Barçawelt
·28. August 2025
Barças Stadion-Fiasko: Keiner weiß, wo in zwei Wochen das Heimspiel ist

In partnership with
Yahoo sportsBarçawelt
·28. August 2025
Der FC Barcelona bestreitet Mitte September sein erstes Heimspiel der neuen Pflichtspiel-Saison – aber wo? Kurios: Auch rund zwei Wochen im Vorfeld steht das nicht fest, weil die zum x-ten Male geplante Rückkehr ins Camp Nou abermals auf wackligen Füßen steht. Es gibt vier Optionen. Barça selbst kündigt eine Mitteilung an.
Auswärts gegen den RCD Mallorca (3:0), auswärts gegen die UD Levante (3:2), auswärts gegen Rayo Vallecano (Sonntag, 21:30 Uhr) – und dann ist es bald so weit: Am Samstag, den 13. oder Sonntag, den 14. September empfängt der FC Barcelona den FC Valencia zu seinem ersten Heimspiel in der Pflichtspiel-Saison 2025/26.
Der spanische Ligaverband LFP hat sich vorbehalten, unter anderem diese Begegnung nach der inzwischen durchgeführten Auslosung, aber den noch ausstehenden Terminierungen zur Ligaphase der Champions League zeitlich zu fixieren. Im Falle von Barça stellt sich zuvor aber noch eine wesentlich größere Frage, die immer dringender eine Antwort benötigt: Wo wird überhaupt gespielt?
Auch rund zwei Wochen im Vorfeld steht noch gar nicht fest, welches Stadion der Schauplatz des Kräftemessens zwischen den Katalanen und Valencia sein wird. Ein Sinnbild für das überbordende Heimstätten-Fiasko von Barça, das die langersehnte Rückkehr in das Camp Nou Ende Juli für den 10. August zur Trofeo Joan Gamper ausgerufen hatte. Den Plan musste der Verein wegen behördlicher Bestimmungen folglich wieder über Bord werfen, das sich seit dem Sommer 2023 in einem umfassenden Umbau befindende Wohnzimmer der Blaugrana war noch nicht bereit genug.
Präsident Joan Laporta stellte klar, dass das neue Ziel der September sei, man wolle dort dann bei einer Kapazität von rund 27.000 Zuschauern und der parallel weiterlaufenden Modernisierung endlich wieder heimisch werden. Allerdings steht das Camp-Nou-Comeback weiterhin auf wackligen Beinen – und die Zeit wird immer knapper.
Warum es derart wichtig ist, dass es allmählich klappt: Wenn Barça sein erstes Heimspiel in der Königsklasse nicht dort austragen kann, ist eine Rückkehr zumindest international frühestens zur K.o.-Phase möglich. Die UEFA-Regularien besagen, dass man seine Heimstätte nicht inmitten einer Vorrunde oder einer K.o.-Phase wechseln darf, sondern nur dazwischen.
Der Klub bat den europäischen Fußballverband unlängst darum, in der Champions League auswärts zu starten, um so mit dem Camp Nou noch etwas Zeit zu gewinnen – offenbar erfolgreich. Es wäre dann am 30. September oder 1. Oktober so weit. Am Mittwoch wurde im Camp Nou übrigens schon die legendäre Hymne der Königsklasse probeweise abgespielt.
Vertreter der UEFA begutachteten die Baustelle kürzlich, ließen sich von Barça-Verantwortlichen herumführen, verschafften sich einen persönlichen Eindruck. Wenige Tage später besuchten wiederum Vertreter von LaLiga das Estadi Johan Cruyff. Ja, das kleine Stadion auf dem Trainingsgelände, das inzwischen offenbar ernsthaft als Notlösung in Erwägung gezogen wird. Die Visite unterstreicht, wie ernst die Lage ist.
Die Anlage bietet Platz für gerade mal 6000 Schaulustige, was eigentlich unter der LaLiga-Vorschrift (15.000) liegt. Im Raum steht, dass der Verein provisorische Tribünen errichtet, die zusätzliche 8000 Plätze schaffen, sollte vorher keine Ausnahmegenehmigung erteilt werden. Ohnehin müsste das Mini-Stadion technisch noch aufgerüstet werden, so besitzt es beispielsweise nicht über die nötige Schiedsrichter-Ausstattung für den Videoassistenten.
Aber was ist eigentlich mit dem Estadi Olímpic Lluís Companys? Präsident Joan Laporta hatte eigentlich schon ausgeschlossen, es noch einmal zu mieten. Und: Im Olympiastadion der Stadt Barcelona, in dem die Stars die vergangenen beiden Spielzeiten verbracht hatten, findet am 12. September ein Konzert von US-Rapper Post Malone statt. Für das erste Heimspiel ist es also kaum eine Option.
Das ewige Problem mit dem Camp Nou: Jetzt spricht Laporta
Heißt: Das Estadi Johan Cruyff könnte einmalig zur Überbrückung genutzt werden, danach kommt es für die Blaugrana womöglich doch zu einem schnellen Wiedersehen mit dem Olympiastadion – vorausgesetzt, es gibt weiterhin kein grünes Licht für eine Camp-Nou-Rückkehr. Auch möglich: Barça spielt die Champions-League-Vorrunde im Olympiastadion, kehrt aber im Laufe der Hinrunde wenigstens für die Aufgaben in LaLiga ins Camp Nou zurück.
Gemutmaßt wurde neulich auch, dass im Camp Nou aus Sicherheitsgründen erst einmal vor leeren Rängen gespielt wird. Die Runde machte ebenso schon, sich beim katalanischen Lokalrivalen FC Girona im Estadi Municipal de Montilivi – Luftlinie knapp 90 Kilometer entfernt – nach einem befristeten Mietverhältnis zu erkundigen.
Mit dem Gedanken, das Duell mit Valencia in der Hinrunde einfach im Estadio Mestalla auszutragen und das in der Rückrunde dafür in Barcelona, soll Barça bei der LFP übrigens abgeblitzt sein. Genug des Entgegenkommens. Vizepräsident Rafael Yuste sagte bei Movistar+ am Donnerstag am Rande der Auslosung unterdessen: „Ich kann sagen, dass der Klub bald bekanntgeben wird, wo wir spielen werden. Wir werden eine Mitteilung dazu herausgeben. Wir machen das, wenn es angebracht ist.“ Das ist es eigentlich längst …