Nur die Raute
·15. Mai 2025
Baumgarts Scheitern beim HSV: „Schrie die Spieler jeden Tag an“

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·15. Mai 2025
Steffen Baumgart wurde beim HSV nach nur neun Monaten entlassen. Sein Verhältnis zur Mannschaft schien dabei äußerst gestört zu sein.
Mit großen Hoffnungen verbunden wurde Steffen Baumgart im Februar 2024 vorgestellt: Nach dem Ende der zweieinhalbjährigen Ära von Tim Walter sollte extrovertierte Trainer, zu diesem Zeitpunkt der vielleicht begehrteste Coach auf dem Markt, den HSV zurück in die Bundesliga führen.
Baumgart übernahm die Rothosen damals auf Platz drei stehend – und wurde letztlich mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang Vierter. Eine enttäuschende Bilanz, trotz derer er vom neuen Sportvorstand Stefan Kuntz das Vertrauen ausgesprochen bekam. Mit der Aussicht auf eine komplette Sommer-Vorbereitung sollte es der 53-Jährige noch einmal versuchen – doch er scheiterte krachend.
Aus den ersten 13 Spielen der aktuellen Saison konnte der HSV nur magere fünf gewinnen. Ende November folgte der negative Höhepunkt: Gegen angeschlagene Schalker verspielte die Mannschaft eine 2:0-Halbzeitführung und fand sich nach nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Partien plötzlich auf Rang acht wieder. Viel zu wenig für die HSV-Bosse, die Baumgart noch am kommenden Morgen entließen.
In den darauffolgenden Wochen gelang es dann ausgerechnet dem bisherigen Co-Trainer Merlin Polzin die Handbremse zu lösen und den Nord-Klub mit stabilen Ergebnissen zurück in die Erfolgsspur zu führen.
Das lag teilweise an taktischen Änderungen Polzins und dessen grundsätzlich anderer Spielidee, teilweise aber auch an einer deutlich angenehmeren Arbeitsatmosphäre im Volkspark.
„Baumgart ist im Training gewöhnungsbedürftig“, berichtete Bild-Chefreporter Kai-Uwe Hesse nun in der Sendung „Mein Klub“ und führte folgendes Beispiel an: „Er schreit die Spieler jeden Tag an. Ich möchte so nicht arbeiten.“
Diese Aussage deckt sich mit Meldungen des vergangenen Jahres, wonach das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer teilweise überaus angespannt war. So scheint es kein Zufall zu sein, dass dem HSV unter der Führung des emotionalen Ruhepols Polzin endlich der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelang!