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·14. Dezember 2023

Alles, was ihr zum 19. Spieltag wissen müsst

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Und so schnell geht eine Hinrunde vorbei: Nach dem kommenden Wochenende haben 80 Prozent der Drittligisten ihr erstes Halbjahr komplett – zwei Nachholspiele verzerren die "Herbsttabelle", deren Meister mit Jahn Regensburg schon gekürt ist. Der fährt zu einem gefühlten Spitzenspiel nach Saarbrücken und auch sonst ist jede Menge los. Unser Blick auf den 19. Spieltag!

Die Ausgangslage

Chapeau, Dynamo: In Unterzahl der Krise trotzen, Unterhaching besiegen und dann auch noch von der schwächelnden Konkurrenz profitieren – die SGD hat plötzlich wieder sieben Zähler Vorsprung und überwintert damit definitiv auf einem Aufstiegsplatz. Spannender wird es mit Blick auf den Relegationsrang, wo sich neben den Überraschungsklubs Verl, Ulm und Essen mit Namen wie Sandhausen, Ingolstadt und allmählich auch Saarbrücken so mancher Favorit verspätet ankündigt. Das kann ja eine heiße zweite Jahreshälfte werden! Vorher warten am Samstag aber astreine Verfolgerduelle: Verl empfängt Ulm, der FCI den SVS. Sechs-Punkte-Spiele, wie sie im Buche stehen!


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Wenig Bewegung ist im Tabellenkeller. Zwar bieten sich Krisenvereine wie Viktoria Köln und 1860 München allmählich an, tiefer im Abstiegssumpf zu versinken, doch das Quartett am Ende des Feldes kommt nicht vom Fleck: Nur der MSV Duisburg, der sich nun Dynamo Dresden gegenübersieht, holte vergangene Woche zumindest einen Zähler. Lübeck, der Waldhof und Freiburg II kassierten allesamt deutliche Pleiten und ruinierten sich damit das ohnehin schwer beschädigte Torverhältnis weiter. Beim VfB führte das am Montag zur Trennung von Trainer Lukas Pfeiffer. In den letzten beiden Partien des Jahres hat nun Co-Trainer Bastian Reinhardt das Sagen.

Fünf Spiele im Fokus

Böse Erinnerungen an der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen gegen den VfB Lübeck

Es gibt Duelle, die bringen aus historischer Perspektive reichlich Würze mit sich. Das zwischen Rot-Weiss Essen und dem VfB Lübeck gehört allemal dazu, auch wenn die Klubs erst zehnmal aufeinandertrafen. Sechsmal gewannen die Nordlichter, so auch das bislang letzte Spiel – und das hatte Folgen. Denn jener 1:0-Sieg am 31. Mai 2008, Lübeck war aus der Regionalliga Nord längst abgestiegen, kostete RWE den sicher geglaubten Platz in der neuen eingleisigen 3. Liga.

Es gab Ausschreitungen im damaligen Georg-Melches-Stadion, die Enttäuschung war gigantisch, erst 14 Jahre später fand Essen den Weg zurück. Und ist nun klarer Favorit, denn der VfB ist erneut schwer am Kriseln, Trainer Lukas Pfeiffer ist nach dem ernüchternden 0:4 gegen Ingolstadt seit Montag Geschichte. RWE hatte nach der Niederlage gegen Sandhausen (1:2) aufgrund der 1860-Absage zwei Wochen zum Aufarbeiten. Gelingt es, nochmals an Platz 3 anzuklopfen? Ein Heimsieg scheint machbar.

Doppelte Reifeprüfung: 1. FC Saarbrücken gegen Jahn Regensburg

Saarbrücken gegen Regensburg – anhand der Formkurve beider Teams lässt sich problemlos von einem Spitzenspiel sprechen, auch wenn der FCS noch im Tabellenmittelfeld seine Bahnen zieht. Zu hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Turnaround in einer lange enttäuschenden Hinrunde jetzt erreicht ist. Auch das Erreichen des Pokal-Viertelfinals hat seinen Anteil daran – ob Borussia Mönchengladbach jetzt schon nervös wird?

