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·18. Dezember 2024

Auf allerletzter Rille nach Stuttgart

Artikelbild:Auf allerletzter Rille nach Stuttgart

Während sich die Personallage in der Offensive des FC St. Pauli durch Rückkehrer zumindest leicht entspannt, gibt es vor dem Spiel in Stuttgart neue personelle Sorgen in der Defensive.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Nein, der FC St. Pauli kann sich momentan nicht darüber beschweren, dass der Trainingsplatz zu voll ist und es bereits bei der Frage, wer im Kader für das kommende Spiel steht und wer draußen bleiben muss, zu knallharten Entscheidungen kommen muss. Vielmehr stellt sich das Team momentan von ganz alleine auf, weil etliche Spieler kurz vor Weihnachten ausfallen. Und auf die leichte Entspannung der Situation in der Offensive droht nun der nächste personelle Engpass: In der Innenverteidigung.


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Guilavogui und Banks vor Rückkehr

Zuerst zu den guten Nachrichten: Morgan Guilavogui hat seine Gelbsperre während des Bremen-Spiels abgesessen und wird gegen den VfB Stuttgart wieder auf dem Platz stehen. Der 26-jährige wurde beim Heimspiel gegen Werder schmerzlich vermisst, vor allem, da er zuletzt eine stark ansteigende Formkurve hatte. Ohne ihn blieb der FC St. Pauli letzten Samstag offensiv ziemlich ungefährlich. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass sich das mit Guilavogui auf dem Platz gegen Stuttgart ändern wird.

Durch die Rückkehr der Offensivspielers stehen Cheftrainer Alexander Blessin wieder mehr Optionen für die Angriffsreihe zur Verfügung. Danel Sinani, der gegen Bremen nur bedingt überzeugen konnte, wird seinen Platz in der Startelf wohl wieder räumen müssen. Auch Scott Banks könnte wieder zurückkehren. Der offensive Außenbahnspieler hat in dieser Trainingswoche bisher alle Einheiten mitmachen können und dürfte somit wohl einen Platz im Kader für die hohe Hürde in Stuttgart einnehmen.

Doch es ist der Wurm drin beim FC St. Pauli. Während es in der Offensive des Kaders Anzeichen der Entspannung in Sachen Personalsituation gibt, bereitet nun die Defensive mehr und mehr Sorge. Bereits seit einigen Wochen fehlt Innenverteidiger Karol Mets aufgrund von Problemen an der Patellasehne. Diesen Ausfall konnte man durch David Nemeth gut auffangen. Nun drohen aber weitere Ausfälle in der Innenverteidigung.

Smith und Dźwigała drohen auszufallen

Eric Smith musste am Mittwoch das Training abbrechen, schob beim Verlassen des Platzes ordentlich Frust, wie die MOPO berichtete. Ob es sich bei seinem Trainings-Abbruch um eine Vorsichtsmaßnahme handelte oder der Spielmacher des FC St. Pauli ernsthaft verletzt ist, wird man wohl am Donnerstag-Nachmittag erfahren, wenn Alexander Blessin auf der Pressekonferenz vor dem Stuttgart-Spiel ein Personal-Update gibt. Es steht aber ernsthaft zu befürchten, dass der ohnehin immer wieder verletzungsanfällige 27-jährige den Jahresabschluss verpassen wird.

Somit könnten dem FC St. Pauli in Stuttgart mit Mets und Smith zwei der drei Stamm-Innenverteidiger fehlen. Während Mets seit Wochen von Nemeth vertreten wird, hat Hauke Wahl immer wieder die „Smith-Rolle“ übernommen, wenn dieser fehlte. Die freie „Wahl-Position“ rechts hinten übernahm dann zumeist Innenverteidiger-Kollege Adam Dźwigała – doch auch er droht auszufallen, trainierte in den beiden öffentlichen Einheiten diese Woche nicht mit dem Team.

Somit dürfte sich der Fokus auf die beiden Nachwuchskräfte Muhammad Dahaba und Emil Staugaard richten. Der 23-jährige Staugaard stand bereits beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach im Kader. Für Dahaba wäre es die erste Nominierung. In den Kader gegen den VfB Stuttgart würden es vermutlich sogar beide schaffen, sollten Smith und Dźwigała nicht spielen können. Womöglich würde einer der beiden sogar in der Startelf stehen.

Artikelbild:Auf allerletzter Rille nach Stuttgart

Zwar dürfte Danel Sinani seinen Platz vorne rechts an Morgan Guilavogui abgeben, doch ausgerechnet er könnte gewissermaßen als Smith-Ersatz in Stuttgart auf dem Platz stehen. // (c) Stefan Groenveld

Umstellung auf Viererkette eine Option

Eine andere Option wäre eine Anpassung der Formation. Der FC St. Pauli hatte bereits in der zweiten Halbzeit gegen Bremen in einem 4-3-3 agiert und entsprechend nur zwei Innenverteidiger-Positionen zu besetzen. Das wäre theoretisch auch gegen Stuttgart denkbar. Allerdings könnte dieser Plan von einem anderen Engpass im Kader durchkreuzt werden. Denn mit Robert Wagner und Connor Metcalfe fehlen gleich zwei Spieler für die Positionen im zentralen Mittelfeld. Zuletzt waren dort Jackson Irvine und Carlo Boukhalfa gesetzt, auch weil es an Konkurrenz mangelte. Gegen Werder besetzte Smith die dritte Position im Mittelfeld, der nun aber auszufallen droht.

Somit könnte am Samstag einiges an Kreativität gefragt sein in Sachen personeller Aufstellung. Und die Entspannung in der Offensive könnte tatsächlich sogar auch dafür sorgen, dass der FC St. Pauli auch in der Defensive eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz bekommt. Denn Danel Sinani dürfte seinen Platz in der Startelf zwar an Morgan Guilavogui verlieren, könnte aber woanders, als Teil eines Dreier-Mittelfelds gefragt sein. Das könnte dann gegen Stuttgart weniger ein 4-3-3 werden, wie gegen Bremen, sondern eher eine Art 4-2-3-1, mit Sinani als Zehner und Boukhalfa/Irvine auf der Doppelsechs.

Egal, wie man es dreht und wendet, der FC St. Pauli wird arg angeschlagen nach Stuttgart reisen. Das Ausmaß an Verletzungen kannte man so lange nicht beim FCSP (schaut mal, ein Artikel aus dem Januar dieses Jahres: Stille Leistungsträger). Und wenn man den Worten von Alexander Blessin auf der letzten Pressekonferenz lauscht (ab Minute 16:30), dann wird schon deutlich, dass sich das Team nach einem langen und emotionalen Spieljahr nach ein paar Tagen Ruhe sehnt. Doch vorher steht das wichtige Spiel in Stuttgart an – womöglich mit einigen Überraschungen in Sachen Kader und Formation.

// Tim

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