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Annika Becker·12. September 2023

Alles anders in der Frauen-Buli? Das sind die Neuheiten zur Saison 2023/24

Artikelbild:Alles anders in der Frauen-Buli? Das sind die Neuheiten zur Saison 2023/24

Am Freitag startet die Bundesliga der Frauen in die 34. Spielzeit und soll eine neue, internationale Ära einleiten. Denn in der Saison 2023/24 gibt es nicht nur einen neuen Namenspartner, sondern auch so viele übertragende Sender wie noch nie. Dazu landeten die Titelverteidigerinnen aus München einen doppelten Transfercoup und auch an anderen Orten gab es im Sommer wichtige Wechsel.


Das ist zur Saison 2023/24 neu

Zunächst einmal wechselt die Liga den Namen, aus „Flyeralarm“ wird „Google Pixel Frauen-Bundesliga“, von dem internationalen Tech-Riesen erhofft sich der Verband neben einem verbesserten finanziellen Angebot auch verbesserte Vermarktungschancen im Ausland. Denn durch den letzten Herbst beschlossenen neuen TV-Vertrag ist die Liga endlich auch in vielen anderen Ländern zu sehen: DAZN überträgt alle Spiele international sowie in Deutschland und zeigt montagabends eine Highlightshow zum Spieltag.


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Auch bei Magenta TV gibt es nach wie vor alle Partien zu sehen, dazu kommen einzelne Spiele in den Öffentlich-Rechtlichen und die Montagsspiele bei Sport1. Dazu kommen Zusammenfassungen bei den einzelnen Anbietern und diverse Social-Media-Aktivitäten. Aber keine Angst, um nicht den Überblick zu verlieren, bekommst du alle Infos zu den Übertragungen an den Spieltagen wie gewohnt in den Vorschauen hier bei uns. Für die oft vermisste Sichtbarkeit der Liga klingt das alles jedenfalls vielversprechend.


Das sind die wichtigsten Transfers

Der größte Transfercoup gelang zweifellos dem FC Bayern München: Starstürmerin Pernille Harder und ihre nicht weniger herausragende Partnerin Magdalena Eriksson wechselten gemeinsam vom FC Chelsea zu den Titelverteidigerinnen – ein echter Kracher. Da rückt fast in den Hintergrund, dass das Team von Trainer Alexander Straus sich auch in der Breite verstärkt hat.

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Straus bestätigte, dass dies nach der letzten Saison mit den zeitweise vielen Ausfällen für dieses Jahr ein großes Anliegen gewesen sei. So kamen u.a. auch Katharina Naschenweng von der TSG Hoffenheim, Jill Baijings aus Leverkusen und – die Verwechslungswitze wurden schon alle gemacht – die schottische Sam Kerr von den Rangers. Dafür verabschieden sich u.a. Saki Kumagai zur AS Rom und Laura Benkarth geht zu Olympique Lyon.

Auch bei der Konkurrenz aus Wolfsburg gab es Bewegungen, viele davon noch während der letzten Rückrunde, die meisten Spielerinnen kommen von der Bundesligakonkurrenz. So sollen Riola Xhemaili und Chantal Hagel mit dazu beitragen, den Abgang von Jill Roord zu Manchester City vergessen zu machen.

Im Tor stellt sich der VfL hinter Nationaltorhüterin Merle Frohms komplett neu auf mit Lisa Schmitz (Montpellier) und Anneke Borbe (Werder Bremen). Nuria Rábano vom FC Barcelona macht hinten links Felicitas Rauch Konkurrenz und Fenna Kalma soll in der Bundesliga genauso weiterballern wie beim FC Twente in der Eredivisie: 121 Tore in 107 Vereinsspielen sprechen für sich.

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Viel Bewegung in Leverkusen

Die Frankfurter Eintracht musste gleich mehrere namhafte Abgänge verkraften: Sjoeke Nüsken (FC Chelsea), Camilla Küver (VfL Wolfsburg) und Laura Feiersinger (AS Rom) verließen den Verein. Zugänge gab es vergleichsweise wenige, es kamen unter anderem die hoch veranlagte Lisanne Gräwe aus Leverkusen und die Schweizer Nationalspielerin Nadine Riesen vom FC Zürich.

Bei der TSG Hoffenheim ist man es inzwischen schon gewohnt, jeden Sommer die besten Spielerinnen nach Wolfsburg und Bayern ziehen lassen zu müssen. Neue Verstärkungen kamen u.a. mit Lisa Doorn von Ajax Amsterdam und der ehemaligen deutschen Nationalspielerin Leonie Maier.

