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·24. Juni 2025
Bayerns dritter Gegner bei der Klub-WM: Benfica im Check

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·24. Juni 2025
Der FC Bayern München hat seine ersten beiden Spiele bei der neuen Klub-WM in den USA gewonnen. Gegen Auckland City gab es ein 10:0, gegen die Boca Juniors ein 2:1. Jetzt wartet im dritten Gruppenspiel der einzige Gegner aus Europa, nämlich SL Benfica.
Benfica steht derzeit bei vier Punkten, konnte Boca ein 2:2 abtrotzen und Auckland mit 6:0 schlagen. Bayern und die Portugiesen trafen sich zudem in der Champions League, allerdings in der Ligaphase. Das ist schon eine Weile her, damals gewann der Rekordmeister mit 1:0.
Die Rollenverteilung ist klar, der FCB ist der Favorit, Benfica der Außenseiter. Aber die Portugiesen haben Qualität und einige sowohl bekannte als auch individuell hochkarätige Spieler. Was kommt also auf den FC Bayern zu?
Schaut man sich die Statistiken und die Resultate an, dann hat Benfica gar keine schlechte Saison gespielt. 25 der 34 Ligaspiele wurden gewonnen, 150 Pflichtspieltore konnten erzielt werden, nur zehn von 58 Pflichtspielen, Champions League inklusive, wurden verloren. Das Problem dabei ist, dass viele entscheidende Spiele am Ende nicht gewonnen werden konnten. In der Liga scheiterte man im Kampf um die Meisterschaft an Sporting, zwei Zähler fehlten am Ende. Im heimischen Pokal wurde das Endspiel gegen Sporting verloren und das auch erst in der Verlängerung.
In der Champions League war gegen den FC Barcelona im Achtelfinale Schluss (0:1, 1:3), was aber nun intern nicht als Problem angesehen wurde. In jedem Fall gab es einige Höhen in der letzten Saison, so manches Spiel war ein Highlight, am Ende kam aber zu wenig dabei herum. Keiner der großen Titel wurde geholt. Deswegen steht Bruno Lage, der Trainer des portugiesischen Topklubs, auch schon ein wenig unter Druck. Im September übernahm er von Roger Schmidt, seitdem gab es zwar Anpassungen, aber nicht alles funktionierte.
Bekannte Spieler im Kader des Klubs aus Lissabon findet man derweil einige. Und mit Renato Sanches sogar einen Spieler, der mal als große Hoffnung zum FC Bayern wechselte, dort aber nicht wirklich zurecht kam. Auf der Außenbahn wirbelt noch immer Altstar Angel di Maria, Ex-Mainzer Leandro Barreiro spielt im Mittelfeld, der erfahrene Nicolas Otamendi ist in der Innenverteidigung der Dirigent. Benfica gelingt es gut, die erfahrenen Akteure mit jungen Spielern zu einer guten Mischung zu vereinen. Antonio Silva im Abwehrzentrum, Linksverteidiger Alvaro Carreras, an dem Real Madrid interessiert ist, oder Gianluca Prestianni in der Offensive wären hier als Beispiele zu nennen.
Benfica spielt ganz generell einen intensiven Fußball, will den Gegner jagen, im Pressing Akzente setzen. Oftmals ist das System eine Art 4-2-3-1, wenngleich man sich auch nicht komplett darauf versteift. Es kann auch mal ein klassisches 4-3-3 sein, situativ sind auch mal zwei Spieler im Angriff möglich. Das Hauptaugenmerk von Benfica liegt darin, den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Wenn die Portugiesen aktiv gegen den Ball spielen, dann tun sie das meistens sehr gut geordnet und halten das Stresslevel beim Gegner hoch. Heißt für Bayern: Je besser der eigene Aufbau, desto eher kann man eigene Offensivakzente setzen.
(Foto: IMAGO)
Benficas Qualität ist es, auch in vermeintlich ruhigen Phasen des Spiels jederzeit durch eine schnelle Umschaltaktion oder Tempoverschärfung für Gefahr sorgen zu können. Die Bayern-Abwehr muss hellwach sein, um mögliche Gefahren schon frühzeitig zu bereinigen. Positiv für den Rekordmeister: Benfica schafft es nur zu selten, 90 Minuten auf einem gleichbleibend hohen Level zu spielen. Bayern muss natürlich auf die Umschaltaktionen aufpassen und darf den kreativen Offensivspielern wenig Räume offenbaren, aber das sind Grundprinzipien, die zum Beispiel auch für das Boca-Spiel galten.
Für den FC Bayern gilt, dass einige Elemente für das Benfica-Spiel essenziell sind. Der gute Aufbau wurde angesprochen, eine gute Restverteidigung mit nicht zu hohen Abständen ist ebenfalls von Bedeutung. Es kommt noch dazu, dass der Gegner, der sich defensiv in dieser Saison immer wieder anfällig zeigte, auch permanent gefordert werden muss. Dann sind eigene Chancen für den FC Bayern nämlich die logische Konsequenz. Wenn dann noch die Verwertung dieser funktioniert, steht dem dritten Sieg im dritten Spiel nicht mehr viel im Weg.