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·30. November 2023

Alles, was ihr zum 17. Spieltag wissen müsst

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Emotionen über Siege und Niederlagen, Tore und Rückschläge verbinden wir alle mit dem Fußball. Nicht aber eine Nachricht, wie sie am Dienstag eintraf – der Tod von Regensburgs Profi Agyemang Diawusie. Ein Schock, der nicht binnen weniger Tage verdaut ist. Eine "normale" Vorschau auf den 17. Spieltag fällt umso schwerer, da kann er noch so viele sportliche Highlights bieten.

Die Ausgangslage

Halten wir es an dieser Stelle etwas kürzer als sonst. Eigentlich wollten wir euch an dieser Stelle mit einem launigen Rückblick auf den doch enorm farbenfrohen vergangenen Spieltag präsentieren, wie gewohnt die tabellarischen Entwicklungen unter die Lupe nehmen. Nun gilt es an diesem Wochenende einzig, Agyemang Diawusie zu gedenken, der nur 25 Jahre alt wurde. 112 Drittliga-Spiele, die Stationen Wiesbaden, Ingolstadt, Dresden, Bayreuth und zuletzt Jahn Regensburg.


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Anfang November stand Diawusie noch auf dem Platz, hatte seinen Anteil an der erstaunlichen Erfolgsserie des Jahn, dem er sich zu Saisonbeginn anschloss. Nun ist er nicht mehr unter uns, vom einen auf den anderen Tag aus dem Leben gerissen. Und das ist schon jetzt die traurigste Nachricht der Saison.

Fünf Spiele im Fokus

Schommers gegen die Schreckensbilanz: MSV Duisburg gegen den VfB Lübeck

Ein 0:0 in Saarbrücken. Genügt das, um von einem Aufwärtstrend zu sprechen? Der Rückstand aufs rettende Ufer ist für den MSV Duisburg auf acht Punkte angewachsen, weil der Hallesche FC sein Nachholspiel tags zuvor gewann. Drum ist vor dem Abstiegsknüller gegen Lübeck klar, dass ein Heim-Dreier für Boris Schommers Pflicht ist. Offensiv ist allerdings nicht nur die nackte Bilanz, sondern auch die erkennbare Hilflosigkeit dahinter frappierend.

Drei Tore haben die Meidericher in den vergangenen 900 Minuten erzielt, ein Konzept gibt es kaum. Gegner Lübeck muss immerhin drei Zähler Rückstand auf Platz 16 aufholen, ein Auswärtssieg täte gut. Die gezeigte Moral aus dem 2:2 gegen Bielefeld nach 0:2-Rückstand macht Hoffnung, spielerisch ist auch beim VfB Stückwerk dabei. Das riecht schon sehr nach einem Krisengipfel – in dem Schommers endlich ein Erfolgserlebnis braucht.

FCS in den Mega-Wochen: 1. FC Saarbrücken gegen Preußen Münster

Eine Englische Woche jagt die nächste, noch dazu auf schwerem und immer mehr beanspruchtem Geläuf: Der 1. FC Saarbrücken muss derzeit alle Kräfte mobilisieren, und mancher erkannte beim 0:0 gegen den MSV Duisburg unter der Woche vielleicht schon erste Verschleißerscheinungen. Keine 70 Stunden später wartet die nächste schwere Prüfung, quasi als Generalprobe fürs DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Frankfurt.

Doch dort sollten die Saarbrücker mit ihrem Kopf noch längst nicht sein: Preußen Münster spielt als Aufsteiger zwar zuweilen vogelwild, zeigte zuletzt aber herausragende Moral und führt die Liga nach erwarteten Toren (35,4) sogar an. Insbesondere das Duo Malik Batmaz und Joel Grodowski ist derzeit in bestechender Form – die Abwehr des SCP bietet hingegen Schwachstellen. Erst recht, nachdem der zuletzt solide Niko Koulis gelb-gesperrt zuschauen muss. Noch ein 0:0 dürfte es also nicht geben.

