Acht Teams gefährdet: Zweitliga-Abstiegskampf wird zum Krimi | OneFootball

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·23. April 2024

Acht Teams gefährdet: Zweitliga-Abstiegskampf wird zum Krimi

Artikelbild:Acht Teams gefährdet: Zweitliga-Abstiegskampf wird zum Krimi

"Nie mehr 3. Liga": Gesungen haben es schon viele Fans, die von Schalke 04 einmal ausgenommen. Doch neben den Königsblauen sind noch viele andere Vereine mehr oder weniger gefährdet, aus der 2. Bundesliga abzusteigen. Und den VfL Osnabrück hat es bereits so gut wie sicher erwischt. Ein Überblick über die heißesten Bewerber des Drittliga-Teilnehmerfeldes 2024/25.

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Es ist mehr als ein subjektives Gefühl, dass sich der 1. FC Nürnberg für seine durchschnittlichen Ergebnisse noch überraschend gut aus der Affäre zieht: Immer wieder steckt er teils deutliche Niederlagen ein, profitiert aber von einer besseren Hinrunde – und von Youngster Can Uzun und seinen 15 Saisontoren, der dem FCN im Sommer noch dazu wohl eine zweistellige Millionensumme beschert. Heißt: Der Club schrammt voraussichtlich mal wieder am Worst Case vorbei, auf den er sportlich auf lange Sicht dennoch hinarbeitet. Gelingt gegen Karlsruhe, Düsseldorf, Elversberg oder Hamburg noch ein weiterer Sieg, ist das Thema durch.


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Von außen auf den 1. FC Magdeburg geblickt, gibt es wohl wenige Gründe, Trainer Christian Titz in Frage zu stellen. Ein Traditionsverein aus dem Osten, der eine moderne, taktisch hochwertige Spielidee verfolgt und damit Erfolg hat! Doch als dieser zuletzt zu oft ausblieb und die Abstiegsränge näherrückten, wurde es auf Fanseite spürbar unruhiger. Umso wichtiger war nun der 2:0-Erfolg in Rostock, der irgendwie auch ein Triumph der besseren und reiferen Spielanlage war. Die Gemüter sind besänftigt, der Puls kann sinken. Ja, es fehlt ein Torjäger, die Anzahl an schweren Fehlern war selbst für den mutigen Ansatz deutlich zu hoch und die Erwartungen liegen höher als im Vorjahr. Das Bestätigen von Platz 11 ist aber allemal drin und der Abstieg vorm Endspurt (Osnabrück, Lautern, Fürth, Düsseldorf) sehr unwahrscheinlich.

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Das Phänomen Schalke 04 kurz und knapp zu analysieren – unmöglich! Da wären 60.000 positiv Bekloppte im Stadion. Ein mediales Kreuzfeuer, das seinesgleichen sucht. Skandale und Störfeuer lauern an jeder Ecke. Die Grundhaltung eines in der 2. Bundesliga verirrten Europapokal-Dinosauriers wiegt zentnerschwer auf der Mannschaft. Unter den Umständen ist die nachdrückliche Trendumkehr der vergangenen Wochen allemal respektabel: S04 hat nur eines von sieben Spielen verloren, dabei eine halbwegs stabile Achse gefunden. Also doch keine Wiederholung des Bielefelder Malheurs, die binnen zwölf Monaten komplett abschmierten? Es sieht sehr gut aus, wenn die schwachen Gegner im Restprogramm (Düsseldorf, Osnabrück, Rostock, Fürth) besiegt werden.

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Wer weiß noch, wie viele Zähler Eintracht Braunschweig nach zwölf Spieltagen in dieser Saison auf dem Konto hatte? Fünf! In dieser Lage, mit diesem Kader, dem im Spätherbst wirklich niemand ein fulminantes Comeback zugetraut hat, übernahm Daniel Scherning das Ruder – und ist nun auf dem Weg zum größten Erfolg seiner Trainer-Karriere: Das abgezockte 3:0 in Osnabrück bedeutete die Punkte 27 bis 29 in seinem 18. Ligaspiel und erstmals die komfortable Lage, auch am nächsten Wochenende nicht auf einen der letzten drei Plätze abstürzen zu werden. Der BTSV kennt das Abstiegsgefühl aus 2018 und 2021, doch der Drei-Jahres-Rhythmus könnte nun durchbrochen werden. Der HSV, Fürth sowie die Kracher gegen Wiesbaden und in Kaiserslautern stellen sich noch entgegen.

