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Annika Becker·28. September 2023

🏆 Awards der DFB-Frauen: Getting the band back together

Artikelbild:🏆 Awards der DFB-Frauen: Getting the band back together

Schon nach nur einem Bundesliga-Spieltag gab es die erste Unterbrechung und den Start der Nations League. Nach dem WM-Aus in der Gruppenphase kamen die Nationalspielerinnen zum ersten Mal wieder für zwei Spiele zusammen – ein bisschen wie eine Band, die nach dem Festivalsommer direkt wieder auf Tour geht. In den Awards geht es diese Woche darum, wo genau die Musik gespielt hat.


Der „Frontfrau mit Nerven aus Stahl“-Award

Die eigentliche Co-Trainerin Britta Carlson hatte die schwere Aufgabe, die erkrankte Bundestrainer Martina Voss-Tecklenburg zu vertreten und nicht nur intern das Team auf zwei wichtige Spiele vorzubereiten, sondern auch nach außen die schwierige Situation zu moderieren.


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Dafür brauchte die 45-jährige bei sich wiederholenden Fragen zwischenzeitlich Ruhe und Geduld, um ihre Spielerinnen gut durch diese Zeit begleiten zu können – denn all die Nebengeräusche vollständig auszublenden, da waren sich nach der Partie gegen Island alle einig – war komplett unmöglich.

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Der Umschwung mit diesem zweiten Spiel war vorher so nicht zu erwarten, Carlson bedankte sich ausdrücklich bei allen Beteiligten: „Ich habe mich bei dem Team bedankt für die Leistung heute, auch beim Trainerteam und beim Team um das Team, weil ohne all diese Leute, aber insbesondere auch die Mannschaft, wie sie das versucht hat umzusetzen, mit der Intensität und auch mit dem Rucksack habe ich wie gesagt einfach nochmal großen Respekt gezollt und ‚Danke‘ gesagt.“


Der „Zwei Tore wie ein Powerchord“-Award

Gegen Island waren die DFB-Frauen vom Anpfiff weg mit sehr viel Power auf dem Platz, es war zu spüren, dass dieses Team unbedingt mal wieder gewinnen wollte. Da passte es perfekt ins Bild, dass Klara Bühl das erste Tor in Bochum mit einem Schuss erzielte, der im Tornetz so einschlug wie ein Gitarren-Riff nachts um drei im berüchtigten Ausgehviertel der Stadt, dem Bermudadreieck. Und als wäre das nicht genug, schoss Bühl auch noch ein zweites Tor mit ähnlich viel Wucht.


Der „Wo ist der Beat?“-Award

Gegen Dänemark suchte das DFB-Team merklich den eigenen Rhythmus, es gab zwar auch in dieser Partie vereinzelt direkte Kombinationen, wie sie dann gegen Island schon etwas häufiger zu sehen waren – es fehlte aber insgesamt merklich an Bewegung. Das war im zweiten Spiel besser, auch weil es eine Umstellung im Mittelfeld gab: Lena Lattwein begann von Anfang an neben Lena Oberdorf und Sydney Lohmann startete eher vor den beiden, während Oberdorf gegen Dänemark noch die alleinige Sechserin gegeben hatte.

Die Leistungssteigerung war eine Teamleistung, besonders Lohmann stach aber noch einmal deutlich heraus, auch wenn sie nur eine Halbzeit lang auf dem Platz stand. Denn die 23-jährige bestimmte mit ihrem klugen Laufverhalten eben diesen vorher stotternden Rhythmus, bot sich immer wieder zum kurzen Pass an und leitete Bälle schnell und direkt weiter. Das 1:0 war auch möglich, weil Lohmann die Übersicht hatte, zu Oberdorf zu spielen, die genug Platz für den weiten Ball auf Bühl hatte.


Der „Links, Rechts, Stereo, kein Problem“-Award

Die vielleicht größte Gewinnerin dieser Abstellungsphase war Sarai Linder. Die 23-jährige gebürtige Sinsheimerin hat sich bei der TSG Hoffenheim auf der rechten Abwehrseite längst zu einer routinierten Bundesligaspielerin entwickelt, weshalb sie vor der WM auch mit im Trainingslager war. Den Sprung mit zum Turnier hatte sie allerdings nicht geschafft. Im Nachhinein lässt sich so etwas immer leicht sagen, aber vermutlich wäre sie spätestens mit der Verletzung von Carolin Simon, die vorher bereits bekannt war, eine wertvolle Option für einen Kaderplatz gewesen.

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Gegen Island startete sie zunächst links und wechselte dann bei der Einwechslung von Rauch auf die rechte Seite. Das sei vorher mit ihr besprochen worden, wie sie nach dem Spiel erzählte. Britta Carlson lobte Linder auf der PK nach der Partie und sagte, sie habe schon nach kurzer Zeit ein sehr hohes Standing innerhalb des Teams.


Der „Ohne Fans kein Konzert“-Award

Das Stadion in Bochum war mit 14.998 Fans ausverkauft und eigentlich hätten noch viel mehr Menschen Platz gehabt, denn die Uefa erlaubt bei ihren Wettbewerben keine Stehplätze. So blieb die Ostkurve leer. Davon wollten sich die Leute auf den anderen Rängen aber nicht abhalten lassen, so richtig viel Krach zu machen. Vor allem in den Anfangsminuten wurde jeder gewonnene Zweikampf und jedes gewonnene Sprintduell laut bejubelt, die Fans schienen ganz genau zu spüren, dass das Nationalteam genau so eine Kulisse braucht. Dafür bedankten sich nach der Partie viele Spielerinnen ausdrücklich.


Der „Comeback-Tour“-Award

Zwei, die bei der WM noch nicht für fit genug befunden worden waren, sind wieder mit dabei: Giulia Gwinn wurde bereits gegen Dänemark eingewechselt und feierte gegen Island ihr Startelf-Comeback. Sie hatte auch beim FC Bayern bereits Einsatzminuten bekommen, genauso wie Linda Dallmann, die mit einer Einwechslung gegen Island ebenfalls wieder ins Nationalteam zurückkehrte. Die Qualität von beiden fehlte in den vergangenen Monaten deutlich, insbesondere Gwinn ist auch neben dem Platz eine wichtige Person für das Team. So schnappte sie sich dann auch den Ball beim Elfmeter, den sie zum 2:0 verwandelte.