Bei Weydandt-Abschied: Kiel schickt Hannover nochmal auf die Bretter | OneFootball

Hannover 96 hat eine katastrophale Rückrunde mit einem spiegelbildlichen Ergebnis beendet. Im Duell mit Holstein Kiel erlitt die Mannschaft von Stefan Leitl am letzten Spieltag eine 1:5-Blamage im eigenen Stadion. Einzig die Verabschiedung von Hendrik Weydandt sorgte für gute Laune auf den Rängen.

"Von vielen Aufs und Abs geprägt"

Die Hinrunde beendete Hannover 96 mit einem 1:1-Remis in Kiel. Fünf Punkte hinter den Spitzenplätzen malten sich die Niedersachsen damals aus, wie sie möglicherweise in der zweiten Saisonhälfte noch näher heranrücken können. Doch nach einer zwischenzeitlichen Serie von neun Spielen ohne Sieg geriet 96 eher in den Abstiegskampf als ins Aufstiegsrennen. Ohne größere Schäden zogen sich Stefan Leitl und seine Mannschaft aus der Misere - und bekamen am 34. Spieltag noch einmal vor Augen geführt, was in dieser Saison mit 96 nicht stimmte. Fünf Gegentore, kaum Gegenwehr. Dafür fand der Cheftrainer klare Worte.

"Erst einmal möchte ich mich bei allen Zuschauern und Fans entschuldigen für das, was wir ihnen heute geboten haben", erklärte Leitl nach Spielschluss. "Das ist der Schluss von einer Saison, die von vielen Aufs und Abs geprägt war. Dazu passt das Spiel heute auch. Immer wenn wir einen Schritt hätten gehen können, dann haben wir ihn verpasst." Wobei sich die angesprochenen Höhen und Tiefen nicht regelmäßig abwechselten, sondern vielmehr gebündelt auftraten. Der guten Hinrunde folgte die schlechte Rückrunde. Das war auch Leitl bewusst: "Heute mit der Kulisse, mit diesem Support hätten wir für einen echt gelungenen Abschied sorgen können. Dann steht da so ein bitteres Ergebnis."

Weydandts Abschied zum Karriereende

Über das Spiel wollte der Cheftrainer anschließend nicht mehr viele Worte verlieren, bedankte sich bei allen Beteiligten für die Zusammenarbeit in der Saison. Nun steht erst einmal Urlaub an, bevor Leitl seine Mannschaft am 24. Juni wieder auf den Trainingsplatz bittet. "Ich werde einige Tage an dem Ergebnis knabbern müssen, aber dann geht es weiter am 24. Juni mit dem Trainingsstart", so der Cheftrainer. Nicht mehr mit dabei sein wird Hendrik Weydandt, der seine Fußballschuhe zugunsten einer Karriere als Steuerberater an den Nagel hängt. Der 27-Jährige wurde vom Publikum verabschiedet.

"Dass es trotz so eines sportlichen Auftritts, so eine überwältigende Verabschiedung seitens der Fans gab, das kann man sich nicht ausmalen, das erlebst du nur einmal", freute sich Weydandt über den Zuspruch der Fans, der in den letzten Jahren gewachsen war. Der märchenhafte Aufstieg des Mittelstürmers, der sich ohne fußballerische Ausbildung in einem Nachwuchsleistungszentrum aus der Regionalliga in die Bundesliga schoss, wird den Niedersachsen in Erinnerung bleiben. "Ich habe fast meine komplette Familie oben. Da gehe ich jetzt gleich hin. Mit denen werde ich den Tag ganz ruhig ausklingen lassen. Es war ein toller Abschied", fasste Weydandt zusammen. Alles weitere muss Hannover 96 vorerst sacken lassen.