DFB
·24. Juni 2025
Aus im EM-Halbfinale: "Es war brutal und einfach verrückt"

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·24. Juni 2025
Der Traum vom EM-Titel ist für die deutsche U 19-Junioren-Nationalmannschaft auf dramatische Weise geplatzt. In einem aberwitzigen Halbfinale unterlag das Team von DFB-Trainer Hanno Balitsch dem Titelverteidiger Spanien spektakulär mit 5:6 nach Verlängerung. DFB.de hat die Stimmen zum jähen K.o. in Rumänien.
Konstantin Heide: Es war brutal. Für jeden auf dem Platz, auf der Bank, für die Zuschauer. Wir haben alles auf dem Platz gelassen. Es war das anstrengendste Spiel meines Lebens und einfach verrückt. Es ging hin und her, dabei sind wir immer wieder zurückgekommen. Am Ende haben uns mit den Ausfällen die Körner gefehlt. Die Spanier konnten immer wieder frische Leute reinbringen, das hat uns gekillt. Wir können trotz des Ausscheidens stolz auf uns sein. Wir haben so viele Widerstände überwunden.
Almugera Kabar: Es ist unbeschreiblich, was wir alle miteinander gerissen haben, wie viele Widerstände wir hatten. Aber wir sind immer wieder zurückgekommen - und das als Team. Deshalb ist es sehr, sehr schade, dass wir heute rausgeflogen sind. Diese Mannschaft ist einfach der Wahnninn. Wie wir jedes Mal wieder zurückkommen, Torchancen kreieren. Der Teamgeist ist da, die Motivation, dass sich jeder gegenseitig pusht. Das habe ich so auch noch nicht erlebt. Wir sind sehr, sehr stolz auf uns - egal, was hier heute passiert ist. Wir haben ein super Spiel gemacht. Wir sehen das sehr, sehr positiv. Beide Mannschaften hatten es verdient weiterzukommen. Heute sind wir die Unglücklichen, aber gleichzeitig auch die Glücklichen, weil wir wissen, was wir abgeliefert haben. Es war so heftig, wie wir als Team aufgetreten sind. Wir waren in jedem Zweikampf da, und man hat die Leidenschaft, das Herz auf dem Feld gesehen. Das ist das, was die Zuschauer auch sehen wollen. Wir hatten nur vier Auswechselspieler, aber jeder hat sich reingehauen, jeder sich gegenseitig gepusht. Der Glaube war immer da, auch noch in der 90. Minute.
Leopold Wurm: Das war eine komplette Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich weiß nicht, wie viele Führungswechsel es gab, elf Tore - der Wahnsinn. Wir haben wichtige Ausfälle gehabt, haben die aber super kompensiert. Wir haben das Herz auf dem Platz gelassen. Jeder hat gekämpft, bis er nicht mehr konnte. Es ist blöd, wenn man einen Einwechselspieler weniger hat. Da haben wir das Maximale herausgeholt. Aber man hat es am Ende gemerkt, dass Spanien einen frischen Spieler mehr reinbringen konnte, gerade in der Verlängerung. Wir hatten viele, viele Widerstände in kurzer Zeit. Die Niederlage gegen die Niederlande war unglücklich, gegen England haben wir ein 5:1 hergegeben, gegen Norwegen sind wir zurückgekommen: Das zeigt den Charakter der Mannschaft: dass wir immer an uns glauben und nie aufgeben. Auch heute war es einfach der Wahnsinn, dass wir noch den Ausgleich machen. Es war schön, auch abseits des Platzes Zeit mit den Jungs zu verbringen. Leider ist sie etwas zu früh zu Ende. Aber das bleibt für immer. Viele werden ihren Weg gehen, es sind alles sehr, sehr gute Jungs. Wir haben enorme Qualität. Ich denke, dass wir uns auf Nationalmannschaftsebene noch oft sehen werden.
Jarzinho Malanga: Es war klar, dass es so ein Spiel gegen die Spanier wird. Ich wusste, dass wir nicht mehr so viele einsatzfähige Spieler haben und ich einer von denen war und etwas zeigen musste. Wir kennen uns mit Widerständen aus, das kennen wir aus den anderen Turnieren so gut. Wir wissen mittlerweile, was wir drauf haben. Wir haben das Vertrauen, und deshalb wussten wir, dass wir immer wieder zurückkommen können. Am Ende hat es leider nicht gereicht. Weil wir so viele Erfolge miteinander hatten, wussten wir, dass wir es auch diesmal schaffen können. Wir haben daran geglaubt, aber diesmal hat es leider nicht gereicht.
Maximilian Herwerth: Wir Spieler sind einfach stolz auf das, was wir geschafft haben. Natürlich hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht - vor allem, wenn du zweimal so kurz davor bist, ins Finale einzuziehen. Das Spiel hat gezeigt, dass es nicht so einfach ist, eine Führung zu verteidigen - trotz unserer Hingabe in der Verteidigung. Komplett ausschalten kannst du die Spanier nicht, weil sie fußballerisch sehr gut sind. Trotzdem haben wir es lange Zeit gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben die Kräfte nachgelassen. Dem Spielausgang entsprechend, sind wir alle niedergeschlagen. Es wird sicher ein, zwei Tage dauern, bis wir das Positive in diesem Spiel sehen können. Dann wird uns so richtig bewusst werden, was wir hier in Rumänien, bei unserem letzten gemeinsamen Turnier als Jahrgang, geleistet haben.