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·2. Juli 2024
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So viel uneigennützige Selbstreflexion ist selten geworden im harten Profi-Geschäft: Routinier Julian Börner hat bei Hannover 96 seinen inzwischen nur noch auf die neuerdings drittklassige Reserve der Niedersachsen gerichteten Vertrag wegen anhaltender Verletzungsprobleme aufgelöst und dem Klub damit zusätzlichen Spielraum für die Personalplanung geschaffen.
"Ich möchte nicht einen der Plätze im Kader blockieren – das würde ich aber, weil es bei mir einfach Zeit brauchen wird, um wieder voll fit werden zu können. Wie lange, das weiß ich eben nicht. So eine Rolle möchte ich nicht einnehmen. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es ganz oder gar nicht. Deswegen habe ich mich in total offenen Gesprächen mit Hannover 96 darauf verständigt, lieber den Vertrag aufzulösen und meine Reha individuell zu absolvieren“, begründete Börner seinen Entschluss auf der Vereinshomepage.
Ursprünglich sollte der Innenverteidiger nach Ende seines Engagements in der Lizenzmannschaft von Trainer Stefan Leitl zum Abschluss der abgelaufenen Saison an der 96-Akademie und in Hannovers U23-Regionalligateam als Ansprechpartner und Leitfigur für die jüngeren Spieler fungieren. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten beide Seiten vor Jahresfrist.
Eine langwierige Sprunggelenkverletzung durchkreuzte jedoch die Pläne. Im Unterhaus kam Börner zuletzt bei seinem erst vierten Saisoneinsatz zum Zug und absolvierte im Regionalliga-Team nur im Saisonendspurt eine komplette Begegnung – ehe der 33-Jährige in den beiden Drittliga-Aufstiegsspielen gegen die Würzburger Kickers seinem jungen Team auf dem Platz mit seiner Erfahrung Halt verschaffte und im entscheidenden Elfmeterschießen einen wichtigen Treffer beisteuerte.
Doch durch den Aufstieg musste sich der frühere England-Legionär erst recht ehrlich machen. "Die Aussicht, mit dieser jungen Truppe die Herausforderung 3. Liga anzunehmen, haben die Entscheidung noch einmal viel schwerer gemacht. Aber im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass ich auf absehbare Zeit das abrufen kann, was ich von mir selber erwarten würde, um die mir zugedachte Rolle bei der U23 auszufüllen“, erläuterte Börner seine Beweggründe zusätzlich.
Seine Zukunftspläne will der ehemalige Junioren-Nationalspieler vom Verlauf der Genesung von seiner Verletzung, die sich "über die vergangene Saison hinweg noch einmal deutlich verschlimmert“ hat, abhängig machen: "Es ist noch viel zu früh, um zu sagen, wie genau es bei mir weitergehen wird. Mein Ziel ist und bleibt es, dem aktiven Fußball noch nicht ganz Lebewohl zu sagen.“
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