Barçawelt
·19. Dezember 2024
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Der FC Barcelona kämpft weiter mit seinen Transferproblemen. Dani Olmo könnte nämlich theoretisch nach einer halben Saison ablösefrei wieder gehen. Die Katalanen geraten allmählich unter Zeitdruck, weil der Star-Neuzugang nur noch bis Jahresende für den Spielbetrieb registriert ist.
Komplizierter hätte Dani Olmos Zeit seit seinem Wechsel zum FC Barcelona nicht laufen können. Obwohl der spanische Europameister bereits eine Woche vor dem Ligaauftakt offiziell vorgestellt wurde, bekam der 26-Jährige erst zum dritten Spieltag seine Spielberechtigung – weniger als eine Woche vor dem Ende des Transferfensters.
Nach der erfolgreichen Registrierung kam der Neuzugang von RB Leipzig zu drei Ligaeinsätzen, in denen er sogar jeweils ein Tor erzielte. Es folgte jedoch eine Muskelverletzung, wodurch der Mittelfeldspieler sechs Partien verletzungsbedingt verpasste. Und obwohl Barça diesen Sommer knapp 55 Millionen Euro für seinen ehemaligen Jugendspieler an RB bezahlte, könnte eben jener Spieler nach sechs Monaten und weniger als 20 Einsätzen wieder ablösefrei davonziehen – rein theoretisch.
Barcelonas Funktionäre konnten die Registrierung von Olmo nämlich erstmal nur bis zum 31. Dezember 2024 veranlassen – ebenso wie beim anderen Neuzugang Pau Víctor. Zu verdanken war das aber auch nur frei gewordenem Finanzspielraum durch die monatelange Verletzungspause von Andreas Christensen, weil dadurch quasi ein Großteil von dessen Gehalt für andere Zwecke frei wird, auch wenn er es natürlich weiterhin bezieht.
„Wir arbeiten daran, Einnahmen zu erzielen, um die Regeln des Fairplay einzuhalten und diese beiden Spieler zu registrieren”, so Laporta, der mit „Fairplay“ die Gehaltsobergrenze des spanischen Ligaverbandes meint. Am 23. Dezember ist in Barcelona vor einem spanischen Handelsgericht eine Entscheidung mit La Liga geplant. Der spanische FCB ist zuversichtlich, dass er in einem Beschluss, der für den 27. Dezember angesetzt ist, recht behält und beide Spieler registrieren kann. Ob die beiden Registrierungen dann über die Rückrunde hinausgehen werden, wird sich zeigen.
Die mit Nike inzwischen besiegelte Vertragsverlängerung verschafft dabei finanzielle Abhilfe, soll aber noch nicht genug sein, um zur 1:1-Regel zurückzukehren. Diese Regelung besagt, dass jeder Euro ausgegeben werden darf, der durch Transfererlöse generiert wurde. Also: Wenn man beispielsweise 100 Millionen Euro einnimmt, darf man das auch wieder ausgeben. Trotz des Mega-Deals fehlen Medienberichten zufolge aber noch 60 Millionen Euro, um den Ligavorgaben hinsichtlich der 1:1-Regel gerecht zu werden.
Im Notfall will Laporta auch vor Gericht ziehen, so wie bereits Anfang 2023, als die Registrierung von Gavi ebenfalls erst durch ein spanisches Gericht durchgewunken werden konnte. Das Gehalt des langfristig verletzten Marc-André ter Stegen soll dabei für zusätzlichen Raum bei der Registrierung für Olmo und Víctor sorgen – also wie im Spätsommer mit dem Fall Christensen. Trotz allem arbeitet der Vorstand auch an der Möglichkeit neuer Einnahmen, die es ermöglichen, die Situation in den ersten Januar-Tagen zu lösen.
Eine der Optionen soll der Verkauf von VIP-Plätzen für einen Betrag von rund 200 Millionen Euro, der seit Wochen läuft, sein. Ebenfalls als Geldquelle könnte BarçaVision herhalten, was weitere Investoren mit ins Boot holen könnte. Ein Selbstläufer wird das alles jedoch nicht. Mit dem FC Sevilla und Atlético Madrid gibt es nämlich zwei Konkurrenten in der Primera División, welche sehr hart gegen die Anerkennung der wirtschaftlichen Bedingungen von Barça vorgehen und die Situation vor Gericht bringen wollen. Es bleibt also weiterhin mit Spannung mitzuverfolgen, für welche Schlagzeilen Barcelonas Transferaktivitäten noch sorgen werden.