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·24. September 2020

Alles, was ihr zum 2. Spieltag wissen müsst

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Ab geht’s: Die 3. Liga nimmt Fahrt auf. Am zweiten Wochenende stehen diejenigen, die zuletzt eine Nullrunde eingefahren haben, in der Regel bereits unter Druck. Denn oft zieht sich ein Fehlstart und die naturgemäß daraus entstehende Unruhe noch bis tief in den Herbst hinein. Wer hat diesen Zugzwang und wer könnte überraschend den perfekten Auftakt feiern? Schauen wir doch mal auf Spieltag Nummer zwei.

Die Ausgangslage

Ihr seht genau wie wir eine Tabelle ohne jegliche Aussagekraft. Alle, die gewonnen haben, können theoretisch noch auf die Maximalzahl von 114 Punkten kommen, alle anderen auf höchstens 111 oder 112. Natürlich haben wir in der Drittliga-Geschichte noch nicht einen Verein erlebt, der auch nur in die Nähe einer dreistelligen Punktezahl kam, und im Vorjahr reichten bekanntlich schon schlappe 65 Zähler – 1,7 pro Spiel – zum Meistertitel.


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Aber halt: Gerade unten im Klassement entdecken wir viele Mannschaften, die sich dort auf gar keinen Fall wiederfinden wollen. Während die Aufsteiger etwa allesamt mit einem soliden Unentschieden gestartet sind, bilden ambitionierte Vereine wie Unterhaching, Duisburg, Kaiserslautern und Magdeburg derzeit die Abstiegszone. Wie gesagt: Zur Beunruhigung taugt die allererste Momentaufnahme wahrlich nicht. Doch gerade beim FCM, dem MSV und vielleicht auch dem SV Meppen stimmte eben auch die Leistung nicht. Wir sind gespannt, wer eine Reaktion zeigt – und wer nicht…

Was sonst passiert ist

Zwei Wochen vor Toresschluss geht es nun an die letzten Reserven im Etat, auf dem Transfermarkt können auch die Drittligisten noch das eine oder andere Schnäppchen landen. Den Anfang machten in dieser Woche der FSV Zwickau mit Innenverteidiger Steffen Nkansah (zuletzt Braunschweig) und der KFC Uerdingen, der Außenstürmer Gustav Marcussen aus der höchsten dänischen Liga verpflichtete. Und der SC Verl holte Justin Eilers nach 14 Monaten ohne Vertrag in die 3. Liga zurück.

Zudem bleibt die Zuschauerfrage ein heikles Thema, das vielen Klubs noch bange Momente bescheren kann. Sobald die Coronavirus-Infektionsrate in den kritischen Bereich steigt, müssen Fans draußen bleiben. Das betrifft an diesem Wochenende 1860 sowie Türkgücü München.

Vier Spiele im Fokus

Zebras unter Druck: MSV Duisburg gegen den FSV Zwickau

Null Punkte beim MSV, drei beim FSV: Die Fronten sind kurz nach Beginn der Spielzeit noch vertauscht, denn Zwickau hat wohl fast jeder als Abstiegskandidaten auf dem Schirm, die Duisburger wollen den in der Vorsaison knapp verpassten Aufstieg jetzt nochmals anpeilen. Kommt mit den Sachsen nun der passende Aufbaugegner? Die jüngsten beiden Duelle am Rhein endeten mit 3:1- respektive 5:1-Sieg der Hausherren. Aufpassen müssen die Weiß-Blauen von der Wedau auf die Neuzugänge der Gäste um Trainer Joe Enochs: Felix Drinkuth und Joker Manfred Starke brachten Zwickau gegen Unterhaching zum Heimsieg, Starke hat sich mit dem Treffer für einen Platz in der Startelf beworben. Gespielt werden darf übrigens vor bis zu 6.300 Fans.

