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·22. Januar 2021

Alles, was ihr zum 20. Spieltag wissen müsst

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Auf in die Rückrunde – oder, wie es manche von euch insgeheim vielleicht denken: Der hoffentlich letzten Etappe mit gravierenden Einschränkungen, allen voran wohl ohne Zuschauer, ehe es (hoffentlich) ab Sommer wieder in Richtung Normalität zurückgeht. Wer bleibt dann in der 3. Liga, wer verlässt sie nach oben? Dieses Wochenende als Start einer Englischen Woche ist auf diesem Weg alles andere als unbedeutend. Hier ist unsere Vorschau.

Der Spieltag

Die Ausgangslage

18, 19, 20, 21, 21, 22, 23, 23, 24, 24! Das sind die Punktezahlen von Platz 19 bis 10 in aufsteigender Reihenfolge. Nach der Hinrunde ist die 3. Liga gerade in der unteren Tabellenhälfte im "Schlängelmodus" angekommen, zwischen Mittelfeld und Abstiegskampf gibt es bald vielleicht keinen Unterschied mehr – zu eng reihen sich die Klubs derzeit aneinander. Gerade für die ohnehin als Außenseiter gehandelten und individuell schwächer besetzten Vereine wie Schlusslicht Lübeck (16 Punkte) und den FSV Zwickau ist die Lage gefährlich, aber auch für den 1. FC Kaiserslautern, der den Erfolgen der Konkurrenz meist nur Unentschieden entgegensetzen kann. Auch Köln, Meppen, Mannheim und Halle müssen aufpassen: Eine Negativserie über drei, vier Spiele wird auch sie fast zwangsläufig direkt in die rote Zone führen, und das geschieht in dieser Spielklasse bekanntlich oft genug. Was nach dem Insolvenzantrag des KFC Uerdingen rund um den Klub passieren wird, ist noch offen – drei Punkte Abzug müssen erwartet werden, damit wären die Krefelder mit nur noch 21 Zählern mittendrin im sportlichen Abstiegskampf.


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Nicht in den Hintergrund geraten soll das, was weiter oben passiert. Auch dort hängen die Vereine wie an einer Perlenschnur – dank eines Nachholspiels hat Spitzenreiter Dresden zumindest die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz loszureißen. Das Duell der SGD mit Kaiserslautern ist eines der Topspiele, denen wir uns gleich noch näher widmen.

Vier Spiele im Fokus

Dritter Derby-Anlauf: Türkgücü München gegen den FC Bayern München II

Sowohl das Hinspiel am Startspieltag als auch das Duell mit 1860 München endeten 2:2-Remis – jetzt peilt Türkgücü München mit Selbstvertrauen und Verstärkungen den ersten Derbysieg seiner Vereinsgeschichte in der 3. Liga an. Sebastian Maier vom VfL Bochum und Lucas Röser, der per Leihe vom 1. FC Kaiserslautern kommt, machen die Offensive schwerer ausrechenbar: Bislang lastet der Mammutanteil der Tore und Vorlagen auf Petar Sliskovic und Sercan Sararer. Dass beide offenbar den Klub aufgrund lukrativer Angebote verlassen wollen, sorgt für neuerliche Unruhe beim Aufsteiger. Dabei gäbe es sportlich viel Positives zu berichten: Vier Spiele hatte die Mannschaft von Trainer Alexander Schmidt zuletzt gewonnen, nun gab es ein schmeichelhaftes 0:0 gegen Unterhaching. Aber Vorsicht: Die Bayern-Reserve deutete zuletzt in Halle (4:0) ihr großes Potenzial an. Vieles spricht für ein sehr attraktives und ausgeglichenes Fußballspiel.

Rostocks x-ter Anlauf auf die Spitze: MSV Duisburg gegen Hansa Rostock

Drei Niederlagen in Serie im Dezember? Alles ist furchtbar. Zwei Siege seitdem – und manches wird bei Hansa Rostock schon wieder positiver gesehen. Nun geht die Mannschaft um Trainer Jens Härtel maximal ausgeruht in den Rückrundenauftakt, darf sich zudem noch an die Energieleistung aus dem Hinspiel erinnern, in dem die Kogge einen 0:1-Pausenrückstand noch mit viel Courage in einen 3:1-Auftaktsieg umgebogen hat. Ein bisschen Druck ist am Samstag vorhanden, noch bewegt sich Hansa nur im Verfolgerfeld – vier Punkte fehlen bei einem Nachholspiel auf Platz 3. Apropos drei: Für den MSV Duisburg geht’s ins dritte Heimspiel binnen acht Tagen. Auf das 1:0 gegen den SV Meppen und das 1:2 im Kellerduell gegen Magdeburg sollte jetzt wieder ein Dreier folgen – sonst spitzt sich die Lage rasch weiter zu.

