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·9. April 2025

Axel Hefer: Frank Baumann erfüllt sämtliche Kriterien

Artikelbild:Axel Hefer: Frank Baumann erfüllt sämtliche Kriterien

Im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung im Hans-Sachs-Haus, dem Rathaus der Stadt Gelsenkirchen, hat der Aufsichtsrat am Sonntag (6.04.) Frank Baumann einstimmig mit dem Mandat für den Sport ausgestattet. Axel Hefer, der Vorsitzende des Aufsichtsrats und gleichzeitig Teil der Findungskommission, freut sich, einen absoluten Fachmann und in der Branche hochgeschätzten Fußball-Experten für den FC Schalke 04 zu gewonnen zu haben.

„In den Gesprächen hat Frank sehr klar aufgezeigt, wo er Chancen und Herausforderungen sieht, um Schalke dauerhaft zurück in die Bundesliga zu führen“, sagt Hefer. Bei der Besetzung der Position habe der Verein anspruchsvolle Anforderungen gehabt und sich mit mehreren Kandidaten ausführlich und mit großer Sorgfalt beschäftigt, verrät der Aufsichtsratsvorsitzende. Eine Herausforderung dabei sei es gewesen, die Kandidaten, die als stark und passend empfunden wurden, gleich schnell in dem Prozess zu betreuen. „Manch einer ist vielleicht noch gebunden, ein anderer hingegen ist aktuell nicht in einem Arbeitsverhältnis und hat dadurch viel mehr Zeit für Gespräche“, so der 47-Jährige.


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Dass die Suche eines geeigneten Kandidaten einige Monate in Anspruch genommen habe, sei aber keinesfalls ungewöhnlich. Ganz im Gegenteil. „Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn schon rund zehn Vorstände eingestellt. Sechs bis zwölf Monate bis zur Entscheidung sind völlig normal“, erklärt Hefer. Im Unterschied zur Besetzung eines Vorstandspostens in einem Wirtschaftsunternehmen sei der Druck im Sport jedoch größer, da von der Öffentlichkeit erwartet werde, schnellstmöglich Fakten zu schaffen. „Und dass Menschen absagen, die gar keine Kandidaten waren, gibt es auch nur im Sport“, schmunzelt Hefer.

Die Findungskommission habe sich davon allerdings nicht treiben lassen, sondern stattdessen mit Sorgfalt den für den FC Schalke 04 geeignetsten Kandidaten gesucht – und mit Baumann nun gefunden. „Frank erfüllt sämtliche Kriterien. Er hat im Sport alles gesehen, war Bundesligaprofi, Nationalspieler, Scout, Sportdirektor und zuletzt Sportvorstand. Mit Werder Bremen hat er einen großen Traditionsclub über Jahre hinweg geprägt und diesen Verein in schwierigen Zeiten nach dem Abstieg auf direktem Wege zurück in die Bundesliga geführt.“

Baumann stehe für eine klare Meinung, wie eine Spielphilosophie aussehen solle und werde künftig auf Schalke die Richtung vorgeben. „Dazu ist Frank jemand, der sehr stark im Team agiert und dieses auch einbindet“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. „Er hört sich stets die Meinungen seines Teams an, ist am Ende aber auch jemand, der klare Entscheidungen trifft.“

Gerade die Implementierung einer langfristigen Spielphilosophie, die zu den Werten des Vereins passe, sei in der jüngeren Vergangenheit durch viele Personal- und auch Strukturwechsel auf der Strecke geblieben, erläutert Hefer. „Da haben wir seit 20 Jahren Probleme, sind zu schwankend. Wir brauchen die Klarheit, was Schalke 04-Fußball im Jahr 2025 oder auch im Jahr 2030 bedeutet. Matthias Tillmann, Youri Mulder und Ben Manga haben in den vergangenen Monaten bereits viel Vorarbeit geleistet. Frank steigt jetzt in diesen Prozess ein, um die Philosophie weiterzuentwickeln und gemeinsam mit dem Team zu schärfen. Auf diese erarbeitete Philosophie müssen künftig dann alle Prozesse im Sport systematisch ausgerichtet werden. Das ist ein wesentlicher Faktor, um nachhaltig erfolgreich zu sein.“

