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·3. März 2020

Akanji: Bei Rassismus-Vorfällen würde der BVB „geschlossen als Mannschaft vom Feld gehen“

Artikelbild:Akanji: Bei Rassismus-Vorfällen würde der BVB „geschlossen als Mannschaft vom Feld gehen“

Spätestens seit dem Wochenende sind sportliche Themen in der Bundesliga vielerorts in den Hintergrund gerückt. Die Reaktion auf Anfeindungen gegen Dietmar Hopp sorgt für Diskussionen. Nicht zuletzt, weil sie deutlich engagierter ausfällt als Reaktionen auf jüngste Vorfälle von Rassismus in den Stadien. Manuel Akanji beschäftigt das Thema.

Vor allem der Fall um Jordan Torunarigha von Hertha BSC ist dem Verteidiger von Borussia Dortmund aufgefallen. Der Berliner war im DFB-Pokal von Anhängern des FC Schalke 04 rassistisch beleidigt worden, flog selbst vom Platz und erhielt vergleichsweise wenig öffentlichen Zuspruch. „Dieser Vorfall war auch bei uns in der Kabine ein Thema“, schreibt Akanji in einem Blog für das Internetportal Watson.ch. Er habe das Thema mit den Kollegen Raphael Guerreiro, Thorgan Hazard, Axel Witsel und Dan-Axel Zagadou besprochen. „Wir waren uns einig, dass wir – wenn so etwas bei uns geschieht – geschlossen als Mannschaft vom Feld gehen.“


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Eigene Rassismus-Erfahrung vor allem in der Jugend

Akanji geht davon aus, dafür auch in der gesamten Mannschaft Unterstützung zu erfahren. „Ich glaube auch, dass uns der BVB, der sich immer wieder klar gegen Rassismus positioniert, in dieser Sache bedingungslos unterstützen würde.“ Der Sohn eines nigerianischen Vaters ist während seiner professionellen Karriere im Rahmen von Spielen bisher kein Opfer rassistischer Anfeindungen geworden. „Bei den Junioren war das früher ganz anders, da hat es sowas öfters gegeben“, so Akanji. „Das war allerdings in einem Alter, da haben meine Gegenspieler die Bedeutung ihrer Worte wohl noch nicht richtig verstanden.“

Lob für Profis wie Goretzka

Heute erfahre er selbst vor allem in den sozialen Netzwerken Rassismus, woraufhin er die entsprechenden User blockiert, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen und ihnen so eine Plattform zu bieten. „Was ich richtig stark finde, sind Fußballer, die dazu ihre Meinung sagen und sich klar positionieren, wie das zum Beispiel Bayerns Leon Goretzka zuletzt tat“, lobt Akanji. Jedoch solle sich niemand dazu gezwungen fühlen, sich politisch zu äußern. Jeder Profi müsse für sich selbst entscheiden, ob es für ihn in Frage kommt. „Ich stehe dafür ein – ganz viele meiner Berufskollegen zum Glück auch“, so Akanji.

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