Sachsen-Anhalt unter Strom: Hallescher FC gegen den 1. FC Magdeburg

Die einen holten ein 0:0 gegen Waldhof Mannheim und wussten damit nicht so recht etwas anzufangen, die anderen haben zum ersten Mal zwei Spiele in Serie gewonnen und sind klar im Aufwärtstrend: Vor dem Sachsen-Anhalt-Duell zwischen Halle und Magdeburg könnten die Vorzeichen kaum unterschiedlicher sein. Denn der HFC, bei dem die 0:4-Schmach gegen den FC Bayern II vom vergangenen Wochenende noch nachwirkte, musste sich teils harsche Kritik seiner Fans anhören für einen gerade offensiv enttäuschenden Auftritt. Der FCM steht nach längerer Zeit wieder auf einem Nichtabstiegsplatz und darf das pikante Aufeinandertreffen als perfekte Chance sehen, die Stimmungskurve nochmals exponentiell in die Höhe schnellen zu lassen. Allein die Neuzugänge Saliou Sané und Nico Granatowski, die einen starken Einstand hinter sich haben, geben Magdeburg die Hoffnung, nun ins Mittelfeld vordringen zu können.

Doppeltes Auswärtsspiel: 1. FC Saarbrücken gegen den VfB Lübeck

Die Posse um das Ludwigsparkstadion nimmt kein Ende: Erst musste der 1. FC Saarbrücken während der Bauarbeiten für fast fünf Jahre ins Exil, nun ist der Rasen nicht bespielbar. Obwohl das Geläuf erst im September verlegt worden war, versickert das Wasser nicht richtig – nur eine von zahlreichen Fehlplanungen rund um das Stadion. Dass die Rasenheizung aufgrund eines Rechtsstreits zwischen der Stadt und der beauftragten Gartenbaufirma bislang nicht in Betrieb genommen werden konnte, macht die Posse endgültig perfekt. Die Folge: Für das Heimspiel gegen den VfB Lübeck muss der Aufsteiger in sein 200 Kilometer entferntes Ausweichstadion, die PSD-Bank-Arena des FSV Frankfurt umziehen. Ob auch die kommenden Heimspiele des FCS im Stadion des aktuellen Viertligisten ausgetragen werden müssen, hängt davon ab, ob der Rasen in den nächsten Tagen trocken gelegt werden kann. Sportlich ist der Druck derweil beim VfB größer: Seit sieben Spielen ist Lübeck sieglos, zuletzt fiel der Ostseekracher gegen Rostock aus.

Die mögliche Überraschung:

Der 1. FC Kaiserslautern bei Dynamo Dresden

Es war vor vier Monaten noch das Eröffnungsspiel, zugleich die erste Partie in einem zum Teil für Zuschauer geöffneten Stadion nach langer Zeit: Dresdens 1:0-Sieg auf dem Betzenberg brachte die SGD zwar nicht sogleich auf Aufstiegskurs, war aber rückwirkend betrachtet doch bezeichnend für den bisherigen Saisonverlauf beider Vereine. Während die Sachsen längst nicht immer überzeugen, aber im Gesamten bis dato einer der besten Drittligisten sind, quält sich der 1. FC Kaiserslautern durch die Saison – auf der Jagd nach dem einzig realistischen Rekord, dem für die meisten Unentschieden in einer Saison. Der liegt derzeit bei 18 – Lautern kommt nach einer Halbserie schon auf derer elf. Warum wir an eine Überraschung der Saibene-Elf glauben? Weil Dresden unglücklich ins Jahr 2021 gekommen ist. Ein 0:1 bei Türkgücü München, dann eine mehrtägige Quarantäne nach zwei Coronafällen unter anderem bei Trainer Markus Kauczinski: Keine optimalen Voraussetzungen – aber eine Chance für Lautern, sofern der FCK ans Leistungsmaximum kommt.

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