Wenn man an Schalke 04 denke, kämen einem sofort Emotionen und Spektakel in den Kopf. „Die Momente, die die VELTINS-Arena anzünden. Ein schnelles Hin und Her, aggressives Angriffsspiel, aber auch mal eine konsequente Grätsche“, nennt der Aufsichtsratsvorsitzende einige Elemente. „Es ist wichtig, dass die sportlichen Entscheider einen Spielstil definieren, der zu uns als Verein passt. Der zu Erfolg führt. Ein Stil, mit dem sich alle Fans identifizieren.“

Diese langfristige Strategie sei einer der Hauptpunkte gewesen, weshalb sich der Aufsichtsrat im vergangenen Herbst dazu entschieden habe, nach dem Ausscheiden von Peter Knäbel vor etwas mehr als einem Jahr wieder einen Sportvorstand zu installieren. Hefer: „Der Plan im Januar 2024 war nicht, den Vorstand von drei auf zwei Personen zu reduzieren, sondern durch die Umstrukturierung mit zwei starken Direktoren die sportlichen Entscheider näher an die Mannschaft zu bringen. Das hat sich aus unserer Sicht bewährt. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass man gerade Fehlentwicklungen in der Kabine später erkennt, wenn man nicht so nah dran ist. Es bringt einen riesigen Mehrwert, wenn erfahrene Entscheider nah an der Mannschaft sind.“

Was in dieser Struktur aber vor allem aus zeitlichen und Kapazitätsgründen zu kurz komme, sei das langfristige Entwickeln auf strategischer Ebene. „Deshalb haben wir uns entschieden, das Team noch einmal zu verstärken. Ich bin überzeugt davon, dass die Zusammenarbeit von Frank Baumann mit Matthias Tillmann und Christina Rühl-Hamers sehr gut funktionieren wird. Bei unserem Auswahlprozess haben wir auch ein Augenmerk daraufgelegt, wie der neue Vorstand als Trio harmonieren wird. Denn man kann nur gewinnen, wenn man als Team gut funktioniert. Wichtig ist, an einer klaren Linie festzuhalten – auch wenn es mal eine Phase gibt, wenn es mal nicht wie gewünscht läuft. Mit Kontinuität und einem klaren Plan im Sport wird der Erfolg mit der Zeit kommen.“

Tillmann, der ebenso wie Hefer Teil der Findungskommission war, und Rühl-Hamers haben Baumann bereits kennengelernt. „Das Feedback war extrem positiv. Unsere Einschätzung als Aufsichtsrat ist ebenfalls, dass die drei Vorstandsmitglieder sehr gut zusammenarbeiten werden“, berichtet Hefer. „Frank ist künftig der Verantwortliche für den Sport. Matthias als Vorstandsvorsitzender kann sich auf seine Kernbereiche konzentrieren, die ursprünglich auch angedacht waren: Strategie, Kommunikation und Vermarktung.“

Dass Baumann bereits im ersten April-Drittel als neuer Sportvorstand vorgestellt wird, seine Tätigkeit aber erst am 1. Juni beginnt, habe mehrere Gründe, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende. „Wir befinden uns im Saisonendspurt und haben gemeinsam beschlossen, dass die volle Konzentration den sechs noch verbleibenden Spielen in der Zweiten Liga gehören soll. Zudem geben die kommenden Wochen Frank die Möglichkeit, sich schon etwas einzuleben, eine Wohnung oder ein Haus zu finden, das Umfeld kennenzulernen.“ Bei den Entscheidungen, die die kommende Saison betreffen, werde er bereits seine Meinung einbringen und seine Handschrift hinterlassen – alles für eine positive Zukunft des FC Schalke 04.

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