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William Laing·18. November 2022
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William Laing·18. November 2022
Sie können mit einem perfekten Pinselstrich ein fußballerisches Gemälde für die Ewigkeit zaubern: Die Freistoßkünstler des Sports bringen gegnerische Torhüter zum Verzweifeln, Tornetze zum Wackeln und das Stadion zum Beben. Auch bei der anstehenden Weltmeisterschaft dürfte wieder der ein oder andere Standardspezialist für Ekstasemomente sorgen. Es wäre nicht das erste Mal bei einer WM.
Starten wir mit Mr. Free Kick höchstpersönlich: David Beckham. Der ehemalige England-Kapitän hält bis heute den Rekord für die meisten direkt verwandelten Freistöße in der Premier League, nämlich 18. Auch im Nationalteam präsentierte sich Becks stets von seiner besten Seite und schoss die Three Lions bei der WM in Deutschland 2006 gegen Ecuador per Freistoß ins Viertelfinale.
Für die perfekten Flugkurven seiner Standards war Beckham berühmt berüchtigt.
Aus den Kategorien ‚Völlig absurde Flugkurve‘ und ‚Wie kann man so einen Strahl mit der Innenseite abfeuern?‘ kommt dieser Freistoß von Brasiliens Innenverteidiger David Luiz daher. Bei der Heim-WM beförderte dieser Gewaltschuss die Gastgebernation ins Halbfinale des Turniers.
Über alles weitere will man in Brasilien nicht reden. Der Hammer von David Luiz gilt als letzter Eintrag in den Geschichtsbüchern des Landes bezüglich der WM 2014.
Wenn wir aber gerade ohnehin schon bei den Brasilianern sind, dann können wir auch gleich ein Traumtor des wohl bekanntesten Ballzauberers der Seleção in diesem Jahrtausend präsentieren. Unglaublich, wie Ronaldinho im Viertelfinale 2002 den Ball förmlich über England-Keeper David Seaman schmeichelte.
Übrigens flog der Brasilianer sieben Minuten nach seinem vorentscheidenden Traumtor mit Rot vom Platz und verpasste deshalb das Halbfinale.
Ach komm, ein Brasilianer geht noch. Sie können es einfach und das anscheinend schon seit Jahrzehnten. Nehmen wir zum Beispiel diesen Freistoß von Linksverteidiger Branco. Der beförderte die Brasilianer nämlich wie 20 Jahre später der Freistoß von David Luiz ebenfalls ins Halbfinale der WM.
1994 war der Ausgang des Turniers für die Brasilianer am Ende jedoch deutlich erfreulicher als 2014. Denn gegen Italien holte die Seleção im Elfmeterschießen den Titel.
Niemand in Deutschland redet gerne über die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Das blamable Vorrunden-Aus wirkt auch mehr als vier Jahre später noch nach. Immerhin sorgte Toni Kroos mit einem Geniestreich gegen Schweden für den einen lichten Moment des Turniers aus deutscher Sicht.
Was für ein Zucker-Freistoß des Real-Profis, dazu auch noch das Siegtor und das in allerletzter Sekunde. Eigentlich schade, dass dieses Kunststück schlussendlich nicht mit dem Weiterkommen belohnt wurde.
Natürlich darf auch CR7 in dieser Liste nicht fehlen. Im Auftaktmatch gegen Spanien 2018 knipste der Megastar gleich drei Mal. Den Ausgleich in der 88. Minute besorgte er traumhaft schön nach einem ruhenden Ball.
Keine Chance für Keeper David de Gea. Die Kugel passt haargenau in den Knick. Da kann der Spanier nur hinterherschauen.
Du willst noch einen Brasilianer? Du bekommst noch einen Brasilianer! Roberto Carlos brachte die Knie der gegnerischen Keeper selbst dann zum Zittern, wenn er den Ball gefühlte 50 Meter vom Kasten entfernt zum Freistoß hinlegte. Der Außenverteidiger war für die Urgewalt in seinen Schüssen weltweit bekannt. Das zeigte er auch 2002 im Gruppenspiel gegen China.
Ein unfassbarer Strich, den Roberto Carlos da abfeuert.
Gehen wir mal ein paar Jahrzehnte weiter zurück. Teófilo Cubillas netzte für Peru 1978 im ersten Gruppenspiel gegen Schottland zwei Mal. Einen Treffer erzielte El Nene mit einem frechen Freistoß.
Auf so einen Trickschuss muss man erst einmal kommen. Am Ende zog Peru sogar in die Finalrunde ein, verlor dort aber gegen Brasilien mit 0:3.
Ein Freistoß, der den deutschen Fans besonders wehgetan haben dürfte. Im Viertelfinale 1994 zwirbelte Bulgarien-Star Hristo Stoichkov den Ball per Standard an DFB-Keeper Bodo Illgner vorbei ins Netz. Am Ende kegelten die Osteuropäer den amtierenden Titelverteidiger völlig überraschend aus dem Wettbewerb.
Stoichkov wurde übrigens durch seine sechs Treffer gemeinsam mit Russlands Oleg Salenko Torschützenkönig der USA-WM.
Kommen wir zum Abschluss noch zu einem weiteren Top-Torjäger einer Weltmeisterschaft. Uruguays Diego Forlán war der wohl beste Spieler der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Nicht umsonst wurde der Angreifer zum Ende der Turniers unter anderem mit dem ‚Goldenen Ball‘ ausgezeichnet. Das lag auch an diesem Traum-Freistoß gegen Ghana.
Eine unglaublicher Flugkurve, ein wunderschöner Treffer und ein würdiger Abschluss dieser Freistoß-Liste.