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So krass sind die Gegensätze: Mit Rostock und Kaiserslautern fiebern ganze Bundesländer, der SV Wehen Wiesbaden muss sich schon in seiner eigenen Stadt gegen die großen Erstligisten der Nachbarschaft behaupten. Weniger Fans gleich weniger Druck? Fakt ist: Wehen stellt die schlechteste Mannschaft der Rückrunde, schießt kaum Tore und beschränkt sich ähnlich wie Rostock auf sehr wenige ansehnliche Ballbesitz-Elemente. Nur einen Punkt holte Markus Kauczinski, der nach wie vor an der Seitenlinie steht, aus den direkten Duellen mit Rostock, Osnabrück und Lautern. Fürth, Kiel und St. Pauli warten noch in drei Heimspielen, dazu geht es nach Braunschweig. Aktuell fehlt die Fantasie, wie dem sechsfach sieglosen SVWW ein Erfolg gelingen soll, der den tabellarischen Absturz aufhält.

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Nein, Abstiegskampf macht keinen Spaß. Erst recht nicht, wenn er zum Dauerzustand wird, was mit Blick auf den F.C. Hansa aber selbst bei einem neuerlichen Happy End ziemlich wahrscheinlich ist: Spielerisch stellt der FCH seit Jahren eine limitierte Mannschaft, entsprechend muss er die zweitschwächste Offensive der Liga sein Eigen nennen – und das im zweiten Jahr in Folge. Mersad Selimbegovic hat sich mit einem Zwischenhoch etwas Kredit erspielt, der nun aber schon wieder schwindet. Zu Gast bei Erzrivale St. Pauli droht Böses, die Folgeaufgaben Karlsruhe, Schalke und Paderborn sind hart. Es gibt wohl so manchen Hansa-Fan, der die Hintertür Relegation zum jetzigen Stand unterschreiben würde.

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Als Absteiger ins Pokalfinale – das wäre wohl die kurioseste Anekdote einer ganz schrägen Saison auf dem Betzenberg. Zwei Trainerwechsel hat der FCK hinter sich, dessen Abwärtstrend schon Anfang 2023 begann und seither nicht von Dirk Schuster, nicht von Dimitrios Grammozis und auch nicht vom Inbegriff eines Feuerwehrmanns, Friedhelm Funkel, gestoppt werden konnte. Das gigantische Umfeld, das in der Vorsaison zuweilen schon von der Bundesliga-Rückkehr träumte, erhöht den Druck zusätzlich, wirklich niemand wirkt vorbereitet auf den Abstiegskampf in Richtung 3. Liga. Kiel, Magdeburg, Hertha und Braunschweig warten noch. Die größte Hoffnung ist neben Topstürmer Ragnar Ache derzeit die Schwäche der direkten Gegner Wiesbaden und Rostock.

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Das lila-weiße Lager trägt es mit Fassung, denn eigentlich war der Abstieg schon seit Herbst schier unausweichlich. Der VfL, im Vorjahr mit sensationellem Last-Minute-Spektakel aufgestiegen, dürfte leidvolle Gewohnheit bestätigen und zum 8. Mal aus der Zweitklassigkeit absteigen – und das auch noch zum 125. Vereinsgeburtstag. Einige Gründe dafür: Ein Kader ohne Schlüsselspieler, selbst "Superstar" Michael Cuisance fiel genauso oft mit Sperren wie mit Toren auf, wenige Ausrufezeichen und zwei Trainer (Tobias Schweinsteiger und Uwe Koschinat), von denen nur Letzterer so richtig Leben einhauchte. Nach dem 0:3 gegen Braunschweig ist klar: Der Rückstand ist angesichts von sieben Punkten zu groß, der nächste Angriff erfolgt – mal wieder – als Drittligist. Das fantastische Restprogramm (Magdeburg, Schalke, St. Pauli, Hertha) kann ohne Druck angegangen werden.

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