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TSG Hoffenheim

·4. September 2024

Als der FC Bayern ins Dorf kam

Vor 25 Jahren – im August 1999 – eröffnete die TSG Hoffenheim das Dietmar-Hopp-Stadion. Zum ersten Spiel kam kein geringerer Gegner als der FC Bayern München und machte die TSG bundesweit bekannt.

Als Verbandsligist gegen einen Champions-League-Finalisten spielen. Was für viele Amateur-Kicker ein großer Traum ist, erfüllte sich für die Spieler der TSG Hoffenheim im Sommer 1999. Zur Eröffnung des Dietmar-Hopp-Stadions am 17. August kam niemand geringeres als der FC Bayern München nach Hoffenheim. Dietmar Hopp hatte seine Kontakte zu Franz Beckenbauer, dem damaligen Präsidenten der Münchner, spielen lassen. So kam der deutsche Rekordmeister ins Dorf.


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Mit dabei waren große Namen wie Markus Babbel, der später Trainer der TSG werden sollte, Mario Basler, Hasan Salihamidžić oder Thorsten Fink. Zur feierlichen Eröffnung des neuen Stadions kamen mehr als 6.000 Zuschauer nach Hoffenheim – knapp doppelt so viele wie das Dorf Einwohner hat.

Der Stolz war nicht nur den Bewohnern, sondern auch den Spielern sowie Verantwortlichen und Betreuern anzusehen. Gemeinsam hatten sie das Stadion mit vielen ehrenamtlichen Helfern gebaut und für Verbandsliga-Verhältnisse eine einmalige Anlage geschaffen. „Ein Schmuckkästchen“, sagte Uli Hoeneß schon damals anerkennend über das Dietmar-Hopp-Stadion. Und auch Franz Beckenbauer staunte nicht schlecht: „Ich bin fast ein bisschen neidisch: Der FC Bayern versucht seit 25 Jahren Logen zu bauen, dann kommt man nach Hoffenheim – und hier sind welche. Wenn diese Entwicklung so stürmisch weitergeht, dann sehen wir uns in einigen Jahren in der Bundesliga wieder."

Wer die Aufstellung von damals genauer inspiziert, erkennt nicht nur beim FC Bayern München ein paar bekannte Namen. Guido Streichsbier oder Xaver Zembrod machten sich im Laufe der Jahre vor allem als Trainer einen Namen in Deutschland und Kevin Knödler hütete sechs Jahre lang das Hoffenheimer Tor. Für Kristian Baumgärtner – bis Juli 2024 erster Vorsitzender der TSG – nahm das Spiel ein verfrühtes Ende: Der gebürtige Heidelberger brach sich bereits in der fünften Minute bei einem Zusammenprall mit Markus Babbel das Nasenbein und musste kurz darauf ausgewechselt werden.

Auch auf der Trainerbank saß ein alter Bekannter. Alfred Schön war 1999 nach seiner aktiven Karriere Co-Trainer der TSG. Als ehemaliger Bundesliga-Spieler wusste Schön als Einziger aus dem Team, wie es sich anfühlt, gegen den großen FC Bayern zu spielen.

Das Ergebnis – 4:1 siegte der Champions-League-Finalist – geriet an jenem Tag in den Hintergrund. Dem kicker war das damals lediglich eine Ergebniszeile wert. Nicht mal ein Stenogramm. Für die TSG Hoffenheim wurde der 17. August zu einem Feiertag und sorgte zum ersten Mal dafür, dass die Turn- und Sportgemeinschaft deutschlandweit in die Schlagzeilen geriet. Es sollte nicht das letzte Mal bleiben.

Hoffenheim: Knödler (46. Pister) – Zahnleiter, Zembrod (49. R. Müller), Rapp, Meyer (49. Andorfer) – Balea, T. Müller (49. Scholl), Streichsbier (49. Spieler) – Baumgärtner (13. Pukallus), Heckmann (49. Gaber), Kombal (49. Safter).München: Dreher (46. Wessels) – Salihamidžić (46. Tamat), Andersson, Babbel (46. Backer), Wiesinger – Fink, Strunz, Jarolim (74. Wiblishauser) – Elber (46. Zickler), Santa Cruz, Basler.Tore: 0:1 Basler (37.), 0:2 Santa Cruz (49.), 0:3 Santa Cruz (52.), 1:3 Pukallus (79.), 1:4 Zickler (89.). Schiedsrichter: Jörg Friedrichs (Ilvesheim). Zuschauer: 6.200.

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