last des Toreschießens vornehmlich auf den Schultern von Benzema, der Ersatz muss also auch ein Goalgetter von internationalem Format sein.

Kane der augenscheinliche Favorit

Der Kreis entsprechender Anwärter ist nicht sonderlich groß, dafür ist jeder von ihnen sehr begehrt. Mit Ausnahme der Klubs, die einen Top-Stürmer haben, also zum Beispiel Manchester City mit Erling Haaland oder der FC Barcelona mit Robert Lewandowski, buhlen alle Vereine um dieselben paar Kandidaten. Und so ist klar, warum der Abschied von Benzema einen Domino-Effekt haben könnte. Als heißester Name wurde bei den Königlichen zuletzt Harry Kane von den Tottenham Hotspur gehandelt. Der Engländer hätte endlich eine fast sichere Garantie auf Titel, von denen er bei den Spurs bisher nur träumen kann. Kane steht aber auch bei Manchester United ganz oben auf dem Zettel, auch der FC Chelsea denkt zumindest über einen Transfer nach. Wenn die Top-Lösung Kane gen Spanien wechseln sollte, müssen die anderen Interessenten umdisponieren.

Bayern mittendrin

Welche Stürmer in der zweiten Reihe stehen, ist dann die spannende Frage. ManUnited soll sich zuletzt bereits mit Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt befasst haben, der zwar ein anderer Typ als Kane ist, sich mit einer Top-Saison in der Bundesliga und auch seinen internationalen Auftritten aber einen Namen gemacht hat. Um den Franzosen buhlt bekanntlich auch der FC Bayern, zudem Paris Saint-Germain. Bei den Münchnern soll zuletzt eher die Option Dusan Vlahovic von Juventus in den Fokus gerückt sein. Der Serbe könnte nun aber auch wieder in England eine Option werden, gewissermaßen als Trostpreis bei Klubs, die bei Kane leer ausgehen.

Platz für Füllkrug frei?

Jeder Transfer bei den Top-Stürmern zieht so seine Kreise, die sich auch bei Klubs aus anderen Kategorien niederschlagen können. Tottenham zum Beispiel dürfte Kane ersetzen wollen und dabei nicht die Anziehungskraft auf die absolute Elite der Torjäger ausüben. Sollten die Londoner dann innerhalb der Premier League shoppen gehen, könnte sich ein Platz für Niclas Füllkrug ergeben. Der Nationalspieler darf Werder Bremen bei entsprechender Ablöse verlassen, verspricht dank seiner Erfahrung ein sofortiges Funktionieren. Der 30-Jährige ist neben England zuletzt auch in Italien gehandelt worden. Dort könnte nicht nur Juventus Vlahovic verlieren, sondern auch Inter Mailand Romelu Lukaku, wenn der nach Leihe beim FC Chelsea bleiben soll oder seinerseits anderswo Thema wird. Zuletzt war gemunkelt worden, der Belgier könne durch die Blues bei Real Madrid angeboten werden. Wäre nun aber auszuschließen, dass Füllkrug die Notfalloption beim FC Bayern darstellt, wenn sich andere Ziele nicht realisieren lassen?

Premium-Lösung Osimhen, Zukunftskandidat Ramos?

Die größte Lösung auf dem Transfermarkt neben Kane und vielleicht Kolo Muani indes spielt bei der SSC Neapel und heißt Victor Osimhen. Der Nigerianer war über weite Strecken der Saison das größte Sturmphänomen in Europas Top-Ligen hinter Haaland und könnte gewiss auf das Karussell des Sommers aufspringen. Allerdings ist Klubchef Aurelio de Laurentiis für sein hammerhartes Verhandeln bekannt. Ob jemand 150 Millionen Euro für den 24-Jährigen ausgeben mag, der erstmals in seiner Karriere mehr als 14 Liga-Tore in einer Saison beigesteuert hat, bleibt abzuwarten. Ein letzter Name sei noch erwähnt: Goncalo Ramos hat bei Benfica mit 39 Scorerpunkten eine Top-Saison hinter sich, ist mit 21 Jahren in dem Alter, das Benzema bei seiner Ankunft in Madrid hatte. Sofern sich die Klubelite Europas nicht von der schwachen Saison von Darwin Nunez beim FC Liverpool ablenken lässt, wäre der Portugiese die vielleicht zukunftsträchtigste Option auf dem Transfermarkt. Klar ist dahingehend vor allem eins: Es könnte sehr, sehr wild werden.

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