Spitzenspiel von Anfang bis Ende: SC Verl gegen Dynamo Dresden

Für anderthalb Jahre ist Oliver Batista Meier von Dresden nach Verl ausgeliehen – bei der 2:3-Auswärtsniederlage des SCV kam er im Vorjahr bereits zum Einsatz, um diese Frage vorab zu klären. Ob sich der 22-Jährige in der Form seines Lebens gegen den Leihgeber zurückhalten wird? Nicht erst, seitdem Batista Meier auch beim 2:1 in Mannheim die entscheidenden Aktionen beisteuerte, ist klar: Ihm stehen bald alle höherklassigen Türen offen. Möglicherweise geht es zunächst aber schon im Winter nach Dresden zurück.

Nur zu gerne würde der Sportclub, dessen Arena mit gut 5.000 Plätzen wohl mal wieder ausverkauft sein wird, sich nun auch die Dresdener um Trainer Markus Anfang krallen, die mit zwei Niederlagen im Gepäck doch etwas angesäuert Richtung Ostwestfalen reisen dürften. Wird der Aufstieg etwa doch keine ganz so entspannte Angelegenheit? Gibt es noch eine Pleite, rücken Alexander Endes Verler auf vier Zähler heran – und vielleicht auch noch der eine oder andere Klub obendrauf. Für Neutrale dürfte das Spiel derweil ein Leckerbissen werden, allein weil die Drittligisten mit den höchsten Ballbesitzquoten aufeinandertreffen.

Ein Spiel im Zeichen der Trauer: Jahn Regensburg gegen den SC Freiburg II

Nichts anderes als unheimlich war, was Jahn Regensburg in den vergangenen Wochen veranstaltet hat. Der 1:0-Sieg bei Dynamo Dresden war das vorläufige Sahnehäubchen: Als Effizienzmeister der 3. Liga steuert der SSV mit neun Siegen in Serie auf den direkten Wiederaufstieg zu. Dann folgte der fatale Dienstag, die Todesnachricht von Agyemang Diawusie, die deutschlandweit Fassungslosigkeit hervorrief. Plötzlich ist alles nebensächlich, die schöne Siegesserie völlig egal.

Nicht nur auf diesem Tag und dieser Woche liegt ein schwerer, schwarzer Schleier, sondern auf der gesamten Saison. Dennoch entschieden sich die Beteiligten dazu, am Sonntag zu spielen. Die Partie soll nun im "besonderen Andenken" und in "tiefer Trauer" an den 25-Jährigen bestritten werden, sagte Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer. Der Fußball ist und bleibt in all seiner Faszination in diesem Moment die absolute Nebensache.

Zweimal droht das Abrutschen: Borussia Dortmund II gegen 1860 München

Das Teilnehmerfeld im Abstiegskampf beschränkt sich derzeit auf ein Quintett. Doch was passiert, wenn etwa aus dem Trio Halle, Lübeck und Mannheim der eine oder andere die Ergebnisprobleme beseitigt? Das hintere Mittelfeld wiegt sich in trügerischer Sicherheit, und dazu gehören auch der BVB II sowie 1860 München. Die Löwen haben das S-Bahn-Derby gegen Haching zwar knapp verloren, über die Leistung durften die TSV-Fans aber eigentlich nicht klagen.

Die vielen, die zum undankbaren Sonntagabend-Termin deutlich über tausend Kilometer auf sich nehmen, wollen im Stadion Rote Erde aber Zählbares sehen. Was nicht unmöglich scheint, weil beim BVB schon länger ein leichter Abwärtstrend erkennbar ist und mit Hendry Blank (Gelb-Rot) und Falko Michel (Gelb) zwei Akteure aus dem Stammspieler-Portfolio gesperrt fehlen. Der Vollständigkeit halber: Auch Sechzig fehlt mit Michael Glück ein Profi aus gleichem Grund.

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