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·26. September 2022

Azmoun & Karimi stellen sich an die Seite der Iran-Proteste

Artikelbild:Azmoun & Karimi stellen sich an die Seite der Iran-Proteste

News | Im Iran herrschen seit Tagen revolutionsartige Proteste, die vom Regime blutig niedergeschlagen werden. Leverkusen-Stürmer Sardar Azmoun und Ex-Profi Ali Karimi haben sich öffentlich mit der Protestbewegung solidarisiert.

Azmoun: Nationalmannschaft verbietet seine Meinung

Mit Sardar Azmoun (27) hat die Protestbewegung im Iran einen weiteren berühmten Fürsprecher dazugewonnen. Der Profi von Bayer Leverkusen hat sich öffentlich via instagram mit den Protestierenden in seinem Heimatland solidarisiert. In seinem Statement bestätigt er zunächst, dass die iranische Nationalmannschaft großen Druck auf ihre Spieler ausgeübt habe, nichts dergleichen zu veröffentlichen. „Aufgrund der Regeln der Nationalmannschaft dürfen wir bis zum Abschluss unseres aktuellen Trainingslagers nichts sagen, aber ich kann das Schweigen nicht mehr ertragen.“


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„Wenn sie mich aus dem Team streichen wollen, ist das nur ein Opfer für ein Haar einer iranischen Frau. Dieser Beitrag kann auf keinen Fall gelöscht werden. Schande über alle, wie leicht man Menschen ermordet. Lang lebe die iranische Frau“, schrieb er.

Wenig später wurde Azmouns instagram-Account gelöscht. Zwei Stunden danach waren jedoch sowohl der Account als auch die Story, die sein Statement enthält, wieder aufrufbar. Am Montagmorgen aber waren sämtliche Beiträge, ob Fotos oder Stories, nicht mehr da.

Auch Karimi übt ebenfalls Kritik am Regime

Neben Azmoun hat sich mit Ali Karimi (43) ein echter Nationalheld des Iran zu Wort gemeldet. Karimi hat die drittmeisten Länderspiele für sein Land bestritten, wurde einst als „Irans Maradona“ bezeichnet. Er lief auch in der Bundesliga auf, für den FC Bayern München und den FC Schalke 04. In den vergangenen Tagen hat Karimi immer wieder über seine Social-Media-Kanäle Videos von den Protesten gegen die Regierung geteilt und klare Kritik am blutigen Niederschlagen eben jener geübt.

„Hab keine Angst vor starken Frauen. Vielleicht kommt der Tag, an dem sie deine einzige Armee sind“, schrieb Karimi zuletzt auf Twitter. „Persian Soccer“ berichtet, dass die iranischen Revolutionsgarden Karimis Verhaften gefordert haben sollen.

Der Tod von Masha Amini hat die Proteste im Iran vor ein paar Tagen ausgelöst. Sie wurde in der Hauptstadt Teheran von der Sittenpolizei verhaftet, da sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Sie brach in Polizeigewahrsam zusammen und starb wenig später unter ungeklärten Umständen im Krankenhaus. Dies löste revolutionsartige Proteste aus, bei denen Iraner:innen um ihre Menschenrechte und Gleichberechtigung kämpfen. Das Regime antwortet allerdings mit Gewalt: Die Nachrichtenagentur Reuters zählt bislang 41 Tode und 733 verletzte Menschen.

(Photo by Amir kheirkhah ATPImages/Getty Images)

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