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·7. Dezember 2023
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Fast die Hälfte aller Treffer des Halleschen FC (11 von 24) gehen auf das Konto von Dominic Baumann, der im Interview mit liga3-online.de über das Schnee-Chaos in Bayern, ein mögliches Tattoo für die Torjägerkanone und ein vermeidbares Déjà-vu spricht.
liga3-online.de: Die Schneefälle im Süden Deutschlands wirbeln den Spielplan des Halleschen FC durcheinander. Wie wurde die unverhoffte Pause in der Vorwoche genutzt, Herr Baumann?
Dominic Baumann: Als die Meldungen kamen, dass das selbst ein Bundesliga-Spiel von Bayern München auf der Kippe (spätere Absage gegen Union Berlin, Anm. d. Red.) stünde, haben wir auch nicht mehr wirklich daran geglaubt, zehn Kilometer weiter Unterhaching auflaufen zu können. Wir sind dann am Freitag aus unserem Quartier in Oberhaching wieder zurück nach Halle gereist. Auch hier lag etwas Schnee, aber ein geregeltes Training war möglich.
Müssen Sich die Fans Sorgen machen, dass auch Ihr Tor-Riecher einfriert?
Ich denke nicht (lächelt). Aktuell herrschen hier schon wieder leichte Plus-Temperaturen, sodass wir gegen Bielefeld am Freitag von guten Platzverhältnisse ausgehen. Generell versuche ich, auf dem Platz einfach mein Ding zu machen und schaue, wie lange dieser Lauf anhalten wird.
Ist es ein bizarres Gefühl, die Torjägerliste der 3. Liga anzuführen, während der eigene Klub im Abstiegskampf steckt?
Ich schaue nicht Woche für Woche, was in der Torschützenliste passiert und wie häufig andere Stürmer treffen. Am wichtigsten sind die Tore, die den HFC in der regulären Tabelle voranbringen.
Im Vorjahr konnten 14 Treffer dem FSV Zwickau nicht vor dem Abstieg aus der 3. Liga bewahren. Droht ein Déjà-vu?
Eine Wiederholung würde ich gerne vermeiden. Mit Zwickau standen wir damals vom Start weg unten drin. Am Ende haben auch einige Faktoren mit reingespielt, die du als Spieler nur bedingt beeinflussen kannst. Dass ich nach dem Wechsel zu Halle und dieser guten Vorbereitung wieder im Abstiegskampf hänge, hätte ich ehrlicherweise nicht gedacht. In diesem Team stecken jedoch die Qualität und der Wille, sich da rauszukämpfen.
Nach Dynamo Dresden, wo Sie aus der Jugend zu den Profis gekommen waren, sowie Zwickau ist Halle Ihre dritte Station im Fußball-Osten. Warum passen Sie so gut in diese Region?
Ich komme aus Wermsdorf in Nordsachsen. Ich weiß, wie die Menschen hier ticken und vertrete ähnliche fußballerische Werte. Dass soll nicht heißen, dass ich diese Tor-Quote bei jedem Klub hier hinbekommen würde. Bei den beiden Stationen in Bayern (1. FC Nürnberg II, Würzburger Kickers, Anm. d. Red.) waren auch die Teamerfolge da. Es hat jedoch länger gedauert, mit dem Umfeld warm zu werden.
Ihre Verbundenheit zur Heimat und der Familie geht bei Ihnen sogar unter die Haut. Wie viele Sessions im Tattoo-Studio waren dafür nötig?
Einige. Irgendwann zählst du das nicht mehr. Alle Motive sind für mich Familien-Symbole, speziell meine Eltern und meine Geschwister auf dem linken Arm.
Auf dem anderen Arm wäre noch Platz, falls Sie dieses Jahr die Torjägerkanone in der 3. Liga abräumen!
Ein solcher Erfolg wäre durchaus ein Anlass für ein weiteres Tattoo. Darüber mache ich mir frühestens nächstes Jahr Gedanken – auch wenn Termine in guten Studios meist rar sind.
Dann schauen wir noch mal auf den Drittliga-Kalender: Arminia Bielefeld (13.), Borussia Dortmund II (10.) und Rot-Weiss Essen (6.) heißen die letzten Gegner des HFC vor der Winterpause. Was rechnen Sie sich aus?
Bielefeld konnte sich über die letzten Wochen merklich stabilisieren. Der anschließende Auswärts-Doppelpack im Ruhrgebiet wird dann ein noch dickeres Brett. Wir wollen so punkten, dass wir über dem Strich bleiben und beruhigt in die Winterpause gehen können. Schlechte Platzbedingungen im Winter lassen wir dabei nicht als Ausrede gelten.