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Louis Richter·15. August 2018
Angriff auf Union-Fans: Tat war wohl genauestens durchgeplant

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Louis Richter·15. August 2018
Nach dem Montagsspiel zwischen dem 1. FC Köln und Union Berlin kam es in der Nacht von Montag auf Dienstag zu heftigen Ausschreitungen.
100 vermummte Personen bewarfen einen von der Polizei begleiteten Union-Fan-Bus mit Steinen. Laut der Kölner Polizei habe es sich dabei um „einen geplanten Angriff“ gehandelt. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob sprach von „einer neuen Dimension der Gewalt nach Fußballspielen.“
Nach der Attacke seien mehrere Angreifer nämlich in unbeleuchteten Autos gezielt und absichtlich auf Polizeibeamte zugefahren. Einige hätten sich laut Jacobs nur durch einen Sprung vor einer Kollision retten könnten. Er warnte davor, die Täter mit Fußballfans gleichzusetzen: „Man kann da nicht von Fans sprechen, das sind Menschen, die schwere Straftaten verüben.“ Außerdem sei es „ein Wunder“ gewesen, dass niemand verletzt worden sei, bei dieser Tat, die von „blankem Hass“ geprägt war.
28 Täter konnten dabei festgenommen worden, 70 weiteren gelang die Flucht. Und die Gruppe soll den Vorfall fein säuberlich geprägt haben. Kripo-Chef Stephan Becker sprach von einem „beachtlichen Organisationsgrad“, den die Männer an den Tag gelegt hätten. Sie seien in 40 bis 50 Autos angereist und hätten im Dunkeln auf die Busse gewartet. Viele der festgenommenen Täter seien bereits mit Stadionverboten belegt worden und der Polizei bekannt.
Am Dienstagnachmittag kam es in Köln, nur drei Stunden nach der Pressekonferenz bezüglich des Angriffes, zu einem neuen Vorfall. Der ‚Kölner Stadt Anzeiger‘ berichtet, dass in einem Parkhaus am Stadion polizeibekannte „Gewalttäter Sport“ ein Video gedreht hätten, dabei wurde Pyrotechnik gezündet. „Die Szene ist offenbar in Aufruhr“, kommentierte ein Ermittler laut dem Bericht.