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·7. Februar 2025
Am Ende sogar magisch – FC Bayern besiegt Werder Bremen 3:0
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·7. Februar 2025
Lange Zeit müht sich der FC Bayern gegen Werder Bremens Abwehrbollwerk, inklusive einer ganz zähen ersten Hälfte, am Ende gab es allerdings nicht nur die verdienten drei Punkte, sondern eine Prise Zauberei.
Nach einer ungewöhnlich spielarmen Woche (DFB-Pokal-Aus sei dank) wechselte Vincent Kompany nur auf einer Position, Sacha Boey kam ins Team. Somit blieben auch Guerreiro, Pavlović, Coman und Olise im Team.
Palhinha und Gnabry hatten die Grippe, womit Platz frei wurde für den erst 16-jährigen Wisdom Mike (in dieser Reihenfolge, Wisdom ist der Vor-, Mike der Nachnahme).
Werder Bremen ging ohne Stark und Ex-Bayer Friedl die Innenverteidiger aus, was sie nicht daran abhielt, hinten Beton anzurühren.
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Wer auf einen Befreiungsschlag nach den letzten Wochen gehofft hat, sah sich getäuscht. Es wurde ein ganz zähes Spiel. In der ersten gut halben Stunde gab es vom Heim-Team ausschließlich zu hoch gesetzte Weitschüsse. Kurz vor der Pause setzte Kane noch einen Kopfball knapp neben das Tor, sonst wurde viel gestanden und gelitten.
Mit dem Seitenwechsel wurde es nicht unbedingt schlagartig besser, aber Werder Bremen beschenkte die Bayern. Jung behielt im Kopfballduell mit Kane den Arm und damit illegalerweise daraufhin auch den Ball zu lange oben. Kane blieb eiskalt wie eh und je, daraufhin wurden die Bayern stärker, kamen dem zweiten Tor einige Male sehr nahe, aber weder Kane, noch Upamecano konnten erhöhen.
Diese Rolle fiel dem ungewohnt eiskalten Sané mit seinem ersten Ballkontakt nach der Einwechslung zu, nachdem Laimer ihn im Strafraum fand (mehr dazu unten). Nun auf den letzten Drücker entfachten die Münchener noch ein richtiges Feuerwerk, trieben die Expected Goals in die Höhe (am Ende über vier, unabhängig des Modells!).
Zum Schlusspfiff durfte Kane erneut an den Punkt, nachdem Musiala einmal im Strafraum Bambi on Ice aufführte und doch zu Fall kam. Natürlich verwandelte Kane erneut. Sein neunter Elfmeter bei nun 21 Saisontoren. Jetzt reist Bayern nach Glasgow zum Champions-League-Playoff.
Es läuft die 45. Spielminute Aleksandar Pavlović grätscht im letzten Moment den Ball stark zurück zu Neuer, der direkt wunderschön in hohem Bogen auf Boey weiterleitet, welcher das Runde butterweich aus der Luft pflückt und Tempo aufbaut…
Und dann stehen alle.
Okay, hier und da gibt es ein wenig Alibi-Bewegung und es ist nur eine Szene und sicher, Bremen hat schon mächtig den Bus geparkt, doch der Mangel an Bewegung nach sechs Tagen Pause und das noch in der ersten Hälfte, macht sehr bedenklich.
Mit der Phase um Kanes Elfmetertor kam mehr Flow ins Bayern-Spiel und prompt kam selbst ein so tief parkender Werder-Bus ins Schwimmen. Manchmal sind es eben doch die Basics.
Raphaël Guerreiro befindet sich in einem völligen Formtief. Es muss so klar herausgestrichen werden. Durch die Verletzung von Alphonso Davies bekommt er dennoch Woche für Woche die Chance und scheitert ebenso Woche für Woche damit, diese Spielzeit rechtzufertigen.
Defensiv schlampig mit leicht verlorenen Zweikämpfen (Bratislavas 1:3 war da ein Paradebeispiel) und offensiv unbrauchbar mit schlampigen Fehlpässen und der völligen Weigerung seinen Außenstürmerpartner zu hinterlaufen. Ein oft übersehenes Detail bei Davies ist, wie viele Angriffe er selbst durch Tempoläufe einleitet, von Guerreiro kann man natürlich keine Dribblings über 40 Meter erwarten, aber das Äquivalent dazu fehlt komplett, obgleich er gegen Kiel noch einen Assist lieferte. Heute litt Coman durch den fehlenden Support von hinten.
Eigentlich hätte es Kompany schon vor dem heutigen Spiel tun müssen, doch allerspätestens jetzt muss Guerreiros Stammplatz hinterfragt werden. In den K.o.-Duellen mit Celtic und in gewisser Weise Leverkusen sind Konstellationen mit Stanisić und Laimer denkbar.
So berechtigt die Kritikpunkte an der ersten Hälfte und vielen Spielen in den letzten Wochen auch war, beim zweiten Tor merkt man, wie viel mit diesem Team möglich ist, und wie viel fehlt, wenn Bayern nicht auf diese Weise spielt.
Laimer, Kane und insbesondere Musiala lösen sich auf engem Raum atemberaubend gut aus dem Bremer Pressing, der Österreicher marschiert daraufhin und schlägt ihn an der Grundlinie angekommen nicht blindlings ins Zentrum, wie es eine Viertelstunde zuvor noch Sacha Boey tat. Nein, Laimer war vorher auf der Jupp-Heynckes-Schule des Abbremsens und Kopf-Hochhebens (Don Jupp einst zu Kingsley Coman).
Im Zentrum spielt sich derweil auf seine ganz eigene Art und Weise ebenfalls magisches ab, denn Sané läuft sich unheimlich clever frei. Gedeckt von zwei Spielern, zuckt er nach vorne, bremst nach hinten ab und springt dann erst zum Tor-Kick wirklich nach vorne.
Für sich genommen sind all diese Dinge ganz einfach, aber als Gesamtwerk aller Beteiligten war das eines, wenn nicht gar das beste Tor der Saison.