Rückkehr in den Ludwigspark: 1. FC Saarbrücken gegen Hansa Rostock

Habt ihr in den vergangenen Jahren auch hin und wieder einen Blick auf die im Ludwigspark installierte Baustellen-Kamera geworfen? Tag für Tag wurde der Umbau des einst riesigen, historischen, aber auch überdimensionierten Saarbrücker Stadions in eine enge, reine Fußballarena auf einer eigenen Webseite dokumentiert. Wer jetzt einschaltet, sieht: Das Schmuckstück ist fast fertig! Und bereit, mit dem Duell gegen Hansa Rostock eingeweiht zu werden, bei dem immerhin 900 Fans dabei sein dürfen. Während der FCS ein ordentliches 1:1 in Lübeck holte, ist Hansa gar gemeinsam mit den Münchner Löwen erster Tabellenführer der Saison und trifft in Tobias Jänicke auf einen langjährigen Weggefährten. Das letzte Duell gab es im März 2014, es endete mit einem 2:0-Heimsieg über Saarbrücken.

Erster gegen Letzter: 1860 München gegen den 1. FC Magdeburg

Ein weiteres Geisterspiel muss an der Grünwalder Straße stattfinden, wegen der hohen Infektionszahlen in München muss der TSV 1860 gegen den 1. FC Magdeburg auf das ansonsten obligatorische ausverkaufte Stadion verzichten. Reicht es auch ohne Unterstützung zum Erfolg? In Meppen zeigten sich die Löwen spielfreudig und gewannen verdient mit 3:1, vor allem das Sturmduo mit den Routiniers Sascha Mölders und Stefan Lex wusste zu gefallen. Beim FCM ging der Auftakt wie im Vorjahr mit einer verdienten Heimniederlage schief und präsentierte sich in fast allen Belangen kaum drittliga-tauglich. Steht die nächste schwierige Saison bevor? Am Samstag ist die Gelegenheit, solcher Schwarzmalerei einen Riegel vorzuschieben.

Das erste Spitzenspiel: Hallescher FC gegen den FC Ingolstadt

Zumindest den FC Ingolstadt hat fast jeder auf der Rechnung, was die vorderen Tabellenplatzierungen angeht. Will er den Aufstieg, den der FCI im Sommer nach einem Relegationsdrama denkbar knapp verfehlte, in diesem Jahr "nachholen", muss er allerdings Ausrufezeichen setzen. Ein Auswärtssieg beim Halleschen FC, der von bis zu 3.200 Fans unterstützt wird, käme einem solchen gleich. Denn Halle hat mit dem 2:0-Derbysieg über Magdeburg nicht nur Zuversicht getankt, sondern auch sofort gezeigt, wie gut die Neuzugänge integriert sind. Sechs von ihnen standen am Sonntag in der Startelf! Mehr, als Ingolstadt insgesamt bislang verpflichtet hat. Bei ihm ist es Maximilian Beister, der als bester Spieler vom 2:1-Auftakterfolg gegen Uerdingen erhöhte Aufmerksamkeit der gegnerischen Defensive erfordert.

Die mögliche Überraschung

Türkgücü München gegen den 1. FC Kaiserslautern

Ist Aufsteiger Türkgücü München überhaupt in einer derartigen Außenseiterrolle, wie es übliche Liganeulinge sind? Wir finden: Zu Beginn ist die Stärke einer Mannschaft, auch wenn sie sich im Sommer munter verstärkt hat, kaum einzuschätzen. Den klaren Erfahrungsvorteil besitzt der 1. FC Kaiserslautern, der im Eröffnungsspiel gegen Dresden auch einige gute Ansätze zeigte. Doch wie umschrieb es ein Kommentator so treffend: Lautern hat durch Spielerverkäufe zwar Millionen eingenommen, aber auch gut 50 Torbeteiligungen verloren. Das war am Freitag zu spüren. Türkgücü hat dagegen die gute Laune, die ein Aufsteiger besitzen darf, wenn er dem Vorjahresmeister FC Bayern II ein völlig verdientes 2:2-Remis abknöpft. Hier war das Problem vielmehr die Chancenverwertung. Legt Türkgücü da zu, könnte es den Fehlstart des FCK am Sonntag besiegeln.

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