Amelie Bohnen: „Nicht zurücklehnen“ | OneFootball

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·24. Juni 2021

Amelie Bohnen: „Nicht zurücklehnen“

Artikelbild:Amelie Bohnen: „Nicht zurücklehnen“

Im vergangenen Sommer wechselte Amelie Bohnen von Borussia Mönchengladbach in die U20 der TSG, gegen ihren alten Verein kämpft die Verteidigerin nun in der Relegation um den Klassenerhalt in der 2. Frauen-Bundesliga. Im Interview spricht die 19-Jährige über die Ausgangslage nach dem 1:0-Erfolg in Gladbach, ihr erstes Jahr im Kraichgau und die Ziele für das Relegations-Rückspiel am Sonntag (11 Uhr, live auf Soccerwatch.tv) im Helmut-Gmelin-Stadion.

Hallo Amelie, den ersten Schritt Richtung Klassenerhalt habt ihr am Sonntag mit einem 1:0-Erfolg gemacht. Wie hast du die Partie erlebt?


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„Wir standen hinten extrem sicher und waren meiner Meinung nach auch die bessere Mannschaft. Der Sieg war deshalb auch verdient, wir hätten vorne sogar noch das ein oder andere Tor machen können. Wir waren unserem Gegner überlegen und haben ein gutes Spiel gezeigt.“

Für Chef-Trainer Siegfried Becker war es sogar eines eurer besten Saisonspiele. Was habt ihr besser gemacht als sonst?

„Die Gesamtleistung hat auf jeden Fall gestimmt, vor allem weil wir auch als Team besonders gut funktioniert haben. Weil wir hinten kaum etwas zugelassen haben, konnten wir viel nach vorne versuchen. Das hat alles gepasst und wir haben richtig gut kombiniert. Wichtig war auf jeden Fall auch, dass die Einstellung bei jeder einzelnen Spielerin gestimmt hat. Jede hatte im Kopf, dass wir auf jeden Fall einen Sieg brauchen und dass wir nur noch diese zwei Möglichkeiten haben, um uns den Klassenerhalt zu sichern. Dieser Wille hat sich in unserem Spiel widergespielt.“

Ist es nach so einer überzeugenden Leistung besonders ärgerlich, dass ihr euch den Klassenerhalt nicht bereits an den vorangegangenen 16 Spieltagen gesichert habt?

„Generell war es meiner Meinung nach sehr unglücklich, dass wir überhaupt in diese Situation gekommen sind. Wir hatten definitiv genug Möglichkeiten, um das zu verhindern. Aber ändern können wir daran nun sowieso nichts mehr, deshalb konzentrieren wir uns voll und ganz auf das Rückspiel am Sonntag.“

Wie bewertest du nun die Ausgangslage für das zweite Aufeinandertreffen am Sonntag im Helmut-Gmelin-Stadion?

„Die ist natürlich ganz gut. Aber wir können uns auf keinen Fall zurücklehnen. Ich glaube, wir würden es uns selbst schwer machen, wenn wir nicht einfach wieder versuchen würden, unser Ding durchzuziehen. Gladbach muss natürlich jetzt abliefern und wird entsprechend versuchen, noch mehr Impulse in der Offensive setzen zu wollen. Wir müssen wieder als Team funktionieren, dann bin ich optimistisch, dass wir das schaffen.“

Den Gegner kennst du nicht nur aus dem Hinspiel, sondern auch aus den vergangenen Jahren. Konntest du dich also besonders gut auf die Begegnungen einstellen?

„Nach vier Jahren bei Borussia Mönchengladbach kenne ich noch alle Spielerinnen und deren Spielweise und Spielstil. Ich war also gut vorbereitet. Aber mittlerweile hat die Mannschaft einen neuen Trainer, unter dem ich noch nie gespielt habe. Deshalb wusste ich nicht, wie sie taktisch auftreten würden. Tatsächlich hätte ich mir für die Relegation aber lieber einen anderen Gegner gewünscht und gegen Gladbach in der nächsten Saison in der 2. Liga gespielt.“

Für dich ist es die erste Saison bei der TSG, wie hast du dich in diesem Jahr eingefunden?

„Ich habe mich schnell eingelebt. Ich wurde von Anfang an sehr gut aufgenommen und fühle mich jetzt sehr wohl. In der Mannschaft gehöre ich ja zu den älteren Spielerinnen und so konnte ich im Saisonverlauf auch schon eine Führungsrolle übernehmen.“

Was hast du dir für Sonntag und auch mittelfristig im Kraichgau für Ziele gesetzt?

„Das oberste Ziel ist jetzt ganz klar der Klassenerhalt. Den wollen wir am Sonntag auf jeden Fall klar machen. Am besten mit einem deutlichen Sieg, damit meine Nerven nicht so strapaziert werden (lacht). Ansonsten möchte ich mich natürlich in der U20 weiterentwickeln und mich dann irgendwann auch in den Fokus der Bundesliga-Mannschaft spielen. Aber ich lasse mir Zeit und will jetzt erstmal die nächsten Schritte in meiner Entwicklung gehen.“

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