Zuvor aber kommt Spitzenreiter Jahn, der schon lange nicht mehr die eigenen Grenzen aufgezeigt bekam. Wobei die Drangphase von Viktoria Köln jüngst schon eine ordentliche war – und das späte 1:1-Remis bekanntlich den alleinigen Drittliga-Rekord von elf Siegen am Stück kostete. Der Herbstmeister steht vor seiner vielleicht schwersten Prüfung, der FCS um seinen in Freiburg (4:0) bestechend aufspielenden Techniker Kasim Rabihic könnte die 3. Liga noch deutlich spannender machen. Ein Spiel, das Vorfreude schürt!

Waldhof Mannheim gegen Erzgebirge Aue

Auch das zehnte sieglose Punktspiel in Folge hat die Waldhof-Verantwortlichen nicht zum Handeln bewegt. Ist es blindes Vertrauen oder ohnmächtiges Zusehen ob der Entwicklung, die diese Saison nimmt? Jedenfalls sind weder der sportlich Verantwortliche Tim Schork noch Trainer Rüdiger Rehm von unmittelbaren Konsequenzen für das 0:3 in Sandhausen und die immer schlimmere Krise betroffen – dabei ist ein Überwintern auf einem Abstiegsrang jetzt schon kaum noch abzuwenden, und ein Aus des Duos im Winter ist alles andere als ausgeschlossen.

In all dieser Gemengelage sollte dabei der abschließende Heimspiel-Doppelpack gegen Aue und 1860 München nicht unterschlagen werden, denn er bietet eine große Chance: Wenn nicht auf heimischem Rasen, wo soll dann die Krise enden? Es bleibt der Eindruck, dass mit ein wenig mehr Spielglück ein knapper Sieg mal überfällig wäre – auch wenn dies mit fehlenden Unterschiedsspielern im Kader auch gegen solide Erzgebirger (vier Spiele ungeschlagen) nicht einfach wird.

Unangenehme Reise für die SGD: MSV Duisburg gegen Dynamo Dresden

Den Trend zu brechen, ist eine der schwersten Aufgaben im Profifußball. Umso beachtlicher, wie dies Dynamo Dresden in langer Unterzahl daheim gegen Unterhaching gelang, als die Vorzeichen schon klar aufs vierte sieglose Spiel hindeuteten. Genügt das für Aufschwung vor der unangenehmen Aufgabe Duisburg? Der MSV hat sich mit fünf Punkten aus drei Partien unter Boris Schommers allen voran dank konsequenter Defensivarbeit allmählich in den Abstiegskampf hineingearbeitet, gleichwohl ist die Aufgabe immer noch gigantisch.

Ein Coup gegen Elbflorenz, das hätte Signalwirkung! Allerdings fehlt der, für den das Wort "ausgerechnet" an dieser Stelle wie erfunden scheint: Sebastian Mai, Abwehrchef der Zebras, ihr Kapitän und bester Torschütze, dazu gebürtiger Dresdener mit Stallgeruch, 2022 von der SGD an den Niederrhein gewechselt. Er ist gelb-gesperrt – eine womöglich entscheidende Schwächung für den klaren Außenseiter.

Wann platzt der Knoten auf der Alm? Arminia Bielefeld gegen 1860 München

Die Suche nach "Mr. X" läuft beim TSV 1860 München – natürlich ist sie ein Staatsakt, wie so vieles in dem schillernden und zerstrittenen Verein. Allein über die Aussagen von Präsident Robert Reisinger zum verfügbaren Tobias Schweinsteiger mag mancher schmunzeln, aber das ist Löwen-Sache. Fakt ist: Die Abstiegszone ist nicht mehr weit entfernt, und nachdem das Heimspiel gegen Essen ausfiel, wartet jetzt ein ziemlich unangenehmer Brocken. Arminia Bielefeld ist zwar fünffach sieglos, tritt zuletzt aber äußerst dominant auf – da ist wenig zu spüren von Verunsicherung, eher ist die Frage, wann der Absteiger seine Qualität endlich in Punkte umwandelt und der Zug mit Wucht ins Rollen kommen.

Sicherlich 18.000 Zuschauer dürfen erwartet werden bei einem Duell, das es bislang jeweils zehnmal in Bundesliga und 2. Bundesliga gegeben hat. 11:4 Siege deuten zumindest hier statistisch auf die Löwen, die auf allerlei Ex-Kollegen wie Marius Wörl, Semi Belkahia, Christopher Lannert und Merveille Biankadi treffen.

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