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·28. Mai 2025

"Absoluter Nervenkrimi": BTSV rettet sich dank Hoffmann-Gala

Artikelbild:"Absoluter Nervenkrimi": BTSV rettet sich dank Hoffmann-Gala

Über weite Strecken hatte Eintracht Braunschweig das Rückspiel in der Zweitliga-Relegation im Griff - doch dann mussten die Niedersachsen gegen den 1. FC Saarbrücken noch zittern. Am Ende waren die Emotionen im Eintracht-Stadion groß, denn Torhüter Ron-Thorben Hoffmann hielt den BTSV mit seinen Paraden in der 2. Bundesliga. Cheftrainer Marc Pfitzner war erleichtert.

"Weiß gar nicht, was ich sagen soll"

Der Stadionsprecher bat um Zurückhaltung, einen Platzsturm sollte es im Eintracht-Stadion nicht geben. Ein paar Zuschauer ließen es sich trotzdem nicht nehmen, ihre Schützlinge nach über 120 Minuten zu herzen und zu beglückwünschen. Denn Eintracht Braunschweig bleibt in der 2. Bundesliga, wie nach dem 2:2-Rückspiel in der Relegation feststeht. Es war ein Klassenerhalt, bei dem die Erleichterung überwog. Die ganz großen Emotionen, sie sprudelten erst Stück für Stück heraus. Sport-Geschäftsführer Benjamin Kessel antwortete bei "Sky" sinnbildlich: "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist 'ne tolle Truppe, auch die Fans. Wir sind das schwierige Jahr gemeinsam durchgegangen."


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Eine "Achterbahn der Gefühle" hinterließ zunächst eine positive Leere. Ausgerechnet Fabio Di Michele Sanchez, der vor der Saison aus Saarbrücken gekommen war, erzielte den erlösenden Anschlusstreffer. Der FCS dezimierte sich mit einer Gelb-Roten-Karte, stellte dazu noch den Torhüter weit vor Ablauf der Nachspielzeit bei einem Standard nach vorne. Rayan Philippe sorgte für die Entscheidung, weil das Tor leer war - und das, weil Ron-Thorben Hoffmann gedankenschnell schaltete und sich mit einem weiten Abschlag sogar einen Assist holte. Der 26-Jährige, den auf Schalke niemand wollte, wurde in Braunschweig einmal mehr zum Helden im Kampf um den Klassenerhalt.

Hoffmanns Verbleib "ganz klar geregelt"

Denn nicht nur die Vorbereitung zur Entscheidung machte Hoffmann zum Mann des Tages, sondern vor allem seine vielen Paraden. Ob gegen Krüger (113.), Civeja (117.) oder nochmals gegen Krüger (118.) - am BTSV-Keeper gab es in der entscheidenden Phase der Partie kein Vorbeikommen mehr. "Wenn du siebenmal tot bist, dann stehst du eben das achte Mal wieder auf", erklärte der 26-Jährige nach Abpfiff unter Tränen. "So auch heute, wir waren nach dem 0:2 auch wieder tot. Die Gelb-Rote hat uns aber wieder Kraft und Mut gegeben." Hoffmanns Emotionen waren ein Sinnbild für den Kampf, den die Eintracht im Rückspiel hinlegen musste.

"Es ist für viele kein Geheimnis, dass es für mich gerade im ersten Halbjahr ein schwierige Phase war", beschrieb Hoffmann die Phase beim FC Schalke 04, wo sich verschiedene Trainer mehrfach gegen den 26-Jährigen als Stammkeeper entschieden hatten. Im Winter kehrte er nach Braunschweig zurück, um wieder zum Helden zu werden. Vor den Augen der Eltern und des Bruders. "Ich bin grad einfach leer, muss zu meiner Familie - und dann schauen wir, wo der Abend hinführt", übermannte Hoffmann schließlich die Erleichterung. Aber eine gute Nachricht hatte der 26-Jährige für die BTSV-Fans noch, denn durch den Klassenerhalt wird Hoffmann bleiben: "Das ist ganz klar geregelt, da freu ich mich drauf. Dafür habe ich das halbe Jahr gearbeitet."

Pfitzner: "Bock hab ich schon"

Zweimal ging Braunschweig auf Platz 15 über die Ziellinie, dieses Mal musste es zusätzlich die Relegation sein. "Es war ein absoluter Nervenkrimi, Saarbrücken hat uns alles abverlangt. Das war sicherlich auch nicht schön. Doch das nehm ich jetzt so mit", zeigte sich daher auch Interimscoach Marc Pfitzner erleichtert. Er sei "einfach nur froh, dass wir die Klasse gehalten haben", denn: "Alles andere ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Ich hatte auch überhaupt keinen Bock auf Elfmeterschießen." Das konnte Braunschweig dank des starken Hoffmanns vermeiden, während vorne die entscheidenden Stiche gesetzt wurden.

Aber bei der Eintracht steht Arbeit an, nachdem der BTSV zuletzt drei Jahre in Folge dauerhaft im Abstiegskampf beschäftigt war. Während Hoffmann bleibt, pfeifen die Spatzen längst vom Dach, dass zum Beispiel andere Leistungsträger wie Rayan Philippe den Klub verlassen. Und der Trainerposten ist auch noch in der Schwebe. Oder bleibt Pfitzner? "Bock hab ich schon - irgendwann", hielt sich der Interimscoach unmittelbar nach dem Erfolg in der Relegation bedeckt. In der Führungsetage stehen schon die nächsten Aufgaben an.

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