Auf den Spuren von Judas: Die größten Verräter der Fußballgeschichte | OneFootball

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OneFootball·29. März 2024

Auf den Spuren von Judas: Die größten Verräter der Fußballgeschichte

Artikelbild:Auf den Spuren von Judas: Die größten Verräter der Fußballgeschichte

An einem Donnerstagabend soll Judas den Überlieferungen zufolge Jesus Christus an seine Verfolger verkauft haben, worauf hin dieser am Freitag gekreuzigt wurde. Seitdem wird eben jener Name als Synonym für Verrat gebraucht. Anlässlich des Karfreitags kommen hier die größten Judas-Moves der Fußballgeschichte.

Luís Figo

Dass der Name Luís Figo auf dieser Liste auftaucht, dürfte wahrlich niemanden überraschen. Im Sommer 2000 wechselte der portugiesische Weltstar für die damals noch schwindelerregend hohe Ablöse von 58 Millionen Euro vom FC Barcelona zum verhassten Erzrivalen Real Madrid.


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Anschließend verriet Figo in einem Interview, dass ihm der Wechsel in die spanische Hauptstadt sogar leicht gefallen sei. „Bei Barça war ich nicht damit zufrieden, wie man mich wertschätzte. Ich bekam also die Möglichkeit und zögerte keine Minute“, erklärte der Edeltechniker in einem Interview. Zuvor hatte er einen möglichen Transfer noch monatelang ins Reich der Fabeln verwiesen.

Fortan bezeichneten die Barça-Fans Figo als Judas und bescherten ihn am 23. November 2002 eines der lautesten Pfeifkonzerte der Fußballgeschichte. Als der verhasste Spielmacher in der 72. Minute zu einer Ecke anlief, wurde er mit zahlreichen Gegenständen beworfen, worunter auch ein Schweinekopf war. Die Mutter alle Verrate im Fußball.

Terrence Boyd

Mit Terrence Boyd finden wir auch ein deutlich aktuelleres Beispiel eines sogenannten Judas-Wechsels. Erst im abgelaufenen Winter zog es den Stürmer vom FC Kaiserslautern zum Lokalrivalen Waldhof Mannheim. Und das auch noch während sich die roten Teufel mitten im Abstiegskampf der 2. Bundesliga befanden.

Darauf hin schlug dem US-Amerikaner teilweise blanker Hass von Seiten einiger Lautern-Anhänger entgegen. „Ich habe viele Nachrichten bekommen: normale Standardbeleidigungen. Die schlimmsten Nachrichten waren die mit: anscheinend war das alles nur gespielt. Du hast das gar nicht so gefühlt“, berichtete Boyd im Anschluss.

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Außerdem betonte der 32-Jährige immer wieder, dass er den Wechsel seinen Kindern zuliebe vollzogen hätte, die er nicht aus ihrem Umfeld herausreißen wollte. „Alles, was ich aufgebaut habe, ist kaputt. Aber was ist schlimmer? Dass die Bindung zu meinen Kindern kaputt ist? Die habe ich noch ein bisschen länger. Das ist mein Leben“, stellte Boyd klar. Ein Judas-Move mit mehr als ehrenwerten Absichten.

Sol Campbell

Das Nord-London-Derby zwischen den Tottenham Hotspurs und dem FC Arsenal ist seit jeher eines der heißesten Duelle im englischen Fußball. Daher wird ein direkter Transfer zum jeweils anderen Klub von keinem der beiden Fan-Lager mit Nachsicht betrachtet. So erging es auch Sol Campbell, als dieser 2001 von den Spurs zum ungeliebten Stadtnachbarn wechselte.

Neun Jahre lang lief der Innenverteidiger für Tottenham auf und galt dort als absolute Identifikationsfigur. Nachdem er den bestdotiertesten Vertrag in der Vereinsgeschichte der Spurs ablehnte, zog es ihn im Sommer 2001 ablösefrei zu den Gunners.

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Wenig überraschend wurde ihm dieser Wechsel nie verziehen, noch Jahre später wurde er mit Schmäh-Gesängen und Judas-Anfeindungen abgestraft. Außerdem musste sich Campbell immer wieder äußerst unschöne homophobe Beleidigungen gefallen lassen. So sollte man auch seinen größten Feinden gegenüber nicht auftreten.

Carlos Tévez

Auch der Argentinier Carlos Tévez vollzog einen Wechsel von einem Stadtrivalen zum anderen. Im Sommer des Jahres 2009 ging der Stürmer von Manchester United zu den Citizens, die gerade dabei waren sich Stück für Stück eine eigene Weltauswahl zusammenzukaufen.

Nur drei Jahre später feierte Tévez mit City den Gewinn der englischen Meisterschaft. Wenn ihr jetzt denkt, dass sich der argentinische Nationalspieler damit schon unbeliebt genug gemacht hätte, dann habt ihr euch geirrt.

Während der Titel-Feierlichkeiten hielt Tévez ein brutal geschmackloses Plakat in den Händen, welches dem ehemaligen Red-Devils-Trainer Sir Alex Ferguson den Tod wünschte. Im Anschluss wollte sich der Torjäger dafür nicht einmal entschuldigen. Definitiv eine Aktion, mit der er sich den Platz auf dieser Liste verdient hat.