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·4. August 2024
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Beim Pflichtspieldebüt von Cheftrainer Markus Anfang wollte der 1. FC Kaiserslautern beim Liganeuling aus Ulm an die guten Leistungen der Vorbereitung anknüpfen und gleich einen Sieg einfahren. Dementsprechend couragiert starteten die Lautrer in die Partie, offenbarten aber einige altbekannte Probleme, die sie fast um den verdienten Auswärtssieg gebracht hätten.
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Markus Anfang steht für einen aktiven und spielerischen Fußball, wie ihn die Fans der Roten Teufel in den letzten Jahren selten zu sehen bekamen. Kein Wunder also, dass die Mannschaft die Spielphilosophie des neuen Trainers noch nicht ganz verinnerlicht hat. Dennoch war der Einfluss des 50-Jährigen spürbar, der FCK agierte vor allem in der ersten Halbzeit recht souverän und setzte über die schnellen Außenspieler Opoku und Tachie immer wieder gefährliche Nadelstiche. Im Spielaufbau setzte die Mannschaft um den neuen Kapitän Marlon Ritter auf viele flache Pässe und versuchte, anders als in den vergangenen Jahren, möglichst auf lange Bälle zu verzichten. Defensiv wurden die Roten Teufel bis in die Schlussphase der ersten Halbzeit kaum gefordert, was zeigt, dass sich die Arbeit gegen den Ball im Vergleich zur katastrophalen Vorsaison deutlich verbessert hat.
Die Lautrer machten lange Zeit ein mehr als ordentliches Auswärtsspiel gegen einen gut strukturierten und unangenehm zu spielenden Gegner, gegen den man sich dennoch einige gute Torchancen erspielen konnte. Allein Aaron Opoku hatte mehrfach den Führungstreffer auf dem Fuß, konnte aber keine der guten Tormöglichkeiten verwerten. So kam es, wie es kommen musste: Mehr oder weniger aus dem Nichts gingen die Gastgeber nach einer Flanke aus dem Halbfeld in Führung, bei der Jan Elvedi äußerst unglücklich aussah und seinen Gegenspieler aus den Augen verlor.
Der Gegentreffer erinnerte an die Problematik der Vorsaison, die den FCK bis kurz vor Schluss in akute Abstiegsgefahr brachte. Eine einfache Flanke genügte, um die Abwehr der Roten Teufel viel zu leicht aus dem Spiel zu nehmen. Eine Erkenntnis, die selbstverständlich noch nicht dazu führen sollte, den Teufel an die Wand zu malen, doch allzu oft dürfen sich die Pfälzer solche einfachen Gegentore nicht erlauben. Viel ernüchternder als der Gegentreffer war jedoch die Reaktion der Pfälzer, die lange Zeit völlig verunsichert wirkten und den Eindruck vermittelten, nach dem Rückschlag regelrecht einzubrechen.
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Doch anders als in der Vorsaison konnten die Roten Teufel die Verunsicherung nach dem Gegentreffer ablegen und sich noch einmal gegen die drohende Niederlage aufbäumen, wenn auch begünstigt durch einen kapitalen Fehler der Ulmer. Und bei allem Glück über den Patzer von Reichert sollte man die Cleverness, mit der Hanslik den Elfmeter herausholte, nicht übersehen. Die Szene war sinnbildlich für die Bedeutung der Nummer 19 für den FCK, der keinen Ball verloren gibt, alles für den Erfolg der Mannschaft gibt und für seinen Einsatz mit dem Elfmeter belohnt wurde.
Ein Grund dafür, dass Kaiserslautern das Spiel innerhalb von sechs Minuten drehen konnte, war Neuzugang Jannik Mause, der in der 70. Spielminute eingewechselt wurde und bei seinem Zweitligadebüt zu überzeugen wusste. Der 26-Jährige brachte eine ganz andere Präsenz in die FCK-Offensive und sorgte mit einem perfekt getimten Lauf in die Tiefe und einer bärenstarken Ballannahme dafür, dass Aaron Opoku schlussendlich nur noch zum 2:1-Führungstreffer einschieben musste. Die Art und Weise, wie ruhig und unbeeindruckt Mause nach seiner Einwechslung spielte und das Offensivspiel belebte, war absolut bemerkenswert - schließlich spielte der Mittelstürmer vor etwas mehr als einem Jahr noch in der Regionalliga. Knüpft er in den kommenden Spielen an seine Leistung in Ulm an, dürfte er spätestens in einigen Wochen eine ernsthafte Option für die Startelf sein, wenn er es nicht schon im anstehenden Heimspiel gegen Fürth ist.
Auch wenn beim Auswärtserfolg in Ulm bei weitem nicht alles rund lief und man am Ende etwas glücklich mit drei Punkten die Heimreise antrat, kann man insgesamt von einem gelungenen Saisonauftakt sprechen. Die Mannschaft zeigte sich im Vergleich zur Vorsaison verbessert, die Defensive machte bis auf den Fehler beim Gegentor einen gefestigten Eindruck und auch das Offensivspiel hatte etwas mehr Struktur als in der Vergangenheit. Allerdings muss das Trainerteam um Markus Anfang dringend an der Chancenverwertung im Angriff arbeiten, wobei nicht vergessen werden darf, dass mit Ragnar Ache der treffsicherste Lautrer aufgrund von Trainingsrückstand fehlt. Wenn der Torjäger der Roten Teufel endlich wieder fit wird und die Mannschaft die Spielphilosophie des Cheftrainers weiter verinnerlicht, kann es eine wirklich erfolgreiche und deutlich weniger nervenaufreibende Saison für die Lautrer werden.
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