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Die meisten Transfers bei einem einzigen Verein gab es bei Bayer Leverkusen. Gleich drei Spielerinnen kommen vorerst zur Leihe: Emilie Bragstad und Karólína Lea Vilhjálmsdóttir beide von Bayern München, die polnische Nationalspielerin Nikola Karczewska von Tottenham. Mit Charlotte Voll kommt eine talentierte Torhüterin, die schon bei PSG im Kader stand, dazu mit Synne Skinnes Hansen von Rosenborg eine norwegische Nationalspielerin für den rechten Flügel.

Kolumbianische Nationalspielerin in Bremen

Der SC Freiburg konnte sich mit Ally Gudorf vom 1. FC Köln eine der interessantesten Spielerinnen der letzten Saison sichern und verpflichtete außerdem die Finnin Milla Punsar, die bereits für Meppen in der Bundesliga auflief. Einen Transfer mit ganz besonderer Würze gab der SV Werder Bremen nur einen Tag nach Deutschlands WM-Niederlange gegen Kolumbien bekannt: Die kolumbianische Nationaltorhüterin Catalina Pérez spielt an der Weser, außerdem kamen Juliane Wirtz aus Leverkusen und Sophie Weidauer von Turbine Potsdam.

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Bei der SGS Essen kamen mit Lilli Purtscheller und Valentina Kröll die ersten beiden Österreicherinnen der Vereinsgeschichte zum Ruhrgebietsklub, Ella Touon und Vivien Endemann verließen die SGS. Beim FC Köln wagt man nach der schlechten letzten Saison einen Neustart:

Mit Daniel Weber gibt es einen neuen Cheftrainer, der bisher in der Jugendakademie Bayern Münchens arbeitete, es ist seine erste Station im Fußball der Frauen. Er beginnt mit gleich elf neuen Spielerinnen im Kader, darunter den Ex-Potsdamerinnen Martyna Winkowska und Anna Gerhardt, sowie der Ungarin Dóra Zeller von BK Häcken, sie kennt die Bundesliga durch ihre Stationen bei Hoffenheim und Leverkusen bereits bestens.


Das sind die Aufsteigerinnen

Der 1. FC Nürnberg und RB Leipzig kommen für die abgestiegenen Turbine Potsdam und SV Meppen neu in die Liga. Für den FCN ist es bereits der zweite Ausflug in die Bundesliga, der Letzte ist allerdings schon ein paar Jahre her: In der 1999/2000 kam man zwar im Pokal ins Achtelfinale, konnte in der Liga aber nur neun Punkte sammeln und stieg direkt wieder ab. Es folgten viele Jahre in der Bayernliga und der Regionalliga, die letzten beiden Jahre gelangen dann die Stabilisierung in der 2. Bundesliga und der Aufstieg.

Trainer Thomas Oostendorp steht für die Mission Klassenerhalt der mit Abstand jüngste Kader dieser Saison zur Verfügung. Kerstin Bogenschütz und die aus Leipzig gekommene Medina Dešić sind mit 28 und 29 schon die ältesten Spielerinnen im Team. Die Spiele tragen die Nürnbergerinnen im großen Max-Morlock-Stadion aus, der Sportpark Valznerweiher genügt in der 1. Bundesliga nicht den Ansprüchen. Zum Aufstieg gab es wilde Partyszenen mit den Fans und eine Doku über das Team – mal sehen, wie lange die Geschichte in der ersten Liga dieses Mal geht.

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Die Frauenabteilung von RB Leipzig gibt es seit der Saison 2016/17, jetzt gelang erstmals die Erstklassigkeit. Der Weg dahin verlief nicht ganz so schnell wie seinerzeit bei den Herren. In der letzten Saison sorgten die Leipzigerinnen durch eine erfolgreiche Pokalsaison für Furore, erst im Halbfinale gegen den SC Freiburg war Schluss und das 1:0 fiel buchstäblich in der letzten Sekunde.

Durch die Voraussetzungen am Standort ist RB kein normaler Aufsteiger, das zeigen auch die Transfers, die allesamt Erstligaerfahrung aus Deutschland und Österreich mitbringen. Es wäre keine Überraschung, sollte sich das Team von Trainer Şaban Uzun eher im Mittelfeld als in den Abstiegsregionen aufhalten. Eine Frage wird zweifellos sein, wie die Öffentlichkeit nun mit der Frauenabteilung von RB umgehen wird.