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·30. März 2023

Alles, was ihr zum 30. Spieltag wissen müsst

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Steht die 30 vorne, wird es Jahr für Jahr so richtig ernst: Der Schlussspurt in der 3. Liga beginnt – und kündigt einen Auf- und Abstiegskampf an, der sich gewaschen hat. Oben kämpfen sechs Teams um zweieinhalb Plätze für die 2. Liga, unten postieren sich acht Anwärter, von denen vier absteigen werden. Wir nehmen den 30. Spieltag ins Visier!

Die Ausgangslage

Mit unserem großen Endspurt-Check haben wir einen Großteil der unteren Tabellenhälfte auf die letzten neun Spieltage eingeschworen. Für uns beginnt der Abstiegskampf – Stand jetzt! – beim FC Ingolstadt und führt über Rot-Weiss Essen direkt zum Sextett, das seit Wochen um sein Schicksal Bescheid weiß. Aber: Dortmund II, Bayreuth, Zwickau und Meppen haben in der Vorwoche allesamt gewonnen, es kommt so richtig Schwung in die Kiste. Auch der Hallesche FC mit seinen sieben ungeschlagenen Spielen will in der Liga bleiben. Nur bei Oldenburg (1:3 gegen Viktoria Köln) hat der Optimismus nach der Verpflichtung von Trainer Fuat Kilic einen kleinen Dämpfer erhalten. Gleich zwei direkte Duelle führen ins Epizentrum der Abstiegsangst: Bayreuth empfängt schon am Freitagabend Meppen, Dortmund II tags darauf den HFC.


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Oben gilt es, Wunden zu lecken. Dynamo Dresden kassierte ein 1:2 gegen den klaren Underdog aus Bayreuth und flog unter der Woche mit Spielern aus der zweiten Reihe aus dem Landespokal (0:1 gegen Zwickau). Nun wartet der VfL Osnabrück – viel besser kann eine Spielpaarung in der 3. Liga 2023 kaum aussehen. Und auch der SV Waldhof, der mit Pleiten gegen Wiesbaden (0:3) und Osnabrück (0:2) schwer angeschlagen ist, hat weiter munter zu tun: Beim 1. FC Saarbrücken werden Aufstiegshoffnungen entweder neu entfacht oder begraben. Profitieren kann von all dem Hickhack Wiesbaden selbst, falls die Kategorie Pflichtsieg daheim gegen Zwickau erfüllt wird.

Fünf Spiele im Fokus

Ein vorgezogenes Endspiel: VfL Osnabrück gegen Dynamo Dresden

29 Punkte für den VfL, 27 für Dynamo Dresden und zwischen den beiden einzig die im Aufstiegskampf neutrale Freiburger Reserve: Ein bisschen was sagt die Tabelle des Jahres 2023 ja doch über die Stärke dieser beiden Klubs aus. Doch ist die SGD ein bisschen außer Tritt geraten? Das 1:2 gegen Bayreuth kann in der Endabrechnung noch bitter schmerzen, das 0:1 im Landespokal gegen Zwickau wurde mit Blick auf die Aufstellung dagegen einkalkuliert.

Trainer Markus Anfang setzt alles auf die Pokal-Qualifikation über die 3. Liga, die den vier besten Profiklubs gelingen wird. Und soll es noch mehr sein, sollte ein Ausrufezeichen im lila-weißen Tollhaus an der Bremer Brücke her: Natürlich sind die Tickets so gut wie alle weg, beide können wohl ihre besten Mannschaften aufbieten. Und eine kleine Revanche fürs Hinspiel wäre im so bedeutsamen Duell des Vierten und des Fünften ja noch drin: Osnabrück führte damals 2:0 – und verlor noch mit 2:3.

Nervenkitzel im Südwesten: 1. FC Saarbrücken gegen den SV Waldhof Mannheim

Ob der Frust bei Daniel Batz schon verraucht ist? Saarbrückens Keeper war der Leidtragende, als ihm Freiburgs Vincent Vermeij ganz spät einen Ball aus den Händen kickte und den FCS beim 1:1-Remis zwei Punkte kostete. Eine von vielen Fehlentscheidungen der Unparteiischen am 29. Spieltag – wollen wir hoffen, dass die Referees nicht nur im Ludwigspark an diesem Wochenende ein glücklicheres Händchen behalten.

