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·30. April 2024

Alles völlig regelkonform

Artikelbild:Alles völlig regelkonform

Der Deutsche Fußball-Bund hat die Kritik an den Vorgängen beim 4:0 Heimsieg des VfB Stuttgart gegen Bayern München energisch zurückgewiesen. „Ich kann zwar nachempfinden, dass sich die Münchner ärgern“, sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich in einer Mitteilung des Verbands, „aber das Ergebnis geht voll in Ordnung, deshalb ist es nicht fair, uns hier zu kritisieren.“


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Aus der Sicht des FCB hatte der VfB über 30 Minuten mit 13 Mann gespielt, ohne dass es Schiedsrichter Felix Zwayer bemerkt hätte. Genau in dieser halben Stunde schoss der VfB nach Toren von Serhou Guirassy (2), Deniz Undav und Waldemar Anton den Kantersieg heraus nachdem Sebastian Hoeneß in der 60. Minute Silas und Yeong einwechselte, ohne dafür einen Spieler vom Feld zu nehmen. Der vierte Offizielle beantwortete zu diesem Zeitpunkt gerade die Frage von Holger Laser: „Spätzle oder Maultaschen?”

„Für mich muss der Schiedsrichter die Überzahl erst bemerken und dann sofort ahnden“, sagte FCB-Trainer Thomas Tuchel bei Sky. „Das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Es geht um so viel, es ist der 32. Spieltag. Dann so mit der Situation umzugehen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Aus unserer Sicht ist es extrem bitter.“

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Überzahl nicht geahndet: Thomas Tuchel kann es nicht fassen.

Zwayer hatte sich beim Süd-Gipfel am Samstag Nachmittag die Überzahl noch nicht einmal selbst am Spielfeldrand angeschaut. Alle Tore seien regelkonform erzielt worden, begründete dies Fröhlich, Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH. Deshalb sei dem Schiedsrichter nicht von den Video-Assistenten empfohlen worden, die Aktionen selbst zu überprüfen. Durch die 4:0-Klatsche geht der Bayern München angeschlagen in das Rückspiel bei Real Madrid im Champions League-Halbfinale. An den Treffern und Zwayers Entscheidung gebe es „regeltechnisch nichts auszusetzen“, so Fröhlich.

„Die Überzahl hat zu einem fußballtypischen Spielverlauf geführt”, führt der Schiri-Boss weiter aus. Dass der Schiedsrichter weiterspielen ließ, sei vertretbar und habe zu seiner Linie beim Süd-Gipfel gepasst. Von Anfang an benachteiligte Zwayer den Rekordmeister und blieb sich bis zum Ende treu.

Letztlich habe es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Überzahl der Stuttgarter und der Torerzielung gegeben, steht weiter in der DFB-Mitteilung. Schon vor den Toren war der VfB deutlich überlegen, dominierte das Spiel mit über 70 Prozent Ballbesitz und die xG-Werte standen bei 3,44 zu 0,25. Das Ergebnis spiegle die wahren Kräfteverhältnisse wider, so Fröhlich. Die Ursache der Niederlage jetzt auf die Spielleitung des Unparteiischen zu schieben, könne er nicht nachvollziehen, resümiert der 66-jährige.

Nach dem Spiel konnte sich Sebastian Hoeneß nur bei seinem Kollegen Tuchel entschuldigen. In der Hektik des Spiels habe er selbst die Überzahl nicht bemerkt. Und als er sie beim 4:0 gesehen habe, wäre es schon zu spät gewesen. Aber dass es das Schiedsrichterteam inklusive VAR nicht festgestellt habe, sei ihm unerklärlich. „Wahrscheinlich werden sie nachher wieder sagen, alles wäre völlig regelkonform gewesen“, sagte Hoeneß fassungslos auf der PK.

Zum Weiterlesen: Die DFB-Mitteilung im Original. Den Anlass für das Statement findet Ihr hier.

Bilder: Maja Hitij/Getty Images (Aufmacher), Alexander Hassenstein/Getty Images (Artikelbild)

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