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·7. Oktober 2024
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Das sechste Fußball-Wochenende der neuen Bundesliga-Saison liegt hinter uns und die Top-Teams scheinen mehr Freude an der Offensive als and er Defensive zu haben. In der Kolumne „Aufreger des Wochenendes“ blickt Julius Eid mit einem Augenzwinkern auf ein Thema der vergangenen Tage.
Heute will ich mich einfach mal nicht aufregen. Ich meine, die Bundesliga und ihre Fans haben es schwer genug, geht es doch schon in die zweite Länderspielpause des Jahres. Und das nach nur sechs Spieltagen. Da kann man ja gar nicht anders als milde zu werden, gegenüber dem armen deutschen Oberhaus, dass man selten so richtig genießt wenn es da ist, aber immer irgendwie vermisst wenn eine Pause ansteht. Außerdem, da gerät man fast ins Schwärmen, haben die (vermeintlichen) Topmannschaften der Liga ja auch beschlossen, es in diesem Jahr besonders unterhaltsam zu machen.
Sowohl der Rekordmeister Bayern München als auch der amtierende Meister aus Leverkusen haben einfach mal Unentschieden gespielt, und das aus einem einfachen Grund: Sie spielen hochriskanten Fußball, der den Gegner immer wieder zu eigenen Treffern einlädt. Selbst Aufsteiger Holstein Kiel (no disrespect) kann so an einem Samstag Nachmittag auf einmal einen Zwei-Tore-Rückstand noch drehen und die Bayern können so dominant spielen wie sie wollen, drei Gegentore sind manchmal zu viel für drei Punkte.
Das liest sich jetzt vielleicht wie Kritik und deshalb will ich nochmal klarstellen: Ich befürworte dieses rücksichtslose Defensivverhalten uneingeschränkt. Endlich wieder viele Tore, attraktiver Offensivfußball der gleichzeitig auch noch den Gegner ermutigt selber ebenfalls etwas auf die Anzeigetafel zu packen. Logisch. Als Fan einer dieser Teams ärgert man sich vielleicht, aber das ist dann ein privates Problem würde ich sagen. Insgesamt profitiert der Zuschauer. Bayer Leverkusen hat schon 12 Gegentore kassiert, der VfB Stuttgart fällt mit 11 Gegentreffern in eine ähnliche Kategorie. Auch bei den Schwaben wird meistens Unterhaltung bis zum Schlusspfiff garantiert, vor allem weil man einem Rückstand hinterherlaufen muss. Dennoch gestaltet sich die Aufholjagd ansehnlich.
Ein bisschen aus meiner Lobeshymne herausnehmen muss man hingegen nach diesem Wochenende den BVB. Zwar handelt es sich hier auch um eine Mannschaft mit großem Namen und schon 11 Gegentreffern aber im Gegensatz zu Frankfurt, Bayern, Leverkusen und Stuttgart spielen die Dortmunder keinen attraktiven Offensivfußball als Ausgleich. Bei Schwarzgelb wird teils erschreckend schwach verteidigt, aber offensiv fehlen ebenfalls die Ideen. Da lädt allenfalls den Gegner zu schönen Ergebnissen ein, liefert aber selten einen ausgeglichenen Kampf. Man muss sich schon fragen, warum das Team des „zweiten Leuchtturms im deutschen Fußball“ nach wenigen Wochen in der neuen Saison schon ernsthafte Fragen aufwirft, ob einige Spieler bewusst gegen den Trainer spielen oder dieser zumindest seine Mannschaft nicht erreicht.
Aber vielleicht können sich ja auch noch die Dortmunder zusammenreißen und nach der Länderspielpause geht es dann hoffentlich torreich weiter.
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