Es geht um viel: Der Verlierer wird sich für längere Zeit aus dem Aufstiegsrennen verabschieden. Eher heimschwache Saarbrücker gegen auswärtsschwache Waldhöfer, die mit ihren jüngsten Ergebnissen und der nun wieder negativen Tordifferenz im Aufstiegsrennen doch etwas verloren wirken – das verspricht Ausgeglichenheit. Beiden fehlt je ein Innenverteidiger gelbgesperrt, Uaferro beim FCS, Kapitän Seegert beim Waldhof. Wer macht das Rennen?

Katerstimmung an der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen gegen den SC Freiburg II

Rot-Weiss Essen haftet dieser Ruf an, kaum ein Jahr ohne Chaos durchstehen zu können. Und gelang es kurz nach dem Aufstieg noch, den Saisonfehlstart mit Geduld und Rationalität auszustehen, so droht die Lage jetzt aus dem Ruder zu laufen. Das 1:3 gegen Wiesbaden spülte RWE wieder näher an die Abstiegsplätze, die Leistung im Landespokal unter der Woche war trotz eines Weiterkommens nach Elfmeterschießen bei Viertligist Bocholt eine erschreckende.

Die Folge: Gästefans schlugen über die Stränge, es fielen rassistische Beleidigungen gegen Spieler wie Lawrence Ennali. Ein Klub taumelt, und Trainer Christoph Dabrowski muss sich immer mehr Gegenwind aussetzen. Nun kommt Freiburg II, die wohl stabilste aller Drittliga-Mannschaften, und dazu noch eine, die richtig gut kicken kann. Jeder erwartet ein ganz schweres Heimspiel, nicht wenige die nächste Enttäuschung. "Alle Jahre wieder", könnten sie dann in Essen singen. Aber erst muss die Partie gespielt werden.

Amateurtorwart für den künftigen Zweitligisten? MSV Duisburg gegen die SV Elversberg

Kai Zahler. Schon mal von ihm gehört? Wahrscheinlich nicht. Der junge Mann ist 18 Jahre alt, seines Zeichens Torhüter der zweiten Elversberger Mannschaft in der Oberliga. Nun könnte seine große Stunde schlagen, sollte es bei Stammkeeper Kristof doch nicht zum schnellen Comeback reichen. Nun: Die Steffen-Elf kann sich das erlauben, ist mit dem späten Sieg in Verl ja wieder zwölf Punkte vor dem derzeit ersten Relegationsanwärter Osnabrück.

In Duisburg werden es dann eben die Vorderleute richten, wobei auch die ersatzgeschwächt anreisen: Torjäger Luca Schnellbacher muss drei Spiele lang gesperrt zusehen, Robin Fellhauer nach fünfter Gelber zumindest einmal. Und die Zebras? Die arbeiten sich gerade Punkt für Punkt (3:3 gegen Verl, 2:2 in Halle) voran zum Klassenerhalt. Im Hinspiel war die Angelegenheit klar, Elversberg siegte hochverdient mit 3:0.

Pannenduell zwischen Donau und Isar: 1. FC Ingolstadt gegen 1860 München

Dass die zwei schlechtesten Rückrundenmannschaften beide noch ein gutes Polster auf die Abstiegsränge vorweisen, ist schon kurios. Nun scheint im direkten Aufeinandertreffen der Ingolstädter und der Münchner am Montagabend vieles möglich: Wer hat das geringere Selbstvertrauen, wer ist labiler in der Krise? Die verletzungsgeplagten Schanzer, denen nun auch David Kopacz mit einer Schultereckgelenkssprengung sowie der gesperrte Rico Preißinger fehlen? Und bei denen Trainer Guerino Capretti vor einem Endspiel stehen dürfte?

Oder die völlig irrlichternden Sechziger, die mit dem 1:4 gegen Dortmund II gehörig bruchlandeten? Natürlich schaltete sich Investor Hasan Ismaik ("Ich verstehe die Spieler nicht") ein, das fehlte ja gerade noch. Auch die Fans sind missgestimmt, obgleich Torwart Marco Hiller bis 2025 verlängert hat. Zeit für einen des TSV 1860 würdigen Auftritt – vielleicht ja mit einem Auswärtssieg bei der drittschlechtesten Heimmannschaft der Liga?

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